9 Fakten zum Jungen Engagement (Fakt 9)
Mit „9 Fakten zum Jungen Engagement“ wird in den kommenden Wochen auf die Rahmenbedingungen von freiwilligem Engagement junger Menschen im Sport aufmerksam gemacht.

16.04.2018

Fakt 9: „Baustellen“ bei der Förderung von jungem Engagement im Sport
Kinder und Jugendliche sind nach wie vor eine sehr wichtige Zielgruppe der Sportvereine und machen mehr als ein Viertel der Mitglieder in den Vereinen aus. Somit ist ihr Anteil in den Sportvereinen höher als in der Gesamtbevölkerung. Dies zeigt, dass der Sportverein für junge Menschen nach wie vor attraktiv ist. Deshalb ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihren Sportverein aktiv mitzugestalten. 71% der Sportvereine möchten durch besondere Maßnahmen bzw. Initiativen die Teilnahme von Kindern und Jugendlichen in den Vereinen steigern. Dies bezieht sich vor allen Dingen auf die Mitgliedergewinnung. Jedoch gibt es gleichzeitig einen Rückgang an Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Lediglich in 23,2% der Vereine können die Jugendlichen selbst ihre Jugendvertretung wählen und nur 13,3% haben einen eigenen Jugendvorstand/-ausschuss. Diese und andere Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gilt es auszubauen, damit aus einer reinen Teilnahme an einem Sportangebot ein freiwilliges, aktives Engagement im Sportverein werden kann.
Darüber hinaus sind auch die folgenden „Baustellen“ von großer Bedeutung für die Zukunft des jungen Engagements im Sport:
Nur 7,8 % der Vereine verfügen über eine Person, die für die Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlichen verantwortlich ist! Für eine erfolgreiche Engagementförderung ist es wichtig, dass sich jemand im Sportverein gezielt und strategisch mit dem Thema befasst, ohne dass er oder sie gleichzeitig noch mit vielen anderen Aufgaben belastet wird. In der Zukunft ist es daher wichtig, die Qualifizierung von Engagementmanager/innen und Engagementberater/innen im Kinder- und Jugendsport auszubauen.
Nur 2,3 % der Vereine haben eine schriftliche Strategie zur Bindung bzw. Gewinnung von Ehrenamtlichen! Sportvereine brauchen Beratung und Unterstützung, um ihre Strategien, Strukturen und Angebote kinder- und jugendgerecht weiterzuentwickeln. Daher will die dsj gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen die Sportvereine in diesem Bereich auch zukünftig unterstützen.
Lediglich 8,4 % der Vereine versuchen, Ehrenamtliche von außerhalb des eigenen Vereins zu rekrutieren! Sportvereine können davon profitieren, sich zu öffnen und dadurch auch Engagierte ohne Vereinsmitgliedschaft gewinnen. Freiwillige von außerhalb des eigenen Vereins bringen neue Ideen, Erfahrungen und Kontakte mit. Ein großes Potential stellt dabei die generelle Engagementbereitschaft von Jugendlichen dar: 81,1% der jungen Menschen von 14 bis 24 Jahren, die in Deutschland sportlich aktiv sind, wären prinzipiell bereit, sich freiwillig im Sport zu engagieren. Aus diesem Grund brauchen Sportvereine Strategien, damit sie junge Engagierte gewinnen und binden können.
Deshalb lautet der Appell der Deutschen Sportjugend (dsj) an die Politik:
Junges Engagement in der Jugendverbandsarbeit im Sport langfristig und nachhaltig fördern!
Der dsj-Vorstand hat dazu ein Positionspapier beschlossen und fordert, Engagementförderung durch Jugendverbände im Sport zu verstetigen:
Positionspapier der Deutschen Sportjugend zum Thema "Engagementförderung"
Quellen:
Braun (2017): Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport im Spiegel der Freiwilligensurveys von 1999 bis 2009 - Zusammenfassung der sportbezogenen Sonderauswertungen (2. Aufl.)
Breuer, Christoph (2017): Sportentwicklungsbericht 2015/2016.
Breuer, Christoph (2015): Sportentwicklungsbericht 2013/2014.
(Quelle: dsj)