9 Fakten zum Jungen Engagement (Fakt 4)
Mit „9 Fakten zum Jungen Engagement“ wird in den kommenden Wochen auf die Rahmenbedingungen von freiwilligem Engagement junger Menschen im Sport aufmerksam gemacht.

07.03.2018

Fakt 4 „Urbanisierung“
Viele Menschen ziehen vom Land in die Städte, insbesondere junge Menschen: Für Berlin wird im Zeitraum 2012 bis 2030 beispielsweise ein Bevölkerungswachstum von 10,3 Prozent angenommen, für Hamburg ein Wachstum von 7,5 Prozent. Im Vergleich dazu wird Sachsen-Anhalt voraussichtlich 13,6 Prozent weniger Einwohner haben.
Viele Menschen ziehen von den östlichen in die westlichen Bundesländer: In den Jahren 2012 bis 2030 werden beispielsweise Thüringen (- 9,9 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (- 7,9 Prozent) einen beachtlichen Teil ihrer Bevölkerung verlieren. Bayern (+ 3,5 Prozent), Baden-Württemberg (+ 2,1 Prozent) und Hessen (+ 1,8 Prozent) werden hingegen wachsen.
Sportvereine machen Städte und Gemeinden zu Orten mit hoher Lebensqualität und wirken sich positiv auf den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft aus, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Selbstorganisiert erbringen sie viele Leistungen für die Gemeinschaft und übernehmen als Partner der Kommunen vielerorts Verantwortung im Zusammenleben der Menschen.
Vor allem in ländlichen Gebieten werden die Sportvereine zukünftig eine noch wichtigere Rolle einnehmen als bisher, denn dort gibt es für Kinder und Jugendliche bereits heute weniger Angebote als in der Stadt. Umso wichtiger sind daher die Angebote der Sportvereine und -verbände. Hier können Kinder und Jugendliche erfahren, dass es sich lohnt, sich gemeinsam für die Gesellschaft einzusetzen und andere zu unterstützen.
Der Sportverein ist dabei Treffpunkt, Lern- und Bildungsort und soziale Heimat. So trägt ehrenamtliches Engagement in den Strukturen des Kinder- und Jugendsports zum Zusammenhalt auf der lokalen Ebene bei.
Handlungsbedarf im Bereich der Förderung von jungem Engagement im Sport:
- Partizipation für junge Menschen in den Sportvereinen auf lokaler Ebene stärken.
- Qualifizierung von Ehrenamtlichen in den Sportvereinen auf lokaler Ebene im Bereich der systematischen Förderung von jungem Engagement.
- Stärkung Jugendlicher im ländlichen Raum gegen Vorurteile und Extremismus.
- Förderung der Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen, Kommunen und weiteren Trägern der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort.
Deshalb lautet der Appell der Deutschen Sportjugend (dsj) an die Politik:
Junges Engagement in der Jugendverbandsarbeit im Sport langfristig und nachhaltig fördern!
Der dsj-Vorstand hat dazu ein Positionspapier beschlossen und fordert, Engagementförderung durch Jugendverbände im Sport zu verstetigen:
Das Positionspapier der Deutschen Sportjugend zum Thema „Engagementförderung“ findet sich online.
Quellen:
Bertelsmann-Stiftung (Zugriff 19.02.2018): Demographischer Wandel verstärkt Unterschiede zwischen Stadt und Land
Bundeszentrale für politische Bildung (Zugriff 19.02.2018): Datenreport 2016
Breuer, Christoph (2017): Sportentwicklungsbericht 2015/2016
Danielzyk, Rainer; Siegel, Christian (2016): Neue Perspektiven für Stadt- und Sportentwicklung
Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. (Heft 6 Dezember 2012): Stadtentwicklung und Sport
(Quelle: dsj)