DOSB-Präsident Weikert ins EOC-Exekutivkomitee gewählt
Im Rahmen der 54. Generalversammlung der European Olympic Committees (EOC) wurde DOSB-Präsident Thomas Weikert mit knapp 80 % der Stimmen in das Exekutivkomitee gewählt.
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28.02.2025
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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bleibt auch in den kommenden vier Jahren im Exekutivkomitee der European Olympic Committees (EOC) vertreten. Auf der Generalversammlung des Zusammenschlusses der Nationalen Olympischen Komitees Europas im Marriott Hotel in Frankfurt am Main wurde DOSB-Präsident Thomas Weikert (63/Limburg) am Freitagmittag mit knapp 80 % der Stimmen als eines von zwölf Mitgliedern neu in das Gremium gewählt. Er folgt damit aus deutscher Sicht auf die langjährige Hockey-Funktionärin Uschi Schmitz (72/Hanau), die nicht wieder kandidiert hatte.
„Ich freue mich, in den nächsten vier Jahren Teil des Exekutivkomitees zu sein und auf dieser Ebene gemeinsam mit den europäischen Kolleginnen und Kollegen die Entwicklung des europäischen Sports mitgestalten zu dürfen“, sagte Weikert, „das EOC ist gerade in Zeiten wie diesen eine wichtige Einrichtung, damit wir unterstreichen können, dass wir im Sport in Europa zusammenstehen.“ Als Ziele für seine Amtszeit hat sich der DOSB-Präsident eine noch engere Zusammenarbeit unter den europäischen NOKs, die Stärkung und Verstetigung der EOC-Events, insbesondere der European Games, sowie ein geschlossenes Vorgehen bei wichtigen sportpolitischen Fragestellungen auf EU-Ebene wie beispielsweise der Wahrung des europäischen Sportmodells gesetzt.
In Anwesenheit aller sieben Kandidat*innen für die Nachfolge von IOC-Präsident Thomas Bach (71/Tauberbischofsheim) wurde der griechische Wasserball-Olympiateilnehmer Spyros Capralos (69) als EOC-Präsident bestätigt. Gleiches gilt für die litauische Olympia-Schützin Daina Gudzinevičiūtė (59) als Vizepräsidentin sowie Österreichs langjährigen NOK-Generalsekretär Peter Mennel (69) als Schatzmeister. Alle drei waren ohne Gegenkandidat*in zur Wahl angetreten. Neuer Generalsekretär ist der Italiener Carlo Mornati (52), Olympiastarter im Rudern, der seinen Landsmann Raffaele Pagnozzi (76) ablöst.
Thomas Bach, der im Juni sein Amt an den/die Ende März in Griechenland zu wählende*n Nachfolger*in übergibt, hob in seinem mit stehenden Ovationen bedachten Grußwort die Bedeutung der Solidarität in der olympischen Bewegung hervor. „Eine neue Weltordnung entsteht, eine neue multipolare Ordnung bildet sich heraus. Das wird einen Einfluss auf die olympische Bewegung haben. Die Wichtigkeit von globalen Zusammenkünften wird zunehmen, und es wird Versuche geben, uns auf eine Seite zu ziehen. Deshalb ist politische Neutralität umso wichtiger”, sagte der ehemalige Fechter.
Nancy Faeser (54/Bad Soden), die als Bundesministerin des Innern und für Heimat die rund 300 Delegierten und Gäste begrüßte, hob die Bedeutung einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele hervor. „Wir wollen wieder ein Heimspiel für unsere Athletinnen und Athleten und deshalb die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Deutschland holen. Wir wollen die großen Chancen nutzen, die die Spiele für unseren Zusammenhalt, für unsere Wirtschaft und den Sport bieten. Dafür brauchen wir einen starken Sport, der international vernetzt ist. Ich gratuliere DOSB-Präsident Thomas Weikert deshalb sehr herzlich zur erfolgreichen Wahl in das Executive Committee der Europäischen Olympischen Komitees. Seine Wahl bietet dem DOSB die Möglichkeit, die europäische Sportentwicklung an führender Stelle weiterhin mitzugestalten“, sagte die SPD-Politikerin.
EOC-Präsident Capralos strich die Bedeutung Deutschlands für das EOC heraus: „Wir freuen uns sehr, in Frankfurt und beim DOSB zu Gast zu sein. Der DOSB hat die Veranstaltung exzellent organisiert, wir sind sehr dankbar für die warmherzige Gastfreundschaft“, sagte er. „Das EOC freut sich darauf, die fantastischen Beziehungen zum DOSB als einem unserer am meisten geschätzten Partner fortzuführen, ganz besonders mit Präsident Thomas Weikert, der heute für vier Jahre in unser Exekutivkomitee gewählt wurde.”
Exekutivkomitee der European Olympic Committees (EOC)
Die Geschichte des EOC begann 1967, als erstmals die Idee aufkam, die Anliegen der nationalen Sportverbände unter einem europäischen Dach zu bündeln. 1975 gab man sich in Lissabon unter den Namen Association of European National Olympic Committees (AENOC) schriftliche Statuten. 1995 wurde der Name in EOC geändert, 2014 kam mit dem Kosovo der 50. und bislang letzte Mitgliedsverband dazu. Bis auf das suspendierte Russland waren alle Mitgliedsverbände in Frankfurt vertreten.
2015 fanden in Aserbaidschans Hauptstadt Baku erstmals die European Games statt, das Pendant zu Meisterschaften anderer Kontinentalverbände, die 2027 ihre vierte Auflage in Istanbul (Türkei) erleben werden. Die Stadt präsentierte am Freitag ihre Pläne für das Großevent.