Handlungsfelder
Der DOSB trägt als Dachverband des deutschen organisierten Sports eine besondere gesellschaftspolitische Verantwortung. Neben den aktuellen Entwicklungen in Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur gilt es dabei auch immer, den Werten des Sports Sorge zu tragen.
Die gleichberechtigte Teilhabe aller Geschlechter, die Gewährung von Chancengleichheit sowie der Schutz vor interpersonaler Gewalt, vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen oder geschlechtlichen Identität und vor Sexismus sind dabei elementare Eckpfeiler einer gleichstellungssensiblen und -orientierten Sportpolitik.
Aus dieser Verantwortung und Überzeugung heraus wurden im Rahmen der Frauen-Vollversammlung 2021 die „Strategische[n] Eckpunkte zum Themenfeld Gleichstellung im DOSB von 2021 – 2025“ als Querschnittsaufgabe mit folgenden Handlungsfeldern formuliert:
Schutz vor Gewalt
Mit dem Themenfeld Safe Sport setzen wir uns aktiv dafür ein, Menschen vor interpersonaler Gewalt im Sport schützen. Hier findet ihr Kontakte zu Anlaufstellen, sowie aktuelle Informationen und Materialien zur Analyse, Prävention, Intervention und Aufarbeitung von Gewalt im Sport.
Gleichstellung in Führungspositionen
Der Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland beträgt laut statistischem Bundesamt etwa ein Drittel. Im organisierten Sport ist dieser oft sogar noch geringer. Wir möchten Frauen in Führungspositionen im Sport fördern und ihnen den Zugang zu einer Karriere in der Sportwelt zu erleichtern.
Hierbei gilt es zunächst, Missstände in der Gleichstellungspolitik auf Führungsebene zu thematisieren, zu dokumentieren und transparent zu machen. Zu diesem Zweck veröffentlichen wir seit 2014 den Gleichstellungsbericht, welcher 2024 zum Bericht für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung weiterentwickelt wurde.
BERICHT FÜR FRAUEN, VIELFALT UND GESCHLECHTERGLEICHSTELLUNG
Frauen im Leistungssport
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris waren die ersten, bei denen die Geschlechtergleichstellung unter den Athlet*innen erreicht wurde. Der DOSB entsandte insgesamt 472 Athlet*innen, wobei der Anteil der weiblichen Sportlerinnen bei 50 Prozent lag. Diese paritätische Aufteilung spiegelte sich auch bei den Medaillengewinnen wider: Die deutschen Athletinnen errangen genau 50 Prozent der insgesamt 104 Medaillen.
Jedoch zeigt sich weiterhin ein Ungleichgewicht in den anderen Funktionen. Nur 14 Prozent der Trainer*innen und 31 Prozent der weiteren Delegationsmitglieder waren Frauen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass trotz der Geschlechtergleichstellung bei den Athlet*innen Frauen in anderen Bereichen, insbesondere im Trainer*innenstab, noch immer unterrepräsentiert sind.
Geschlechtergerechte Darstellung in den Medien
Sport ist ein einflussreicher gesellschaftlicher Akteur zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und der Stärkung von Frauen und Mädchen. (Sport-)Medien haben einen großen Einfluss auf das Entstehen von Normen und Stereotypen in Bezug auf sexuelle Orientierung und Identität. Als wichtige Kommunikator*innen in der Sportwelt sehen wir uns dazu verpflichtet, uns mit dem Thema „Mediale Darstellung“ auseinanderzusetzen.
Geschlechtliche/Sexuelle Vielfalt und Schutz vor Sexismus
Um die Geschlechtergleichstellung im DOSB zu fördern, ist es wichtig, über das binäre Geschlechtersystem von Mann und Frau hinauszudenken. Es müssen auch all die Personen mit einbezogen werden, die sich nicht in dieses Geschlechtersystem einordnen können oder wollen, sowie die LSBTIQ*-Community im Allgemeinen, welche im Sport oft Diskriminierung und Ausgrenzung ausgesetzt ist. Ziel des DOSB ist es, allen Menschen, unabhängig ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität, eine gleichberechtigte Teilhabe auf allen Ebenen des Sports zu ermöglichen.
BundesNetzwerkTagung des queeren Sports
Das Ziel der seit 2018 jährlich stattfindenden Tagung ist die gemeinsame Förderung von Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Sport und der Abbau von Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität. Die BuNT (BundesNetzwerkTagung des queeren Sports) will alle Interessierten über wissenschaftliche Erkenntnisse zur aktuellen Situation von LSBTIQ* und sich daraus für den Sport ergebenden Herausforderungen informieren und gemeinsam praktische Maßnahmen zur Förderung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Sport entwickeln. Darüber hinaus bietet die BuNT die Möglichkeit zum Austausch, zur Diskussion und zur Vernetzung.
https://vielfalt-in-bewegung.de