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Weltwärts im Sport

Über soziale, sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg Menschen durch den Sport  zusammenbringen – das ist die Idee von weltwärts im Sport.

 

Im Rahmen des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes weltwärts des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert weltwärts im Sport das gegenseitige Lernen und den wechselseitigen interkulturellen Dialog mit dem Globalen Süden.

Seit 2015 bietet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend (dsj) als seiner Jugendorganisation und dem ASC Göttingen von 1846 e.V. jungen, sportbegeisterten Menschen die Möglichkeit, sich weltweit in Entwicklungsprojekten mit dem Schwerpunkt Sport zu engagieren.

Vor Ort unterstützen die Freiwilligen durch ihren aktiven Beitrag die Umsetzung von Sportprojekten und kommen in lebendigen Austausch mit den Lebensumständen, Einstellungen und Perspektiven der Menschen in den Partnerländern. Dadurch lernen die Freiwilligen nicht nur globale Zusammenhänge und Wechselwirkungen besser zu verstehen. Sie reflektieren auch ihre eigene Kultur sowie persönliche Vorstellungen und Verhaltensweisen differenzierter.

Sport vor Ort – die Einsatzstellen im Überblick

Über weltwärts im Sport engagieren sich inzwischen knapp 80 Freiwillige pro Entsendejahr in Südafrika, Ruanda, Tansania, Uganda und Namibia – etwa zehn von ihnen unterstützen Projekte des DOSB in Uganda, Ruanda und Namibia. Die Arbeitsfelder sind dabei vielfältig und reichen von Sporttraining und Life Skill-Einheiten über organisatorische Aufgaben bis hin zu Kinderbetreuung – für Kinder und Jugendliche mit und ohne eingeschränkte Fähigkeiten.

Finanziert wird der Freiwilligendienst zu 75 Prozent durch das BMZ, den Rest tragen die Entsendeorganisation sowie teilweise, über Spendeneinwerbung, die Freiwilligen selbst. 

Während des einjährigen Aufenthalts sind die Aufgaben der Freiwilligen genauso vielfältig wie die verschiedenen Einsatzstellen:

    Gesucht: Freiwillige Sportidealisten

         - Sportlich
         - Jung (18 – 28 Jahre)
         - Weltwärts gerichtet
         - Engagiert
         - Neugierig
    Bewerbungsfrist am 31. Dezember jeden Jahres.
    Bewerbung bei unserem Partner ASC Göttingen.

    Ruanda

    Volleyballspiel auf einem Sandfeld mit Zuschauenden Foto: DOSB

    Jumelage Rheinland-Pfalz und Ruanda – Kigali

    Die Jumelage ist eine Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda, bei der sich die Beteiligten auf Augenhöhe begegnen, austauschen und gemeinsam Projekte entwickeln. Ein solches gemeinsames Projekt ist der Jumelage-Cup, welcher von weltwärts im Sport-Freiwilligen ins Leben gerufen wurde. Er bringt Kinder aus dem ganzen Land zusammen und verbindet Sport  und Bewegung mit Themen der Friedensförderung. Neben der Umsetzung des Jumelage-Cups unterstützen die Freiwilligen vor Ort vor allem die Durchführung von Sport-for-Peace Workshops, ein Bildungsangebot für Lehrer*innen welches methodische Ansätze zur Verbindung von Sport und Friedenserziehung vermittelt.

    Aktuelles aus dem Projekt

     

    Kimisagara Football for Hope Center Esperance – Kigali

    Im Streben nach einem friedvollen Miteinander setzt sich die NGO Esperance mit ihrem Football for Hope Center für mehr Dialog zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen Ruandas ein. Durch sportbasierte Bildungs- und Sozialprogramme will das Projekt nicht nur eine Kultur der Gewaltfreiheit etablieren, sondern auch die nach dem Genozid von 1994 tief gespaltene Gesellschaft wieder näher zusammenbringen. Über ihr Engagement im Rahmen des Sportunterrichts und –trainings hinaus leisten weltwärts im Sport-Freiwillige besonders durch eigene Projekte wertvolle Beiträge zur gesellschaftlichen Verständigung. Die 2017 durch weltwärts im Sport-Freiwillige gegründete Kimisagara Youth League bringt Kinder und Jugendliche im Rahmen des sportlichen Wettkampfs zusammen – ganz gleich welcher ethnischer Herkunft.

    Aktuelles aus dem Projekt

    Die Stimmen der Freiwilligen

    • „Während meines Freiwilligendienstes erlebte ich Höhen und Tiefen, wuchs über mich selbst hinaus, lernte neue Dinge, Menschen, Denkweisen und „Life hacks“ kennen, gewann an Selbstvertrauen und -bewusstsein, Spontanität und Geduld; zusammengefasst: Ich lernte fürs Leben und verliebte mich in ein wunderschönes Land mit wundervollen, offenen, positivdenkenden Menschen.“
       

      Philipp über seinen Aufenthalt in Kigali, Ruanda
      Freiwilliger "Weltwärts im Sport"
    • In Ruanda bist du nur einen Tag zu Gast, danach bist du zuhause. Ruandisches Sprichwort 

      Sven & Martha über ihren Aufenthalt
      Freiwillige "Weltwärts im Sport"

      Namibia

      Kinder und Erwachsene mit einem Transparent Foto: DOSB

      Special Olympics Namibia – Windhuk 

      Special Olympics Namibia (SON) setzt sich im ganzen Land für die Bedürfnisse von Athlet*innen mit eingeschränkten geistigen Fähigkeiten ein. Durch Sport bietet SON ihnen die Möglichkeit, Mut zu zeigen, Freude zu erleben und Teil einer Gemeinschaft zu sein. weltwärts im Sport-Freiwillige unterstützen das Engagement von Special Olympics Namibia durch Sport-und Bewegungsangebote an lokalen Förderschulen.

      Aktuelles aus dem Projekt

       

      Namibian Basketball Federation – Windhuk & Ongwediva 

      Die Namibia Basketball Federation (NBF) ist die Dachorganisation des Basketballsports in Namibia. Schwerpunkte der Verbandsarbeit liegen in der Jugendförderung und der Verbreitung des Sports in Namibia. Weltwärts im Sport-Freiwillige des DOSB kommen zum einen bei der NBF in der Hauptstadt in Windhuk zum Einsatz, wo sie bei der Durchführung von Basketball-Angeboten unterstützen. Die zweite Einsatzstätte ist die Oshana Basketball School (OBS) im Norden des Landes. Die Basketball School fördert benachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung indem sie durch Sport Zugänge zu Bildung schafft. Sie wurde von ehemaligen weltwärts-Freiwilligen selbst ins Leben gerufen.

      Aktuelles aus dem Projekt

       

      Green Hope Foundation - Eenhana

      Die Green Hope Foundation ist eine bildungsfördernde Non-Profit-Organisation für junge Menschen in Eenahna, im Norden Namibias. Durch verschiedene Bildungs- und Sportangebote werden Kinder und Jugendliche bei ihrem Start in ein erfolgreiches und selbstständiges Leben unterstützt. Ziel ist es, besonders Menschen mit eingeschränkten geistigen oder körperlichen Fähigkeiten den Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Weltwärts im Sport-Freiwillige unterstützen das Vorhaben dabei in allen Bereichen. So spielen vor allem die Durchführung von Bewegungsangeboten, die Betreuung von Sportteams und das Einbringen neuer Projektideen eine große Rolle. Neben Inklusion stehen auch die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Fokus.

      Aktuelles aus dem Projekt

      Die Stimmen der Freiwilligen

      • „Bei Special Olympics Namibia arbeitete ich mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zusammen. Das war nicht immer leicht, aber dadurch lernte ich geduldig zu sein. Es war eine tolle Erfahrung ein gemeinsames Sportteam aus Menschen mit und ohne körperlichen oder geistigen Einschränkungen zu trainieren.“ 
         

        Deborah über ihren Aufenthalt in Namibia 2016/2017
        Freiwillige "Weltwärts im Sport"
      • „Morgens mit der Gewissheit aufzustehen, dass der kommende Tag völlig anders laufen wird als geplant und dies als Herausforderung positiv und flexibel anzunehmen, ist für mich im Rückblick ein großer Reiz meines Freiwilligenjahres gewesen. Dabei denke ich an Tage, an denen zum Beispiel unser Sportfeld überschwemmt, von Kühen besetzt oder die Tore über Nacht verschwunden waren. Das Jahr im Ausland hat mir definitiv meinen Weg für die Zukunft gezeigt. Ich möchte mich weiterhin im Sport engagieren und einen Beitrag zum Gelingen unserer Gesellschaft leisten.“

         

        Daniel über seinen Aufenthalt in Namibia 2014/15
        Freiwilliger "Weltwärts im Sport"
      • „Eenhana odolopa yange! Eenhana ist eine tolle Einsatzstelle für motivierte Freiwillige (besonders Fußballer), die die etwas abgelegene Lage nicht abschreckt. Die Stadt nimmt einen sofort als Teil der Familie auf und gerade weil hier viel weniger Strukturen vorhanden sind als in den meisten anderen Einsatzstellen, macht man als Freiwilliger für die Kinder wirklich den Unterschied. Der, der sich in Eenhana nicht verliebt, liebt nicht die Nähe zu anderen Menschen, der liebt nicht den Fußball und anspruchsvolle Herausforderungen. Also: Koffer packen!“ 
        Eva & Jan über ihren Aufenthalt 2016/2017 

        Best Practice

        Das Engagement der Freiwilligen geht oft über die Aufgaben in den Aufnahmeorganisationen hinaus. Wie erfolgreich der interkulturelle Austausch zwischen den Freiwilligen und den Aufnahmeorganisationen sein kann, zeigen zwei Best Practices-Beispiele eindrucksvoll:

        • Im Norden Namibias gründete ein weltwärts im Sport Freiwilliger die Oshana Basketball School. Ähnlich wie die Basketball Artists School vermittelt sie durch den Basketballsport gezielt Bildungsinhalte und fördert Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Vor oftmals fragilen sozialen Kontexten bietet die Schule den Jungen und Mädchen einen geschützten und neutralen Raum zur kreativen, altersgerechten Entfaltung. 

           
        • In Kimisagara, einem Stadtteil der ruandischen Hauptstadt Kigali bauten weltwärts im Sport -Freiwillige der NGO Esperance die Kimisagara Youth League auf. Wo vorher kein Ligabetrieb für diese Altersstufe existierte, haben Jugendliche nun die Möglichkeit, in organisierten Wettbewerben gegeneinander anzutreten und sich unabhängig ihrer ethnischen Herkunft zu begegnen. Besonders vor dem Hintergrund des Genozids im Jahr 1994, leistet die Youth League wichtige Impulse zur Verständigung und Beilegung gesellschaftlicher Konflikte.

        Diese Beispiele zeigen – weltwärts im Sport ist eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte. In enger Zusammenarbeit zwischen den Partnerorganisationen und den weltwärts im Sport-Freiwilligen eröffnen sich den Menschen vor Ort neue Perspektiven, von denen die lokalen Gemeinden auch unabhängig von den Entsendezyklen profitieren. 

        • Porträt Britta Heidemann Foto: DOSB

          "Danke an alle weltwärts im Sport-Freiwillige, die über Sport- und Bewegungsangebote lebendige Räume für interkulturellen Dialog schaffen. Sport und internationales Engagement – das passt einfach gut zusammen. Weiter so!"
          Britta Heidemann, Botschafterin Sport für Entwicklung

          Britta Heidemann
          Botschafterin Sport für Entwicklung

          In Zahlen

          Rückenansicht mit weltwärts Shirt und Rucksack Foto: DOSB

          Das weltwärts-Programm wurde 2008 ins Leben gerufen. Über 2.000 junge Menschen reisten damals aus, um sich in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa oder Ozeanien zu engagieren. Im Jahr 2013 wurde die Süd-Nord-Komponente eingeführt, mit der junge Menschen aus dem Globalen Süden in Deutschland einen Freiwilligendienst leisten können. Bis 2024 haben sich 44.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Nord-Süd Austausch und rund 4.000 im Süd-Nord Austausch mit weltwärts engagiert.

          Die ersten weltwärts im Sport-Freiwilligen reisten im Jahr 2008 über den ASC Göttingen von 1846 e.V. nach Südafrika aus. Seitdem haben sich etwa 925 Freiwillige in entwicklungspolitischen Sportprojekten engagiert. Im Jahr 2024 wurden 94 Freiwillige nach Namibia, Uganda, Tansania, Sambia, Ruanda, Südafrika und Montenegro entsendet. Zwölf dieser Freiwilligen engagieren sich über den DOSB in verschiedenen Projekten in Uganda, Namibia und Ruanda. Außerdem haben 103 Freiwillige aus den Partnerländern einen Freiwilligendienst in Deutschland absolviert.

          Mehr Infos

          Unser Partner ASC Göttingen führt einen Instagram Account, der weltwärts im Sport illustiert. Die tollen Bilder sind bei Instagram unter ifwdsport zu finden.

          Wie weltwärts auf die ausreisenden Freiwilligen wirkt, zeigt aus wissenschaftlicher Sicht eine Studie des  Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval). Hier geht es zur Studie

          Allgemeine Informationen zu weltwärts gibt es unter www.weltwaerts.de, zu „weltwärts im Sport“ unter www.ifwd-sport.de und www.freiwilligendienste-im-sport.de.

          Bewerbungsfrist ist immer der 31. Dezember eines jeden Jahres. 

          Für weltwärts im Sport bewerben

          • "In Einklang mit den Zielen von weltwärts erwerben Freiwillige Wissen über ihr Einsatzland, gewinnen Sprachkompetenzen und haben nach ihrem Dienst positivere Einstellungen gegenüber Menschen aus ihrem Einsatzland. Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, deren Perspektive einzunehmen und gewinnen ihnen gegenüber an Empathie." -  Deutsches Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) über weltwärts im Policy Brief 3/2018

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