Zukunftsplan Safe Sport
Der Zukunftsplan setzt Ziele in allen Bereichen der Prävention, Intervention und Aufarbeitung, die im organisierten Sport in den nächsten zehn Jahren erreicht werden sollen.
Mit dem Zukunftsplan bekennen sich dsj und DOSB gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des Schutzes vor jeglicher Gewalt im Sport und entwickeln eine nachhaltige Gesamtstrategie, die bis in ihre Untergliederungen, die rund 86.000 Sportvereine in Deutschland, wirken soll. Zielstellung der Entwicklung des Zukunftsplans sind konkrete Verbesserungen in der Qualität der Prävention, Intervention und Aufarbeitung zum Schutz vor Gewalt sowie deren Qualitätssicherung auf allen Ebenen des organisierten Sports und ein Ausbau der dafür notwendigen Strukturen innerhalb und außerhalb des Sports.
Aufbauend auf den bislang entwickelten Maßnahmen, setzt der Zukunftsplan in allen Bereichen der Prävention, Intervention und Aufarbeitung klare Ziele, die im organisierten Sport in den nächsten zehn Jahren erreicht werden sollen. Dazu zählen u. a. eine stringentere Klärung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten in Sportverbänden und -vereinen, die Konkretisierung der Rollen- und Aufgabenbeschreibung für Ansprechpersonen sowie die Weiterentwicklung der Qualifizierung für sichere und verantwortungsbewusste Handlungsweisen, bspw. in der Ausbildung von Trainer*innen und Funktionär*innen.
Zum Hintergrund
- Im Jahr 2022 haben DOSB und dsj, unter Beteilung der dsj- und DOSB-Mitgliedsorganisationen sowie Athlet*innenvertretungen, den Dialogprozess Schutz vor Gewalt im Sport durchgeführt.
- In diesem Prozess wurde zum einen eine Position von DOSB, dsj und ihren Mitgliedsorganisationen erarbeitet, wie aus Sicht des organisierten Sports das unabhängiges Zentrum für Safe Sport aussehen sollte, das im Koalitionsvertrag verankert ist und das die Bundesregierung derzeit plant aufzubauen. Des Weiteren wurde eine Resolution zum „Schutz vor Gewalt im Sport im Zukunftsplan Safe Sport als nachhaltige Gesamtstrategie verankern!“ entwickelt, in der herausgearbeitet wurde, dass es einen Zukunftsplan für den organisierten Sport braucht, um noch bestehende Schutzlücken in den eigenen Strukturen zu schließen.
- Beide Papiere wurden einstimmig auf der dsj-Vollversammlung und der DOSB-Mitgliederversammlung 2022 verabschiedet. Damit sendeten DOSB, dsj und ihre Mitgliedsorganisationen gemeinsam ein starkes und deutliches Signal in Richtung Politik und Öffentlichkeit sowie in die eigenen Strukturen des organisierten Sports. Auch Betroffenen von Gewalt im Sport wird damit verdeutlicht, dass ihre Stimmen gehört werden.
- Im Jahr 2023 wurde daraufhin der Zukunftsplan Safe Sport in einem partizipativen Beteiligungsprozess gestaltet. Neben Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen von DOSB und dsj wurde von Beginn an Betroffene, junge Menschen, Athletenvertreter*innen und externe Expert*innen (u. a. aus Wissenschaft und entsprechenden Fachberatungsstellen) eingebunden.
- Das Zentrum für Safe Sport wird dabei als wichtigen Beitrag der staatlichen Akteur*innen, um insbesondere unabhängige Hilfen für Betroffene sowie Expertise in der Aufarbeitung aufzubauen und anzubieten. Den Prozess zum Aufbau des Zentrums für Safe Sport verantwortet das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). DOSB, dsj und ihre Mitgliedsorganisationen unterstützen das Vorhaben.
- Da das Zentrum für Safe Sport komplementär und unabhängig agieren soll, entbindet es den organisierten Sport nicht von seiner originären Verantwortung, sich weiterhin für einen umfassenden Schutz vor Gewalt und einen sicheren Sport für alle einzusetzen. Mit dem Zukunftsplan Safe Sport kommen DOSB, dsj und ihre Mitgliedsorganisationen ihrer Verantwortung nach und legen eine Strategie zur Verbesserung des Schutzes vor Gewalt in den Strukturen des gemeinnützig organisierten Sports vor.