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Umweltkommunikation

Umweltbildung im Sport: Wissen fördern, Natur schützen

Sport bietet eine ideale Plattform, um ökologische Themen erlebbar zu machen und einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen zu fördern. Ob Umweltbildung, ressourcenschonendes Sportmanagement oder nachhaltige Projekte: Umweltkommunikation im Sport verbindet Lernen mit Handeln – für Klimaschutz und eine nachhaltige Zukunft.

Projekte Klima- und Ressourcenschutz und Umweltkommunikation

Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) und Sport mit Einsicht e.V.

Ausgangslage und Zielsetzung

Die Entwicklung und Verbreitung von (Umwelt-)Standards, Qualitätszeichen, Gütesiegeln etc. spielt eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger Strategien und Konzepte. Mit der Einführung von Auszeichnungen und Standards (z.B. Umweltzeichen „Blauer Engel“, „Bio-Siegel“ für Produkte des ökologischen Landbaus) werden entscheidende Impulse für ein nachhaltiges Wirtschaften bzw. eine nachhaltige Lebensweise gegeben.

Vor allem im Tourismus – aber auch im Sport - existieren zahlreiche Qualitäts- bzw. Gütezeichen. Das Beispiel der Umweltdachmarke „Viabono“ macht deutlich, wie kostengünstig und breitenwirksam Anreize für eine nachhaltige Entwicklung gegeben werden können.

Auch im Sport liegen Erfahrungen mit der Entwicklung und Umsetzung von Umweltqualitätsstandards vor, wie das anlässlich der Fußball-WM gestartete Projekt „Green goal“ oder das Umweltprogramm „Golf und Natur“ des Deutschen Golf Verbandes zeigen.

In der Diskussion um Entwicklung und Einführung von Qualitätskriterien und -standards wurden häufig umfassende Umweltmanagementsysteme nach EMAS oder auch ISO als maßgebend angeführt. In der Praxis sind die damit verbundenen Kosten in der Regel nur von großen Verbänden und Vereinen zu tragen. Darüber hinaus stellt sich die Umsetzung - gerade in eher kleineren Sportvereinen - vielfach als zu kompliziert dar. Vor diesem Hintergrund wurden in der Vergangenheit von einzelnen Sportverbänden Initiativen zur Entwicklung und Erprobung „schlanker“ Umweltmanagementsysteme gestartet.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand neben der Diskussion um Stellenwert, Wirkung und Reichweite nachhaltiger Qualitätsstandards von Sportstätten und -anlagen daher v.a. die Auseinandersetzung mit Fragen der Umsetzung, Finanzierbarkeit und Akzeptanz der bisher entwickelten und angewandten Ansätze. Ziel führend dabei war die Suche nach Kriterien und Perspektiven einer gemeinsamen Dachmarke im Bereich „Sport, Umwelt und Natur“, die bestimmte Mindeststandards erfüllt und kostengünstig umzusetzen ist.

Programmablauf und Diskussion

Den Auftakt bildete das Impulsreferat von Herbert Hamele (ECOTRANS) über Umwelt-Qualitätsstandards im Tourismus. Mithilfe zahlreicher Beispiele schlägt er in seinem Beitrag den Bogen zum Sport und benennt erste Schritte und Maßnahmen bei der Entwicklung eines Qualitätszeichens im Sport.

Stefan Witty vom Deutschen Alpenverein präsentierte anschließend im Schnittstellenbereich von Sport und Tourismus das Umweltgütesiegel für alpine Schutzhütten, das Mitte der 1990er Jahre erfolgreich eingeführt wurde.

Der Frage, ob das europaweit geltende Öko-Audit mit einem kostengünstigeren Öko-Audit-light anwendbarer wird, ging Dr. Sven Reitmeier vom LSB Schleswig-Holstein in seinen Ausführungen nach.

Mit dem so genannten „STEP-Audit“ beschreibt Dr. Wolfgang Scholze vom Deutscher AeroClub eine noch weiter vereinfachte Einstiegsvariante des Öko-Audit-light. Mit dem STEP-Audit soll ein möglichst flächendeckender Einzug von Umweltmanagementsystemen in die bundesdeutsche Sportlandschaft ermöglicht werden.

Anstöße für eine Weiterentwicklung des Umweltschutzes im Golfsport soll das Umweltmanagement-Projekt „Golf und Natur“ liefern. Marc Biber vom Deutschen Golfverband erläuterte Ziele und erste Zwischenergebnisse.

Ein klares Zeichen für die Zukunft des Kanutourismus will die Bundesvereinigung Kanutouristik mit der Einführung eines Qualitäts- und Umweltsiegels in Anlehnung an die Dachmarke „viabono“ setzen. Anja Gretzschel stellte dieses in seinen Grundzügen vor.

In einer Abschlussrunde diskutierten die Expert/-innen Erfolgskriterien und Perspektiven von weiteren Umwelt-Qualitätsstandards bzw. -zeichen im Sport.

Nach eingehender Debatte wurde zunächst die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Entwicklung und Einführung eines übergeordneten Sport-Umweltsiegels befürwortet. Dieses sollte möglichst als Basis für alle Sportarten mit einer modularen individuellen Anpassung gelten.

Fazit

Die anregenden und zum Teil kontrovers geführten Diskussionen haben deutlich gemacht, dass im Sport vor allem einfache, alltagsnahe und kostengünstige Lösungen für sportartübergreifende (Umwelt-) Qualitätsstandards gefragt sind. Neben inhaltlichen Aspekten gilt es dabei vor allem die unterschiedlichen organisatorischen Rahmenbedingungen in den einzelnen Vereinen und Verbänden (sportspezifische Besonderheiten wie Zuständigkeiten, Finanzierungsmöglichkeiten, Controlling etc.) ausreichend zu berücksichtigen.

Aussicht auf Erfolg versprechen daher am ehesten Verfahren, die sich am Konzept des „STEP-Audits“ orientieren und in Kooperation mit bereits entwickelten Standards, wie z.B. der Umwelt-Dachmarke „Viabono“ (weiter-)entwickelt und umgesetzt werden.

Die einzelnen Beiträge wurden dokumentiert und als Band 24 in der Schriftenreihe „Sport und Umwelt“ des Deutschen Olympischen Sportbundes veröffentlicht.

POSTER zur Veranstaltungsreihe 'Symposium zur nachhatigen Entwicklung des Sports' 

Die Dokumentation "Umwelt-Qualitätsstandards im Sport" finden Sie hier.

Kontakt:

Sport mit Einsicht e.V. 
Hans-Joachim Neuerburg
Deutscher Olympischer Sportbund 
Inge Egli 
egli(at)dosb.de 
www.dosb.de

Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) und Sport mit Einsicht e.V.

Ausgangslage und Zielsetzung

Anlässlich des 15. Symposiums zur nachhaltigen Sportentwicklung war eine kritische Bestandsaufnahme bestehender Aktivitäten zur Förderung des Klima- und Ressourcenschutzes im Bereich von Sportstätten und -anlagen vorgesehen. Im Mittelpunkt stand dabei die Auseinandersetzung mit aktuellen Projekten der Mitgliedsorganisationen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Die Initiatoren erwarteten wichtige Impulse für den in Ansätzen begonnenen Prozess der Koordinierung der unterschiedlichen Aktivitäten auf diesem Gebiet sowie erste Ideen zur Konzeption und Zusammenarbeit einer geplanten bundesweiten Evaluation so genannter „Öko-Checks“.

Die Veranstaltung sollte mit dazu beitragen, die bisherigen Initiativen zur Vernetzung von Projekten im Bereich des Klima- und Ressourcenschutzes zu unterstützen sowie die Rahmenbedingungen einer bundesweiten Kampagne zum Klima- und Ressourcenschutz im Sport unter dem Dach des DOSB auszuloten.

Programmablauf und Diskussion

Zur politischen Einordnung der bisherigen Aktivitäten der Sportorganisationen und als allgemeiner Überblick skizzierte Gordo Jain vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in seinem Eröffnungsbeitrag aktuelle Erkenntnisse im Bereich des Klimawandels sowie daraus ableitbare Konsequenzen sowie Perspektiven einer zukunftsfähigen Klimapolitik.

Einen ersten Blick in die Praxis warfen Hans-Joachim Neuerburg und Thomas Wilken anlässlich des vom DOSB initiierten und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanzierten Sonderprogramms „Klima- und Ressourcenschutz im Sport“, welches Ende 2006 als Pilotprojekt gestartet, wurde.

Im Anschluss daran stellte Norbert Sondermann die bereits in 2001 als Pilotprojekt und mittlerweile vom Landessportbund Thüringen maßgeblich getragene Initiative „Sonnenklar! Sport für zukunftsfähige Energie“ vor.

Adrian Johst von der Naturstiftung David - einer der Initiatoren des Projektes „Sonnenklar!“ - ergänzte die vorliegenden Erfahrungen aus Thüringen im Rahmen des Projektes „Contracting und Umweltbildung im Sport“, welches in Sachsen umgesetzt wurde.

Thomas Anton vom IfaS Birkenfeld bewertete die Erfahrungen mit dem Öko-Check in Rheinland-Pfalz u.a. im Rahmen einer umfassenden Evaluation.

Ergebnisse und Perspektiven des von der DBU geförderten Projektes „Kostenminderung und Ressourcenschutz im Sport - Aufbau eines Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau“ skizzierte Horst Delp vom Landessportbund Hessen.

Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte Andreas Klages vom DOSB. Seine Ausführungen unterstrichen die Notwendigkeit und Möglichkeiten eines weit reichenden Engagements des Sports im Bereich des Klimaschutzes.

Seiner Ansicht nach sollte das Augenmerk künftig verstärkt auf die engere Zusammenarbeit der Akteure im Bereich des „Klima- und Ressourcenschutz“ sowie auf eine - unter dem Dach des DOSB -koordinierte Vorgehensweise gerichtet werden.

Fazit

Das große Interesse an der Veranstaltung zeigte einmal mehr, welche Bedeutung dem Thema im Sport zukommt. Der enorme Sanierungsbedarf der deutschen Sportstätten sowie veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen (demographischer Wandel) verweisen nachdrücklich auf die Notwendigkeit einer koordinierten Klimaschutzinitiative des Sports.

Alle bisherigen Erfahrungen unterstreichen nicht nur die Notwendigkeit finanzieller Anreize mit Blick auf die Umsetzung klimaschutzrelevanter Maßnahmen in den Vereinen, sondern verweisen auch auf einen hohen Informations- und Beratungsbedarf.

Die Teilnehmer/-innen waren sich darin einig, dass hier künftig verstärkte Aktivitäten seitens des organisierten Sports notwendig sind. Insbesondere gilt es, die vorhandenen Strukturen und Angebote zu optimieren und breiter aufzustellen, bestehende Verfahrensweisen zu harmonisieren und potentielle Partnerschaften auszuweiten. In diesem Prozess sollte der DOSB als Dachverband des Sports in Deutschland, künftig eine führende Rolle spielen.

Die einzelnen Beiträge wurden als Band 26 in der Schriftenreihe „Sport und Umwelt“ des Deutschen Olympischen Sportbundes veröffentlicht.

Die Tagung bildete den Ausgangspunkt für das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) von 2009 bis 2011 geförderte Projekt „Klimaschutz im Sport“.

POSTER zur Veranstaltungsreihe 'Symposium zur nachhaltigen Entwicklung des Sports'

Die Dokumentation "Ressourcenschutz im Sportverein" erhalten Sie hier zum Herunterladen.

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DOSB
Tel.: +49 69 6700-364
E-Mail: latzel@dosb.de

Ökologische Nachhaltigkeit, Klimaanpassung und Klimaschutz, Nachhaltige Sportgroßveranstaltungen
DOSB
Tel.: +49 69 6700-257
E-Mail: quardokus@dosb.de

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