Sportstätten
Die Sanierung von Sportanlagen und -stätten ist eines der großen Themen im Sport. Hier kann nicht nur Geld gespart, sondern auch das Klima geschont werden. Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und mangelnde Isolierung in deutschen Sportanlagen verursachen jährlich rund 7,5 Millionen Tonnen CO2. Dies entspricht dem jährlichen Verbrauch von sechs Großstädten. Alleine bei den Sporthallen, die zwischen 1950 und 1965 gebaut wurden, lässt sich der Energieverbrauch um mehr als 60 Prozent senken, das sind eine Million Tonnen CO2 pro Jahr. Weitere Infos zu diesen Themen auf dieser Seite:
Sanieren & Bauen
Dämmen lohnt sich: Gerade in älteren Sportstätten aus den 1950er und 60er Jahren kann eine professionelle Dämmung bis zu 50% der Heizenergie einsparen. Eine einfache Faustregel hilft zu ermitteln, ob die Dämmung der Sportstätte nötig und sinnvoll ist: Pro beheiztem m² sollte der Verbrauch unter 15 l Öl bzw. 15 m³ Gas liegen. Bei Isolierarbeiten sind die rechtlichen Vorgaben der Energieeinsparverordnung von Oktober 2009 zu beachten.
Vor Isolierarbeiten ist es ratsam, sich ausführlich über geeignete Dämmstoffe und –verfahren zu informieren. Nur dann ist gewährleistet, dass die Dämmung auch wirklich Ressourcen spart und dass keine Feuchtigkeit eindringt, die später beispielsweise zu Schimmel führen kann. Das Umweltzeichen Blauer Engel kennzeichnet umweltfreundliche und schadstoffarme Dämmstoffe.
Am effektivsten ist häufig die Dämmung von Dächern: Hier ist der Wärmeverlust besonders hoch. Vorsicht bei Asbestfaserzementdächern: Diese dürfen nicht nachträglich verändert werden, da beim Anbohren oder Zersägen der Platten gesundheitsschädliche Fasern freigesetzt werden können. Nur ein Fachmann darf diese demontieren und muss sie fachgerecht entsorgen.
Eine weitere Schwachstelle sind häufig die Fenster. Doppelte Verglasung allein reicht oft nicht, eine bessere Isolierung bieten moderne Wärmeschutzgläser. Einfach verglaste Fenster und Türen oder Flächen aus Glasbausteinen sind besonders wärmedurchlässig und sollten darum ersetzt werden.
Wärmedämmung und Gebäudesanierungen werden unter anderem von der KfW Bankengruppe gefördert. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bezuschusst den Einsatz von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen (Antragsstellung über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.) Fördermöglichkeiten für Sportvereine können über den Landessportbund erfragt werden.
Tipp: Sind größere Sanierungsarbeiten finanziell nicht möglich, kann man schon deutlich Heizenergie einsparen, wenn man undichte Fenster und Türen selbst abdichtet.
Hier finden Sie Ansprechpartner der Landessportbünde.
Weitere Informationen:
- Verbraucherzentrale: Allgemeine Informationen zum Dämmen
- Umweltfreundliche Dämmstoffe mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel"
- Natur-Baustoffe: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Informationen zur Förderung:
Viele Sportstätten eignen sich dank ihrer großen Dachflächen gut für den Einsatz von Solaranlagen. Diese können zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden. Solarthermische Anlagen dienen der eigenen Warmwasser-Aufbereitung und optional auch zur Gewinnung zusätzlicher Heizenergie. Fotovoltaik-Anlagen gewinnen dagegen Energie, die ins Stromnetz eingespeist wird.
Natürlich sind nicht alle Dächer für Solaranlagen geeignet. Bei Schrägdächern gilt: Optimal ist eine Ausrichtung nach Süden, doch auch Dächer nach Süd-Westen oder Süd-Osten bekommen noch genug Sonne ab. Die Dachneigung sollte zwischen 20 und 50 % liegen. Wichtig ist, dass das Dach nicht von Bäumen oder anderen Gebäuden beschattet wird, sonst geht schnell ein Großteil der Sonnenenergie verloren. Auch Flachdächer eignen sich gut für Solaranlagen, die dort der Einstrahlung nach optimal ausgerichtet werden können. In jedem Fall ist die Qualität der Dachhaut und eine ausreichende Dachstatik entscheidend.
Die Kosten der Anlage hängen von verschiedenen Faktoren ab wie der Art der Anlage, ihrer Leistung, der Größe der Kollektorfläche usw. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, Dachflächen an einen Betreiber von Solaranlagen zu vermieten. Als Pacht dient dabei eine Beteiligung am Gewinn des Partners.
Die Installation einer Solaranlage wird vom Staat gefördert. Es wird unterschieden zwischen der Vergabe von Darlehen, zum Beispiel von der KfW Bankengruppe und der Förderung durch Bundesländer und Kommunen. Dachanlagen werden aktuell mit einer Einspeisevergütung von bis zu 11 Cent pro Kilowattstunde unterstützt. Förderungen solarthermischer Anlagen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können nicht mit öffentlichen Geldern kombiniert werden. Welche Fördermöglichkeiten für Vereine in Frage kommen, weiß der Landessportbund.
Hier finden Sie Ansprechpartner der Landessportbünde.
Weitere Informationen:
Heizung und Warmwasser machen 87 % des Energiebedarfs von Privathaushalten aus. Auch in Sportstätten lassen sich durch Einsparungen an Heizenergie erhebliche Mengen an CO2 und Geld sparen. Heizkessel, die älter als 20 Jahre sind, sollten ganz ersetzt werden. Bei der Anschaffung einer neuen, klimafreundlichen Heizanlage hat der Betreiber einer Sportstätte verschiedene Möglichkeiten.
Blockheizkraftwerke arbeiten nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Koppelung. Sie verbrennen Öl oder Gas und erzeugen damit Strom und Wärme zugleich. Sie erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 90 % und sind in der kleinsten Ausführung nicht größer als eine Waschmaschine. Sie eignen sich besonders für Sportstätten mit Ganztagsbetrieb wie etwa Fitnessstudios.
Brennwertkessel haben deutlich höhere Nutzungsgrade als Niedertemperaturkessel, da sie neben der Wärme, die im Verbrennungsprozess entsteht, auch die Wärme aus den Abgasen nutzen.
Solarthermische Anlagen eignen sich als Ergänzung zu anderen Heizsystemen. Die Sonneneinstrahlung, die auf die Kollektoren trifft, erhitzt eine Wärme leitende Flüssigkeit. Die Wärme wird über einen Wärmetauscher auf den Warmwasserspeicher oder das Heizungssystem übertragen. In Sommermonaten können Solaranlagen oft die gesamte Warmwasserbereitung leisten.
Weitere ökologisch sinnvolle Heizsysteme sind Holzpelletheizungen, in deren Kessel trockene und saubere Presslinge aus Hobel- und Sägespänen verfeuert werden, oder Wärmepumpen, die sich Sonnenwärme aus Luft, Boden und Grundwasser zunutze machen.
Kommt eine neue Heizanlage nicht in Frage, lohnt es sich, durch Änderungen des Alltagsverhaltens den Energiebedarf zu reduzieren. Eine einfache Möglichkeit: die vorhandene Heizungssteuerung auf den tatsächlichen Betrieb einzustellen und die „Nachtabsenkung“ an nutzungsfreien Tagen durchgehend in Betrieb zu lassen.
Es lohnt sich ebenfalls, die Heizkörper oder den Thermostat herunterzudrehen. Pro Grad Raumtemperatur weniger werden bis zu 6 % Heizkosten gespart. Selten genutzte Räume sollten auf kleiner Stufe mit beheizt werden, da es mehr Energie kostet, einen völlig ausgekühlten Raum wieder voll zu beheizen.
Auch bei Investitionen in eine Heizanlage gibt es natürlich Fördermöglichkeiten von Bund und Ländern.
Hier finden Sie und Ansprechpartner der Landessportbünde.
Weitere Informationen:
Informationen zur Förderung:
Viele Sportstätten haben einen hohen Wasserverbrauch, vor allem durch Duschen und die Grünflächenbewässerung. Wasser sparen heißt auch Energie sparen. Nicht nur die Bereitstellung und Entsorgung durch die Versorgerunternehmen verbraucht Strom und produziert damit CO2. Das Wasser muss auch erhitzt werden und das kostet Heizenergie.
Durch den Einsatz wassersparender Armaturen wie etwa Einhand-Mischbatterien, Thermostatbatterien, Sensortechnik, Durchflussbegrenzern oder –konstanthaltern kann bis zu 50 % des Duschwassers gespart werden. Auch zu herkömmlichen WC-Spülungen gibt es viele Alternativen, z.B. Spül/Stopptasten. In Sportanlangen mit Küchen oder einem Schankthekenbereich kann mit sparsamen Geschirrspülmaschinen der Wasserverbrauch ebenfalls um die Hälfte reduziert werden. Einer der wichtigsten Einsparungswege ist das Alltagsverhalten der Nutzer der Sportstätten. Das Duschwasser während des Einseifens abzudrehen und beim Gläserspülen weniger Wasser zu verwenden, macht sich ebenfalls bei den Betriebskosten der Sportstätte bemerkbar.
Da das Wasser nicht in allen Bereichen der Sportstätte Trinkwasserqualität haben muss, kann sich der Einsatz von Regen- oder Brauchwasser für WC-Spülungen oder Grünflächenbewässerung lohnen. In speziellen Tanks wird das Regenwasser bzw. Abwasser der Duschen gesammelt, unter Umständen aufbereitet und anschließend wiederverwertet. So kann nicht nur der Trinkwasserverbrauch, sondern auch die Abwassermenge gesenkt werden.
Sinkt der allgemeine Wasserverbrauch, sinkt natürlich ebenso der Energieverbrauch zur Wassererwärmung. Letzterer kann auch durch andere Maßnahmen reduziert werden. Solarthermische Anlagen ergänzen beispielsweise herkömmliche Heizanlagen im Winter, während sie im Sommer oft alleine für die nötige Heizenergie sorgen. Ob sich eine Solaranlage lohnt, kann man durch eine Verrechnung mit der Auslastung, dem Warmwasserverbrauch und der eventuellen Sommerpause der Sportstätte ermitteln. In größeren Sportanlagen sind Blockheizkraftwerke oft die effizienteste Variante.
Sportstättenbetreiber, die die vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen möchten, sollten sich mit den Öko-Check-Beratern des jeweiligen Landessportbundes in Verbindung setzen. Die Einschätzung eines Experten ist bei den hier vorgestellten, meist kostenintensiven Maßnahmen sinnvoll, da sich für verschiedene Sportstätten verschiedene Umsetzungen eignen.
Hier finden Sie Ansprechpartner der Landessportbünde.
Weitere Informationen:
- Landessportbund Hessen (1998): Zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung – Band 4: Wassereinsparung in Sportanlagen, Frankfurt a.M.
Die richtige Beleuchtung in Sportstätten ist komplex und hängt von mehreren Faktoren ab: der ausgeübten Sportart, dem Tageslichteinfall, der Architektur des Raumes und anderen. Die Richtlinien für die Beleuchtung von Sportstätten lassen sich in der DIN-Norm EN 12193 nachlesen.
Um bei der Beleuchtung Energie zu sparen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ist die Art der Leuchten entscheidend. Die herkömmlichen Glühlampen in den Umkleideräumen und Fluren lassen sich ganz einfach durch Energiesparlampen ersetzen – diese brauchen 80 % weniger Strom und haben eine acht Mal längere Lebensdauer als Glühlampen. Auch bei den Leuchten in Sporthallen und auf Freiflächen lohnt es sich, nach energieeffizienteren Modellen Ausschau zu halten. Neuere Modelle der Energiesparlampen strahlen ebenso hell wie Glühlampen und auch die Verzögerung beim Einschalten ist deutlich verkürzt. Nach der EG-Verordnung zu Haushaltslampen werden Glühlampen schrittweise vom Markt verschwinden. Sich bereits jetzt nach geeigneten Alternativen umzusehen, ist daher sinnvoll.
Energiesparlampen sollten statt eines konventionellen Vorschaltgerätes (KVG) ein elektronisches besitzen (EVG). Dieses verbraucht deutlich weniger Strom, hält länger und liefert flackerfreies und dimmbares Licht. Auch wenn man mit Energiesparlampen schon deutlich Strom sparen kann, ist eine Regelung der gesamten Lichtanlage ebenso nützlich. Bei Heizungen ist dies selbstverständlich, bei der Beleuchtung dagegen noch nicht. Folgende Varianten sind denkbar: eine zeitliche Nachlaufschaltung der Beleuchtungsanlage in den Flurbereichen, eine Zeitschaltung der einzelnen Räume und Bereiche sowie eine anwesenheits- oder tageslichtabhängige Regelung.
Auch bei der Beleuchtung kann das Alltagsverhalten der Vereinsmitglieder oder Nutzer der Sportstätte erhebliche Auswirkungen haben. Vor allem wenn es keine zeitgesteuerte Regelung der Beleuchtung gibt, sollte sich der Letzte in den Duschen und Umkleidekabinen verantwortlich fühlen, das Licht auszuschalten.
Wer das Beleuchtungskonzept seiner Sportstätte klimafreundlich fit machen möchte, kann sich auch hier beim jeweiligen Landessportbund beraten lassen.
Hier finden Sie Ansprechpartner der Landessportbünde.
Weitere Informationen:
Informationen zur Förderung:
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Energiemanagement
Beim Energiesparen gewinnen grundsätzlich immer zwei: die Umwelt und der eigene Geldbeutel. Denn sobald Energie gespart wird, bleiben sofort die Kosten für jede eingesparte Kilowattstunde direkt auf dem eigenen Konto.
Auch bei bereits bestehenden Sportstätten lohnt es sich, mit wenig Aufwand den Energieverbrauch zu senken. Energiemanagement ist Chefsache. Der Vorstand selbst verkündet daher die Grundzüge des Einsparkonzeptes. Um die Details kümmert sich dann der „Energiemanagement-Beauftragte“. Besonders wichtig ist es, bei den Sportlerinnen und dem Personal ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen. Informationsveranstaltungen, die Internetseite, die Jahreshauptversammlung, die Verbands- und Vereinszeitung oder Aushänge an schwarzen Brettern verbreiten die dazu benötigten Informationen. Am Jahresende zeigt die Energiebilanz dann den erzielten Erfolg anhand des eingesparten Euro-Betrags.
Die Bandbreite an möglichen Maßnahmen ist groß. Ein Großteil des benötigten heißen Wassers zum Duschen kann beispielsweise durch Duschköpfe mit so genannten Durchflussbegrenzern eingespart werden. Zum Händewaschen reicht kaltes Wasser. Die Heißwasserzufuhr zu den Wasserhähnen wird daher einfach abgestellt.
Energiesparlampen senken den Stromverbrauch zur Beleuchtung um bis zu 80 % - eine Orientierung beim Kauf bietet das EU-Label. Die Energieeffizienzklasse A weist auf besonders effiziente Lampen hin. Das gleiche Label informiert auch über den Energieverbrauch von modernen Haushaltsgeräten wie Kühlschränken und Geschirrspülern. Bei vorhandenen Geräten, die älter als zehn Jahre sind, lohnt sich unter Umständen der Kauf eines neuen „Stromsparers“.
Was das Heizen betrifft, reicht es oftmals aus, die Heizkörper oder den Thermostat herunterzudrehen. Pro ein Grad weniger Raumtemperatur werden bis zu 6 % Heizkosten gespart. An nutzungsfreien Tagen bleibt die „Nachtabsenkung“ einfach durchgehend in Betrieb.
Das „Querlüften“ oder „Stoßlüften“ minimiert ebenfalls den Energieverbrauch. Gegenüberliegende Fenster werden dazu kurzzeitig weit geöffnet, stark genutzte Räume sollten zwei- bis viermal pro Tag für 10 Minuten gelüftet werden, um die Schimmelpilz-Bildung zu vermeiden. Während die Fenster geöffnet sind, sollten die Heizkörperventile auf null stehen. Ansonsten heizt die einströmende kalte Luft die Heizkörper auf. Diese dürfen nicht durch Möbel, Verkleidungen, Vorhänge oder Gardinen abgedeckt werden. Nur so kann ihre volle Leistung genutzt werden.
Weitere Informationen und nützliche Hinweise zum Energiemanagement erhalten Vereine über die Ansprechpartner der Landessportbünde.
Weitere Informationen:
Informationen zu Förderungen:
Von der Beleuchtung bis zur Geschirrspülmaschine, jede Sportstätte und jede Sportorganisation braucht Energie. Einen ganz einfachen Beitrag zum Klimaschutz leistet, wer vom herkömmlichen Strom auf Ökostrom umsteigt.
Ökostrom wird umweltfreundlich aus erneuerbaren Energien erzeugt. Dazu zählen Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme (Geothermie). Zu den Anbietern zählen sowohl traditionelle Stromversorger als auch Unternehmen, die nur umweltfreundlich erzeugten Strom verkaufen. Wer Ökostrom nutzt, leistet nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern kann bei entsprechender Kommunikation nach außen und innen auch positiv auf das Image des Verbandes und Vereins einwirken. Viele Anbieter liefern dazu Schilder auf denen zu lesen ist, wer den Ökostrom liefert. Hier können Verbände und Vereine ihre Vorbildfunktion nutzen und Flyer des neuen Stromlieferanten für die Mitarbeitenden bzw. Mitglieder zum privaten Gebrauch auslegen. Außerdem bieten sich die Internetseite, die Verbands- und Vereinszeitung, Aushänge an schwarzen Brettern sowie die Mitgliederversammlung als geeignete Kommunikationswege an.
Der Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter ist kostenlos und denkbar einfach. Man braucht sich nur für einen neuen Stromanbieter zu entscheiden und mit ihm einen Vertrag abzuschließen. Alles weitere erledigt der neue Stromlieferant. Er sorgt auch für die Kndigung des alten Vertrags. Die Stromversorgung wird übergangslos umgestellt und der Stromzähler muss nicht ausgetauscht werden. Die Grundversorgung ist auch mit dem neuen Vertrag immer gewährleistet. Sollte es beim Ökostromanbieter zu Lieferausfällen kommen, springt der lokale Stromversorger ein.
Die Tarife für umweltfreundlich erzeugten Strom sind nicht zwangsläufig höher als die für konventionellen Strom. Sie sind aber von Region zu Region sehr unterschiedlich. Ein wichtiger Anhaltspunkt zur Qualität von Ökostrom sind entsprechende Gütesiegel. Die beiden wichtigsten heißen “ok-Power“ und „Grüner Strom Label“. Träger der Label sind Naturschutzverbände wie der WWF und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie Verbraucherzentralen und das Öko-Institut.
Weitere Informationen:
Einkauf
Die Verwaltung ist Teil jeder Sportorganisation. Egal ob sich einzelne Vereinsmitglieder die Aufgaben einteilen oder ob sich in einer größeren Organisation eine eigene Abteilung um die Verwaltung kümmert: Schreibtisch, Computer und Papier werden überall benötigt. Beim Einkauf von Büromaterial und -zubehör kann man eine ganze Menge für den Klimaschutz tun.
Zunächst einmal braucht ein Büro natürlich Möbel. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, da ein intakter Wald große Mengen an CO2 speichern kann. Möbel, die diesen Ansprüchen gerecht werden, tragen das FSC-oder PEFC-Zeichen.
Eine weiterer wichtiger Aspekt der Beschaffung sind die Bürogeräte. Hier steht die Energieeffizienz im Vordergrund. Zu berücksichtigen ist dabei nicht nur der Stromverbrauch im normalen, sondern auch im Standby-Betrieb. Als Mindeststandard gelten dabei die Anforderungen des Energy Star-Labels, strengere Kriterien erfüllen jedoch Geräte mit dem Umweltzeichen Blauer Engel „schützt das Klima“.
800.000 Tonnen Papier werden jährlich in deutschen Büros verbraucht. Dafür werden weltweit 590.000 Hektar Wald gerodet. Nicht nur im Büro, auch in der Vereinsküche und den Waschräumen sollten Recyclingpapierprodukte mit dem Blauen Engel oder dem FSC-Zeichen genutzt werden.
Auch im Bereich der Give-Aways und Werbeartikel gibt es mittlerweile große Auswahl an umweltfreundlichen Produkten.
Außerdem sollten alle Nutzer der Büroräume das eigene Alltagsverhalten kritisch untersuchen. Die moderne Kommunikation über E-Mail macht viele Ausdrucke unnötig und Geräte sollten nur angeschaltet sein, wenn sie auch wirklich benutzt werden.
Weitere Informationen:
Auch in Vereinsgaststätten, bei Wettkämpfen und Vereinsfesten lässt sich einiges für den Klimaschutz tun. Und das muss sich nicht einmal auf die Bewirtungskosten niederschlagen.
Eine nachhaltige Bewirtung beginnt bereits bei der Lebensmittelbeschaffung. Denn wer beim Speiseangebot auf saisonale und aus regionalem Anbau stammende Produkte setzt und diese, wenn möglich, direkt beim Bauern kauft, kann seinen Gästen nicht nur eine frische und aromatische Küche bieten. Er tut auch etwas für den Klimaschutz, weil lange Transportwege vermieden und der CO2-Ausstoß damit so gering wie möglich gehalten wird. Ein weiterer Vorteil regionaler Produkte ist die zumeist höhere Transparenz hinsichtlich Herstellung und Produktion.
Auch mit dem Bio-Siegel ausgezeichnete Lebensmittel sind eine gute Wahl, schließlich entstehen durch den Verzicht auf synthetische und chemische Dünger automatisch weniger CO2-Emissionen. Zwar liegen Bioprodukte häufig über dem Preis von Lebensmitteln ohne Kennzeichnung. Sparen lässt sich hier jedoch, indem man beispielsweise auf die mittlerweile von vielen Discountern eingeführten Bio-Produktreihen zurückgreift. Ebenso sollte beim Einkauf von Fleisch, Milchprodukten und Eiern auf artgerechte Haltung geachtet werden. Gutes tut auch, wer bei bestimmten Lebensmitteln wie Kaffee, Tee oder Bananen auf das „Fairtrade“-Siegel achtet, denn der Erlös wird in den Herkunftsländern immer öfter auch für Klimaschutzprojekte eingesetzt.
Wo Speisen zubereitet und Gäste bewirtet werden, fällt natürlich auch jede Menge dreckiges Geschirr an. Um auch hier möglichst energieeffizient und klimaschonend zu arbeiten, sollten beim Kauf von Herd, Gefrier-, Kühlschrank oder Spülmaschine Elektrogeräte ausgewählt werden, die mit der Energieeffizienzklasse A für besonders niedrigen Verbrauch ausgezeichnet sind.
Wer Spülmaschinen direkt an die Warmwasserleitungen anschließt, kann zudem auf das kostenintensive Aufheizen des Wassers verzichten – und spart so ebenfalls Energie. Und: Geschirrspüler nie halbleer laufen lassen! Werden die Maschinen auch noch mit umweltschonenden, phosphat- und chlorfreien Mitteln befüllt, fällt der Beitrag zum Klimaschutz doppelt so hoch aus. Bei Kochgeräten macht sich der Betrieb mit Gas statt Strom positiv in der Energiebilanz bemerkbar.
Klimaschutz hat viel mit Müllvermeidung zu tun. Denn wo von vorneherein der Müllberg reduziert wird, muss dieser auch nicht entsorgt werden. Bewährt hat sich hier, schon beim Einkauf auf Pfandflaschen und recyclebare Behältnisse zu achten und weitgehend auf Portionsbehältnisse zu verzichten. Noch besser: gleich zu Großgebinden greifen, Waren ohne Verpackung kaufen oder die Lieferanten zur Rücknahme von Verpackungen verpflichten.
Weitere Informationen:
Lebensmittel- und Biosiegel:
- Transfair: Fairtrade
- GEPA - The Fair Trade Company
- Bioland - Verband für organisch-biologischen Landbau
- Biosiegel - Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Spül- und Reinigungsmittel:
Elektrogeräte:
Beratungsangebote
Tipps zum Klimaschutz gibt es viele. Aber welche Maßnahmen sind für welche Sportstätte sinnvoll? Solaranlage auf dem Dach, eine neue Heizung oder einfach den Stromanbieter wechseln? Bei diesen Entscheidungen können die Landessportbünde mit ihren Öko-Checks beratend zur Seite stehen.
Öko-Check Landessportbünde
Viele Landessportbünde bieten Öko-Check-Programme an, die helfen, Sportstätten klimafreundlich zu sanieren. Professionelle Energieberater überprüfen und analysieren die Sportstätte und geben Empfehlungen zu energetischen Sanierungsmaßnahmen ab. Die Umsetzung kann von Bundesland zu Bundesland variieren. Einige Landessportbünde haben eigene Fördermittel.
Die Karte bietet Ihnen eine einfache Möglichkeit, sich über die aktuellen Öko-Check-Angebote der einzelnen Landessportbünde zu informieren. Mit einem Klick auf das gewünschte Bundesland erhalten Sie weitere Informationen zu Ablauf, Kosten und Fördermöglichkeiten.
Sollte es in Ihrem Bundesland noch kein Öko-Check-Programm geben, wenden Sie sich bitte an den zuständigen Ansprechpartner Ihres Landessportbundes. Eine Übersicht der Ansprechpartner finden Sie hier.
Einige Fachverbände und Landessportbünde bieten spezielle Umweltprogramme an, die über energetische Maßnahmen hinausgehen: