Wie Sport bei unerfülltem Kinderwunsch helfen kann
Sport treiben verbessert die Chancen einer Frau, schwanger zu werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der University of Queensland (UQ).

18.07.2019

„Wenn körperliche Aktivität mit Standard-Fertilitätsbehandlungen wie IVF (die In-Vitro-Fertilisation ist die älteste Methode der assistierten Befruchtung) oder Ovulationsinduktion (die medikamentös unterstützte Auslösung des Eisprungs) verglichen wurde, war kein Unterschied bei der Schwangerschaftsrate und der Geburtenrate zwischen Frauen, die Sport treiben, und denen, die Fertilitätsbehandlungen durchführen, feststellbar“, erklärt Dr. Gabriela Mena von der UQ School of Human Movement and Nutrition Sciences. Sie hatte die Forschungsergebnisse über reproduktive Gesundheit und Bewegung aus den letzten zwei Jahrzehnten analysierte.
Nach ihrer Meinung kann demnach körperliche Aktivität genauso effektiv sein wie die häufig angewandten Fertilitätsbehandlungen. Im Vergleich zu diesen teuren Behandlungen sei Sport als alternative oder ergänzende Therapie erschwinglicher und praktikabler, sagt die Wissenschaftlerin. „Wir haben auch höhere Schwangerschafts- und Geburtenraten bei Frauen festgestellt, die körperlich aktiv waren, als bei Frauen, die sich nicht bewegen oder sich keiner Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen.“
Dabei kommt es nicht darauf an, welche Sportart betrieben wird. „Es gab verschiedene Arten von körperlicher Aktivität in den untersuchten Studien, wie z.B. Aerobic-Training allein oder in Verbindung mit Krafttraining, aber auch moderate Erhöhungen der körperlichen Aktivität - wie z.B. die Erhöhung der Schrittanzahl - schienen die reproduktive Gesundheit zu verbessern. Wir glauben, dass eine Kombination aus Aerobic- und Widerstandstraining gut für die Verbesserung der reproduktiven Gesundheit ist, aber es ist schwierig, in diesem Stadium eine bestimmte Art von Bewegung zu empfehlen“, sagt Dr. Mena.
Im nächsten Schritt wird die körperliche Aktivität bei Frauen, die Probleme mit der Fruchtbarkeit haben, detaillierter untersucht. „Weitere Studien, die unterschiedliche Formen der Bewegung, ihre Intensität und ihre Dauer untersuchen, sind erforderlich, um die optimale "Dosis" von körperlicher Aktivität zu finden“, so Dr. Mena.
(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 29-32/Heinz Peter Kreuzer)