„weltwärts im Sport“ – Förderung von sozialem Engagement im Ausland
Am 15.12.2016 veranstaltete der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in seiner Geschäftsstelle in Frankfurt einen Infoabend zum Thema „weltwärts im Sport“.

21.12.2016
Die gut besuchte Veranstaltung richtete sich an junge Leute im Alter von 18 bis 28 Jahren, die Interesse an einem Freiwilligendienst in einem sozialen Sportprojekt im Ausland haben.
Der Abend startete mit einer Vorstellung des DOSB, der Deutschen Sportjugend (dsj) als seiner Jugendorganisation und des ASC Göttingen von 1846 e.V., die gemeinsam „weltwärts im Sport“ umsetzen. „weltwärts im Sport“ hat zum Ziel, den Sport als Mittel für Entwicklung und Frieden im weltwärts-Programm zu stärken. Seit der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts 2008 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen wurde, haben sich bereits über 26.000 Freiwillige in Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern engagiert.
Der ASC Göttingen entsendet seit 2008 weltwärts-Freiwillige ins Ausland, der DOSB ist seit 2015 dabei. Waren es im ersten Jahr noch sechs Freiwillige, die nach Südafrika gingen, sind es 2016 bereits 71 Freiwillige, die in Einsatzstellen in Südafrika, Ruanda, Namibia, Sambia, Uganda und Tansania in verschiedenen Organisationen und Schulen eingesetzt werden. Im Durchgang 2016/2017 wurden dabei von DOSB und ASC gemeinsam zehn Plätze in Namibia und Ruanda besetzt. Die Arbeitsfelder der Freiwilligen sind sehr vielfältig und reichen von Sporttraining bis hin zu organisatorischen Aufgaben und Kinderbetreuung – für Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung. „120% Leidenschaft für den Sport, das ist das Wichtigste!“, berichtet ein Freiwilliger in einem Filmbeitrag, der weltwärts-Freiwillige zeigt, die aus wenigen Materialien versuchen ein Volleyballnetz zu bauen, umringt von einer Vielzahl an Kindern.
Die Kosten für den Freiwilligendienst übernimmt zu 75% das BMZ, den Rest tragen die Entsende- und Empfängerorganisationen sowie die Freiwilligen selbst – über einen privaten Spenderkreis. „Zum einen wird das Geld benötigt. Zum anderen wollen wir damit sicherstellen, dass die Freiwilligen voll in die Idee einsteigen und auch in Anderen ein Feuer für diese Thematik entfachen können“, berichtete Julia Colter vom ASC Göttingen. Je mehr ein Freiwilliger über seinen Spendenanteil von 2.000€ hinaus sammelt, umso mehr kann er vor Ort in eigene Projektideen investieren.
Zum Abschluss des Abends berichtete Daniel Bruns, ein ehemaliger Freiwilliger, von seiner Zeit in Namibia. „Leidenschaft für den Sport, Spontaneität, Flexibilität und die Bereitschaft sich auf etwas Neues einzulassen“, nannte er als Kernvoraussetzungen für den Freiwilligendienst. Häufig wird man mit neuen Situationen, Ansichtsweisen oder Herausforderungen konfrontiert, die es gilt auf kreative Weise zu lösen. „Am Turniertag waren keine Tore vorhanden. Also sind wir in den Wald gegangen und haben aus Ästen Tore gebaut. An einem anderen Tag musste ich auf ein Dach klettern, um Antennen anzubringen“, berichtete Daniel mit einem strahlenden und gleichzeitig wehmütigen Blick. Die Berichte kamen bei den anwesenden Jugendlichen und ihren Eltern, die teilweise eine Anfahrt von über 200 Kilometer hatten, gut an. Für die meisten ist ganz klar, dass sie sich bewerben werden. Bei den Eltern konnte besonders das Betreuungskonzept überzeugen. So werden die Freiwilligen intensiv auf ihren Einsatz vorbereitet und während der gesamten Zeit ihres Dienstes begleitet. Themen wie der erste Kulturschock, Visa-Angelegenheiten, Impfungen oder interkulturelle Kompetenzen werden in den Seminaren vor, während und im Anschluss an den Freiwilligendienst behandelt.
Die Freiwilligen werden für eine Laufzeit von zwölf Monaten entsendet und lernen dabei fürs Leben. Diese Dauer findet Daniel gut, da dies die richtige Zeit ist, um sich einzuleben und die andere Kultur wirklich zu verstehen. Die Rückkehr nach Deutschland fiel ihm nach all den tollen Eindrücken entsprechend schwer: „Wenn ich an Namibia denke, habe ich kein Fernweh, sondern Heimweh, denn in Namibia habe ich mein zweites Zuhause gefunden.“
Die Bewerbungsfrist für den Durchgang 2017/2018 endet am 31. Dezember 2016.
Allgemeine Informationen zu weltwärts gibt es unter www.weltwaerts.de
., zu „weltwärts im Sport“ unter
http://www.ifwd-sport.de/
und
http://www.freiwilligendienste-im-sport.de/