Von Quierschied nach Berlin – das Sportabzeichen macht’s möglich

14.10.2009

Wer das Deutsche Sportabzeichen erringt, belohnt sich selbst mit einer guten Fitness. Außerdem erhält er ein Abzeichen mit Ordenscharakter. Für Familie Hoffmann aus Quierschied im Saarland gab es in diesem Jahr eine Reise nach Berlin obendrauf. Für den saarländischen Sportabzeichen-Familienwettbewerb legten sich sieben Mitglieder der Familie ins Zeug und gewannen einen Ausflug in die Hauptstadt.
Sieben sportliche Hoffmanns schlenderten im Juli dieses Jahres über den Kurfürstendamm - vorbei an den Theatern der Flaniermeile, an exklusiven Geschäften und der Gedächtniskirche. Mit Frank Wittchen, Geschäftsführer für Breitensport und Marketing beim Landessportverband für das Saarland (LSVS), besichtigten sie die Saarlandvertretung Unter den Linden. In den Reichstag gelangten sie ohne langes Anstehen und bei einer Privatführung ging es sogar hinunter in die Katakomben, in das Tunnelsystem, das den Reichstag mit den Bürogebäuden der Abgeordneten verbindet. An Resten der Berliner Mauer bekamen die Hoffmanns einen Eindruck aus der Zeit des Kalten Krieges, als die Stadt noch geteilt war.
Ein Ausflug mit Geschichte zum Anfassen, der Eindruck hinterlassen hat. „Wunderbar war’s“, schwärmt Willi Hoffmann vom Kurztrip in die Hauptstadt.
Er ist der Großvater der Familie Hoffmann. Mit sieben abgelegten Sportabzeichen 2008 belegten die Hoffmans den ersten Platz des erstmals ausgeschriebenen Familienwettbewerbs des LSVS. Den Gewinn – ein Ausflug nach Berlin – sponserte ein regionaler Förderer.
Mit in Berlin waren auch die Familie Sorg aus Neunkirchen, die mit sechs abgelegten Sportabzeichen beim Familienwettbewerb den zweiten Platz belegt hatte und Jana Ebinger aus der Marketingabteilung des regionalen Förderers. Sie sagt: „Für die Familien war es schön, sich kennenzulernen. Durch das gemeinsame Hobby Sport haben sich auch alle schnell angefreundet.“
Drei Generationen fürs Sportabzeichen
Auf die Frage, ob er stolz ist auf seine Familie, sagt Willi Hoffmann: „Das können Sie aber glauben!“ Drei Generationen der Familie Hoffmann legen mittlerweile das Deutsche Sportabzeichen ab. Willi Hoffman ist mit bald 80 Jahren der Älteste. Der jüngste Sprössling der Hoffmanns ist Enkel Luca, Jahrgang 2000. Insgesamt hat die Familie Hoffman schon 81 Sportabzeichen errungen. „Anfangs waren die gar nicht so begeistert vom Sportabzeichen“, räumt Willi Hoffmann ein. „Inzwischen sind sie aber alle begeistert. Nur seine Frau Christine hat er noch nicht überzeugen können: „Meine Frau ist sozusagen die Betreuerin der Gruppe“, sagt er und lacht.
Willi Hoffmann hat schon 31 Fitnessorden abgelegt und ist seit über 20 Jahren Prüfer für das Deutsche Sportabzeichen bei der LSG Quierschied. „Wenn die Familie das Sportabzeichen macht bin ich zwar dabei, ich prüfe Sie aber nicht. Das ist in unseren Satzungen so festgelegt“, erklärt er.
Zwei Mal die Woche macht Willi Hoffmann die Sportabzeichenabnahmen bei der LSG. An weiteren drei Tagen geht er in den Wald und joggt acht Kilometer. Schon so manchen hat er beim gemeinsamen Laufen „rumgekriegt“. „Wenn ich mit jemandem zusammen laufe, den ich für das Sportabzeichen gewinnen will, nehme ich einfach heimlich die Zeit und steuere das Tempo. Die Leute sind dann immer verdutzt, wenn ich ihnen sage, dass sie schon eine Disziplin des Sportabzeichens in der Tasche haben.“ Willi Hoffmann bleibt am Ball und so wird seine Familie sicher bald die familieninternen 100 Sportabzeichen voll machen.