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Vier Tage im Sportpark Rabenberg zum Kurs „Schwimmen lernen und Sprachverfestigunng“

Die Abfahrt mit dem Bus war am Sonntag, dem 19.09.2010 vom Hauptbahnhof Leipzig Ostseite. Ein schmucker Bus aus der Busflotte des Sportparks brachte uns nach Rabenberg.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

29.09.2010

„Uns, das heißt 36 erwartungsvolle Teilnehmer - 29 Migrantinnen bzw. Migranten aus verschiedenen Regionen der ehemaligen GUS und 7 Einheimische. Neben Irene und mir fuhren noch 2 Mitglieder unseres BSV AOK mit und natürlich die Lena als Lehrgangsleiterin. Vom Veranstalter, dem Landessportbund Sachsen, waren Martina Spindler (Verantwortliche für das Programm „Integration durch Sport“) und Natalie Bosch als Verantwortliche für die Organisation dabei. Neben in Leipzig wohnenden Teilnehmern fuhren auch Döbelner und einige aus Weißwasser mit. Das Wetter war gut, die Busfahrt ohne Stau, so dass wir nach 15 Uhr auf dem Rabenberg waren. Wir staunten über das tolle Gelände und wurden sogleich mit Kaffee und Kuchen gestärkt. Nach der Zimmerbelegung erfolgte die offizielle Begrüßung, das Vorstellen des Programms und ein erster Hausrundgang, damit wir uns orientieren konnten wo der jeweilige Kurs stattfindet. 18:00 Uhr erfolgte das Abendessen – tolle Küche, auch die folgenden Tage. Von 19:30 bis 21:00 Uhr „durften“ wir dann das erste Mal in die Schwimmhalle. Jeder hatte seine Schwimmkünste vorzuführen. Danach nahmen die Schwimmkursleiter Marita Frenzel aus Leipzig und Roland Podbiel von der Sportschule die Einteilung in die Gruppen der Fische, Frösche und Enten vor. Fische = man kann schwimmen, Frösche = man kann es einigermaßen, Enten = man kann etwas oder gar nicht schwimmen. Für mich war sonnenklar – ich kam zu den Enten, Irene zu den Fischen. In diesen drei Gruppen sind dann die unterschiedlichen Kurse absolviert worden. Neben 1 bis 2 Schwimmeinheiten pro Tag waren wir weiterhin mit folgendem beschäftigt: Wirbelsäulengymnastik, Fußgymnastik, Fitnessgymnastik, Walking/Gesunder Rücken und natürlich Sprachkurse – gut dargeboten von Theres Plöttner, extra aus Würzburg angereist. Die Sportkurse - Klasse gemacht von Lena aus unserem Verein und Marina Reider aus Weißwasser. Nach dem ersten Tag waren wir doch etwas k.o., aber am nächsten Morgen schon wieder fit. An der wirklich guten Küche konnten wir uns 8:00, 12:00 und 18:00 Uhr erfreuen. In den Mittagsstunden zwischen 12:30 bis 14:30 Uhr waren die Fisch, Frösche und Enten jeweils zusammen. Einmal sprach Frau Dorota Monem von der Caritas Leipzig über die nicht einfache Arbeit bei der Integration der ausländischen Mitbürger. An den anderen 2 Tagen sind von den Gruppen zu den Themen „Leipziger Allerlei“, „Essen aus der Heimat“, „Interessantes über Weißwasser“ Collagen erstellt und erklärt worden – auch ein gutes Mittel zur Sprachverfestigung und zum besseren Kennenlernen. Durch das tolle sonnige Herbstwetter fanden zur Freude aller auch einige Kurse im Freien statt. So z. B. während eines Waldspazierganges die Sprachverfestigung, die Migranten sollten Laub, Bäume, Sträucher, Pilze auf Deutsch nennen oder es fanden dazu Erklärungen statt. Auch ging es per Nordic Walking durch den schönen Herbstwald. Alles war toll organisiert, locker gemacht; es machte allen Spaß. Und was machte das Schwimmen? Bei Irene lief es wunderbar – sie erhielt zum Schluss, wie viele Fische, eine Seepferdchenurkunde. Diese bekam man für Sprung ins Wasser, 25m Schwimmen und Tauchen. Beim Schwimmen lernen der Enten spielten Schwimmbretter, sogenannte dehnbare Nudeln und aufgeblasene Ballons an den Oberarmen die Hauptrolle. Maritta Frenzel, Roland Podbiel und Lena waren sehr engagiert, uns Fortschritte beizubringen. Aber bei mir lief alles sehr bescheiden – nur zwei Schwimmzüge mit den Ballons an den Oberarmen. Wie sagte doch Lena so schön: ich solle im Wasser kräftiger arbeiten und das Wasser nicht streicheln, das letztere solle ich für Irene aufheben. Also Spaß und Lockerheit prägten die schönen kurzweiligen Tage. Für abwechslungsreiche Abende war auch gesorgt, mit Sauna, Kegelabend, Lagerfeuer mit Glühwein und Gesang und ein wunderschöner Tanzabend. Zu diesem war Aleksandr Gepting aus Leipzig angereist ein Tanzpädagoge und Abteilungsleiter im Sportverein Boxring Atlas Leipzig. Im Saal standen die Stühle nur an den Längsseiten (so wie früher in der Tanzstunde). Damit gab es eine große Tanzfläche und es konnten zwei große Kreise gebildet werden. Aleksandr führte uns wunderbar in schottische, irische, amerikanische und andere Folkloretänze ein. Zwischendurch begeisterten noch drei Migrantinnen in tollen heimatlichen Kostümen mit ihren Tänzen. Das hat allen ganz prima gefallen, ein gelungener Abschlussabend. Am letzten Vormittag ging es dann nochmal ins Wasser. Es gab Abschlussspiele und die Abnahme der „Seepferdchenprüfung“. Vor dem Mittagessen fand die Abschlussauswertung der gelungenen vier schönen Tage statt. Für uns Einheimische war es sehr aufschlussreich, mit den Migranten in Kontakt zu kommen und auch mal persönlich zu erfahren, wie sie bisher gelebt haben, woher sie kommen und welche Probleme sie hier in Deutschland haben. Ein Dank gebührt Martina Spindler und Natalie Bosch vom Landessportbund Sachsen und Lena Levchinska von unserem Verein für einen vorzüglich organisierten und durchgeführten Kurs. Mit diesem Kurs ist der LSB Sachsen auf gutem Weg, Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Traditionen zu verbinden. Noch ein abschließendes Wort zur Sportschule Rabenberg: Sie bildete einen tollen Rahmen für die vier Tage. Wie der Sportpark Rabenberg gelobt wird, zeigt sich in der Einschätzung der Nationalmannschaft der Gewichtheber, die mit Bundestrainer Mantek und Matthias Steiner im Juli 2010 zu Gast waren. Sie bezeichneten Rabenberg als die beste Sportschule Deutschlands.

Joachim Braungart

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