Zum Inhalt springen

Viel Lob für Sotschi zwei Jahre vor Olympia

Zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in Sotschi wurden die Organisatoren für die Ausrichtung der alpinen Weltcups am vergangenen Wochenende mit viel Lob bedacht.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

14.02.2012

Die weltbesten Ski-Rennfahrer waren gut zwei Jahre vor den Olympischen Winterspielen alle vor Ort in Sotschi, oder genauer: in den Bergen nordöstlich von Sotschi. "Im Großen und Ganzen hat hier alles sehr gut geklappt", sagte Alpin-Sportdirektor Wolfgang Maier, "die Dinge funktionieren hier schon sehr gut."

Andere gerieten beinahe ins Schwärmen. "Im alpinen Bereich könnte Olympia schon morgen stattfinden", der erste alpine Weltcup in Russland, sagte Sarah Lewis, Generalsekretärin des internationalen Ski-Verbandes FIS, sei "exzellent gemeistert" worden. Von allen Seiten habe sie gehört, ergänzte die Engländerin, dass die Erwartungen "bei Weitem" übertroffen worden seien. Lob, das zunächst nur für das alpine Skigebiet Rosa Chutor nahe des rasant wachsenden Örtchens Krasnaja Poljana 50 Kilometer nordöstlich von Sotschi gilt, aber immerhin.

24 Milliarden Euro investiert der Staat in die Spiele 2014, sie werden buchstäblich aus dem Boden gestampft. Fünf steinreiche Menschen oder Konzerne sind damit beauftragt worden, das Msymta-Tal mit fünf neuen Wintersport-Zentren zu erschließen. Rosa Chutor ist Sache des Oligarchen Wladimir Potanin, der ein Drittel der weltweit bekannten Nickelvorräte kontrolliert. Umgerechnet 1,74 Milliarden Euro stecke er insgesamt in das Skigebiet, ließ er am Wochenende verlauten.

Noch ist der "Coastal Cluster" am Schwarzen Meer in Sotschi, ist auch der "Mountain Cluster" um Krasnaja Poljana eine Großbaustelle. In Sotschi entsteht mehr oder weniger ein ganzer Stadtteil neu, unter anderem mit Olympischem Dorf, Olympiastadion und fünf Hallen. In die Berge soll es spätestens 2014 in nur 27 Minuten gehen, per Schnellzug. Neben die Trasse wird eine Schnellstraße gebaut, vom Flughafen Adler dauert es dann angeblich 45 Minuten bis in die Berge. Die Verkehrsinfrastruktur allein kostet angeblich sechs Milliarden Euro.

Offiziell 50.000 Bauarbeiter sind derzeit damit beschäftigt, die teuersten Olympischen Winterspiele der Geschichte zu realisieren. Es seien wohl eher "an die 200.000", sagt Siegfried Wolf. Der Österreicher dient dem Imperium von Oleg Deripaska, angeblich achtreichster Russe, und verantwortet dafür unter anderem den Bau des Olympischen Dorfes. Angesichts schier unbegrenzter Geldmittel sowie einer gewaltigen Armee an Arbeitern ist es kaum verwunderlich, dass Sotschi zwei Jahre vor Beginn der Spiele mindestens voll im Plan zu sein scheint.

Gewöhnungsbedürftig ist die Präsenz der Sicherheitskräfte. "Es gibt hier schon sehr viel Militär", hat Maier festgestellt. Krasnaja Poljana glich einem Hochsicherheitstrakt. Das müsse wohl so sein, ließ US-Skirennläufer Ted Ligety unter Verweis auf die Nähe zu Georgien wissen, "die Krisengebiete sind ja nicht weit weg." Ligety wurde beim freien Fahren abseits der Piste vorübergehend von Militärs gestoppt. Der Norweger Aksel Lund Svindal fand es "seltsam, wenn du auf dem Weg zum Start an Typen mit Scharfschützengewehren vorbeifährst".

Ab Mittwoch sind die Damen auf den Olympiastrecken von 2014 unterwegs, und geht es nach den starken Männern vor Ort, sind die Weltcuprennen und die Spiele erst der Anfang. Russlands Sportminister Witali Mutko betonte am Wochenende, in Zukunft solle die Region dauerhaft Gastgeber alpiner Weltcups sein. "Die FIS vergibt die Wettbewerbe in die besten Resorts, wir wollen dazugehören", sagte er. FIS-Generalsekretärin Lewis erklärte dazu: "Russland als Alpinland ist für die Zukunft des Skisports und der Industrie sehr wichtig."

Zunächst aber kommt die Jugend der Welt. "Das wird ein Olympia der kurzen Wege", sagt der österreichische Alpindirektor Hans Pum. "Und es wird gut."

(Quelle: SID)

Title

Title