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Universität Marburg ist Partnerhochschule des Spitzensports

Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die an der Philipps-Universität Marburg studieren, erhalten künftig mehr Unterstützung, um Studium und sportliche Karriere besser unter einen Hut zu bekommen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

11.05.2017

Die Basis dafür ist eine Kooperation, die die Universität, der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh), der Olympiastützpunkt Hessen (OSP) sowie der Landessportbund Hessen am 24. April 2017 in Marburg mit einem Vertrag besiegelt haben. Die Philipps-Universität Marburg ist damit die 104. Partnerhochschule des Spitzensports.

Leistungssportlerinnen und -sportler haben bei der Gestaltung ihres Studiums umfassende organisatorische Aufgaben zu bewältigen, um sportliches und akademisches Engagement unter einen Hut zu bringen. Mit der Kooperation wollen die Partnerinstitutionen diese Organisation erleichtern. Bereits in der Zulassung ermöglicht die Philipps-Universität Spitzensportlerinnen und Spitzendsportlern mit der vom Land Hessen im letzten Jahr ermöglichten Profilquote einen be-sonderen Zugang zu zulassungsbeschränkten Studiengängen. Im Studienverlauf werden Athletinnen und Athleten durch den Olympiastützpunkt beraten und parallel dazu von einem Mentor bzw. einer Mentorin aus der Universität begleitet, um Studien-, Trainings- und Wettkampfplanung aufeinander abstimmen zu können. Die Athletinnen und Athleten verpflichten sich im Gegenzug unter anderem dazu, bei Hochschulmeisterschaften zu starten und auch nach Abschluss des Studiums an der Beratung aktiver Spitzensportlerinnen und -sportler mitzuwirken.

Gelungene Verbindung von Sport und Studium

„Die Kooperation ist uns wichtig“, sagte die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Evelyn Korn. „Damit setzen wir den öffentlichen Auftrag um, die Studien- und Rahmenbedingungen für Spitzensportlerinnen und -sportler so zu gestalten, dass sportliches Engagement mit der akademischen Ausbildung vereinbar ist.“ Die gelungene Verbindung von Sport und Studium setzt sich an der Philipps-Universität auch im Bereich des Hochschulsports fort. So machten Aktive des Marburger Zentrums für Hochschulsport die Philipps Universität im Jahr 2016 zur erfolg-reichsten Einzeluniversität im nationalen Wettkampfranking. „Der adh begrüßt es, dass mit der Philips-Universität Marburg eine Volluniversität mit langer Tradition dem Verbund der Partnerhochschulen des Spitzensports beigetreten ist. Dies erweitert das Angebot für studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, ein potentialgerechtes Studium neben ihrer sportlichen Karriere umsetzen zu können“ betont adh-Generalsekretär Christoph Fischer.

Lutz Arndt, der Vizepräsident des Landessportbundes Hessen, untermauert: „Wir freuen uns, dass wir mit einer so traditionsreichen Universität mit einem breiten Fächerangebot und einer überregionalen Ausstrahlung kooperieren.“ Spitzensport neben dem Studium zu betreiben, sei ein enorm hoher Aufwand, betonte auch der Leiter des OSP Hessen, Werner Schaefer: „Spitzensportler trainieren meist mehrmals täglich. Hinzu kommen Wettkämpfe mit intensiver Vor- und Nachbereitung. Der Aufwand beläuft sich auf 30 bis 40 Stunden in der Woche. Durch die Kooperation mit der Universität können wir studierende Athleten bestmöglich unterstützen.“ Bernd Brückmann, Laufbahnberater am OSP Hessen, sieht in der Kooperation mit Marburg besondere Chancen: „Wir denken auch an den paralympischen Sport. Marburg ist in diesem Bereich ein Standort mit großem Potenzial, besonders in Bezug auf sehbehinderte Sportlerinnen und Sportler.“

Europäische Meisterschaften oft in Klausurphasen

Malina Sola ist eine der Spitzensportlerinnen, die Brückmann betreut. Die 19-jährige Psychologie-Studentin aus Herne studiert im zweiten Semester in Marburg. Sie spielt bei BC Pharmaserv Marburg in der 1. Damen Basketball Bundesliga und in der U20-Nationalmannschaft. Sie findet die Kooperation sehr hilfreich, besonders, weil ihre Mannschaft in der kommenden Saison auf europäischer Ebene spielt und sie somit dem Leistungssport noch mehr Zeit widmen wird. „Wenn es mit der Anwesenheitspflicht bei Lehrveranstaltungen weniger Probleme gibt, wäre das eine tolle Unterstützung“, freut sie sich. Sola ist derzeit eine von vier Spitzensportlerinnen bzw. Spitzensportlern, die an der Philipps-Universität studieren und im Rahmen der Kooperationsvereinbarung unterstützt werden. Nikola Franic, studentisches Vorstandsmitglied im adh für Marburg, kennt die Bedarfe der Athletinnen und Athleten: „Europäische Hochschulmeisterschaften fallen zeitlich oft in Klausurphasen. Zum Beispiel sind unsere Basketballerinnen, die sich für das Turnier qualifiziert haben, sehr froh über die Unterstützungsangebote.“ 

Die Betreuung von Kaderathletinnen und -athleten, die an nationalen und internationalen Hochschulmeisterschaften teilnehmen, gehört zu den Leistungen, die der adh in die Kooperation einbringt. Christoph Fischer berichtete, wie wichtig eine breite Beteiligung der Hochschulen an dem Kooperationsprogramm sei. Denn nur so sei eine Unterstützung wie die Einführung der Profilquoten für Spitzensportler politisch durchzusetzen, sagte Fischer.

OSP-Leiter Schaefer betonte abschließend, dass es nun darum gehe, den Vertrag mit Leben zu füllen: „Dazu gehört vor allem das Miteinander sprechen, um für jede Sportlerin und jeden Sportler eine gute Lösung zu finden. Mit der Kooperationsvereinbarung haben wir nun eine gute Basis dafür.“

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 19)

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