Tandemrad-Tour vom Brandenburger Tor zum Arc de Triomphe
Drei blinde oder sehbehinderte Co-Piloten und drei sehende Piloten fahren auf Tandems zu den Paralympics 2024 als Seniorbotschafter für Para Radsport und für Inklusion
04.07.2024
Die Vorgeschichte
Auf einem Tandemrad zu den Paralympics zu fahren - diese Idee sollte bereits zu den Spielen von Tokio 2020 Realität werden. Diese erste Tour über mehrere tausend Kilometer startete mit Co-Pilot Jürgen und Pilot und Initiator Sven dann auch planmäßig im März 2020 in Berlin Richtung Polen. Leider musste sie bereits in Warschau abgebrochen werden, wegen der Beschränkungen durch die Pandemie.
Mit drei Tandemrädern nach Paris zu den Paralympics 2024
Nun, vier Jahre später, starten sechs Fahrer - drei blinde oder sehbehinderte Co-Piloten und drei sehende Piloten - am 6. August 2024 auf dem Pariser Platz in Berlin. Seine Exzellenz der Französische Botschafter in Deutschland François Delattre hat die Schirmherrschaft übernommen. Unterstützung kommt auch vom DBSV, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband.
Co-Pilot Jürgen ist diesmal der Initiator, fährt mit neuem Piloten Michael und mit zwei weiteren Teams: Co-Pilot Thorsten mit Uli sowie Pilot Harald mit Co-Pilot. Die Teilnehmer kennen sich aus der Tandemgruppe im Berliner Blinden- und Sehbehindertensportverein (BBSV) bereits seit Jahren. Knapp drei Wochen später endet ihre Tour nach 1160 km am Arc de Triomphe in Paris.
Den fünf olympischen Ringen werden sie ihre sechs Speichenräder zur Seite stellen. Die drei Tandemräder greifen gleichsam die Symbolik der Paralympics mit deren drei Agitos (zu deutsch: Halbmonde, französisch: Croissants) auf. Das Motto der Paralympics „Spirit in Motion“ - Geist in Bewegung - entspricht auch der Motivation der sechs Tandemfahrer, ebenso das olympische Motto „Games wide open“.
Ein weiteres Motto ist „On the Roads to Paris“ - Auf den Straßen nach Paris. Entlehnt ist es dem Hashtag der Podcasts von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics „Road to Paris„ - Straße, Weg nach Paris. Ebenfalls genutzt als Hashtag kennzeichnet es passend diese außergewöhnliche Tour.
Die Tourstrecke
Sie führt durch Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, die Niederlande, Belgien und schließlich Frankreich.
Auf dem Weg durch Deutschland gibt es Halte für Treffen mit Blinden und sehbehinderten Menschen sowie mit Unterstützern aus Sport und Politik, aber auch an markanten Orten.
Erster Stop ist in Elstal, am ehemaligen Olympischen Dorf. Nächste Halte sind geplant in Potsdam und Magdeburg. In Hannover wird ein Treffen mit Hans-Werner Lange, Präsident des DBSV, stattfinden. Auch in den bedeutenden Orten deutscher Geschichte Münster und Aachen, der westlichsten Stadt Deutschlands, soll es Begegnungen geben.
Die Niederlande werden ganz im Süden an einem Tag durchquert, mit Halt in Maastricht. Dort und auch in Belgien sind Kontakte mit blinden und sehbehinderten Menschen geplant, um die Botschaft des inklusiven sportlichen und sozialen Miteinander zu verbreiten. Südlich von Brüssel wird es in Charleroi, nahe Waterloo, einen weiteren Halt geben, wie auch in französischen Orten auf der Route, die größtenteils auf dem Radfernweg EuroVelo 3 verläuft und dem Jakobsweg folgt, dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Spanien.
Paris war Wirkungsstätte von Louis Braille, dem Erfinder der Blindenschrift. Ihm zu Ehren werden Orte seines Wirkens und sein Geburtsort Coupvray unweit der Metropole aufgesucht.
Der Besuch im Deutschen Haus der Paralympics im Stade Jean Bouin, von Wettkämpfen in und um Paris sowie mögliche Begegnungen mit dem Paralympics-Team stehen als besondere Ereignisse auf dem Programm.
Auf insgesamt 15 Etappen werden 1.160 km zurückgelegt.
Ansprechpersonen:
Jürgen, Co-Pilot, Initiator
Michael, Pilot, Navigator
E-Mail: TandemTourParis2024(at)gmx.de
Quelle: Jürgen Pansin, Initiator der Tour