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Sporttaucher wählen Weiße Seerose zur Wasserpflanze des Jahres

Der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und die Tauchverbände Österreichs und der Schweiz haben gemeinsam die Weiße Seerose zur Wasserpflanze des Jahres 2017 gewählt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

03.03.2017

Die drei Sportverbände machen damit auf die Gefährdung des Lebensraumes dieser eleganten Schwimmblattpflanzen aufmerksam.

„Mit der Wahl der Seerose zur Wasserpflanze des Jahres 2017 möchten wir auf die Gefährdung des Flachwasserbereiches aufmerksam machen, der ein ganz wichtiger Lebensraum für Wassertiere und Wasserpflanzen ist“, erklärt VDST-Umweltreferent und Biologe Prof. Ralph O. Schill „Schaut man sich die Stengel und Blätter einmal genauer an, dann entdeckt man, dass dort viele mikroskopisch kleine Tiere leben und die Seerosen kleine Inseln im Wasser darstellen.“

Die Weiße Seerose kommt mit Ausnahme des hohen Nordens in ganz Europa vor. Zum Wachsen braucht sie nährstoffreiche stehende und schwach fließende Gewässer. Die Wurzeln graben sich gerne in humus- und nährstoffreichen Schlamm ein und verankern damit die Schwimmblattpflanze. Die bevorzugte Wassertiefe beträgt rund ein bis eineinhalb Meter, die Blattstängel können bis 3 Meter lang werden und damit hält sie in Europa den Rekord der längsten Blattstiele.

Um Schwankungen des Wasserspiegels auszugleichen sind die Blatt- und Blütenstiele elastisch. Als Besonderheit haben sie ein Durchlüftungsgewebe, das ist eine Anpassung an die oftmals vorherrschende Sauerstoffarmut des schlammigen Gewässergrundes  und dient gleichzeitig auch für Auftrieb der Schwimmblätter. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen befinden sich die Spaltöffnungen zur Atmung an der Blattoberfläche und eine wasserabstoßende Wachsschicht sorgt dafür, dass Regentropfen schnell vom Blatt ins Gewässer rutschen. Die dunkelgrünen, herzförmig eingeschnittenen Schwimmblätter können eine Größe von bis 30 cm im Durchmesser erreichen. Die charakteristischen weißen Blüten sind bis zu 15 cm im Durchmesser groß und lassen sich an warmen Standorten bereits im Mai bis in den September hinein bewundern. Abends und bei Regenwetter schließen sich die Blüten, tagsüber werden sie von vielen Insekten, vor allem Hummeln und Fliegen besucht. Im Spätsommer wachsen dann kleine schwimmfähige Sammelfürchte heran, die sich nach und nach von der Pflanze lösen. So können die Samen dann durch Wasserbewegungen und Tiere wie Wasservögel verbreitet werden.

Mythen und Sagen

Der lateinische Name Nymphaea alba lässt sich auf Nymphen, weibliche Naturgeister aus der griechischen und römischen Mythologie, zurückführen. Der Sage nach verliebte sich eine solche Nymphe, doch ihre Liebe wurde nicht erwidert. So starb sie an gebrochenem Herzen. Die Götter hatten Mitleid und ließen sie als Seerose wieder auferstehen. Auch in Deutschland ranken sich viele Mythen um die Schwimmblattpflanze. So heißt es, dass wer versucht sie zu pflücken von Nixen in die Tiefe herabgezogen wird und ertrinkt. Tatsächlich gibt es auch immer wieder Unfälle, bei dem sich Badende in den langen und festen Blattstengeln verfangen haben. 

Alle Teile der Seerose sind giftig und früher wurde sie in der Pflanzenheilkunde verwendet. Im Mittelalter galt die Weiße Seerose als Symbol der Keuschheit. Mönche und Nonnen nutzten den Pflanzensaft um ihren Sexualtrieb zu dämpfen und daher wird sie in alten Quellen auch als „Vernichter der Liebe“ beschrieben. Die Weiße Seerose ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschützt.  

Die Verwandtschaft

Die in den ruhigen Flussarmen des südamerikanischen Amazonas vorkommende Amazonas-Riesenseerose (Victoria amazonica) hat die größten Schwimmblätter weltweit. Die Blätter mit einem Durchmesser zwischen 2 und 4 Meter können ein Gewicht von bis zu 40 kg tragen.

(Quelle: VDST)

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