Sportjugend fördert Zirkustraining für Geflüchtete in Berlin
In der Unterkunft für geflüchtete Menschen an der Messe Berlin findet täglich ein von der Deutschen Sportjugend (dsj) gefördertes offenes Zirkustraining für die dort lebenden Kinder und Jugendlichen statt.

14.07.2016
Die Maßnahme der dsj zählt zum Programm „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“. Den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen, die gerade neu in Berlin angekommen sind und noch keine Wohnung und keinen Schulplatz haben, wird die Möglichkeit gegeben in die Welt des Zirkus einzutauchen. Sie können die verschiedenen Bereiche der Artistik ausprobieren und gemeinsam in der Gruppe über die körperliche Bewegung hinaus Erfahrungen machen, die sie in ihrer Persönlichkeit stärken. Die erworbenen Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse werden regelmäßig vor den Bewohner/-innen der Unterkunft und den Mitarbeitenden präsentiert. Zur Durchführung des Vorhabens hat sich vor Ort ein „Sport: Bündnis!“ aus vier Vereinen und Einrichtungen zusammengeschlossen. Dieses Bündnis für Bildung besteht aus CABUWAZI Beyond Borders, der Albatros gGmbH, der Bürgerinitiative Westend hilft e.V. und der Sportschule im Olympiapark – Poelchau-Schule. Täglich nehmen zwischen 20 und 35 Kinder an dem aktiven Angebot teil.
Kinder animieren Bundestagsabgeordneten zum Mitmachen
Am 12. Juli 2016 hat auch ein Politiker die Einrichtung besucht, um sich ein Bild von diesem ungewöhnlichen Projekt machen zu können. Matthias Schmidt (Mitglied des Bundestags; SPD) hat mit Projektverantwortlichen, der dsj und den Einrichtungsleitungen gesprochen und sich über die Gegebenheiten und die Perspektiven vor Ort informiert. Dabei wurde er unversehens von den im Rahmen des Zirkusworkshops trainierenden Kindern in die Aktion integriert. Die Kinder lachten, präsentierten Kugellaufen, Seilspringen, Diabolo-/Hula-Hoop-Fähigkeiten und Trampolinspringen. Sie tanzten zusammen, mit und zwischen allen Anwesenden. "Das war ein beeindruckender Vormittag, der mir viel Freude gemacht hat", sagte Matthias Schmidt. "Hier konnte ich erleben, wie vertrauensvoll und leichtfüßig Kinder miteinander umgehen und wie wichtig Bewegung, Spiel und Sport für die Integration von Kindern und Jugendlichen ist.“
Förderung von Bewegung, Bildung und Teilhabe
Im Juni 2013 startete die Deutsche Sportjugend mit dem Programm „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“ das im Rahmen des BMBF-Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ aus öffentlichen Mitteln finanziert wird. Mehr als 270 lokale Sportvereine, Sportorganisation und andere Einrichtungen, wie zum Beispiel Universitäten, Hilfsorganisationen oder Jugendzentren, haben es geschafft, Maßnahmen zur Förderung von Bewegung, Bildung und Teilhabe bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher zu initiieren. In über 450 Maßnahmen mit Gruppengrößen von zehn bis 150 Teilnehmenden konnte die Deutsche Sportjugend gemeinsam mit den lokalen „Sport: Bündnissen!“ weit mehr als 20.000 Kindern und Jugendlichen neue, spannende Erfahrungen ermöglichen. Viele von ihnen erlebten es als etwas Besonderes, aktiv mitmachen und dabei sein zu können. Das Förderprogramm hat nach aktuellem Stand eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2017.
Wichtiger Beitrag für ein chancengleiches Miteinander
„Die vor Ort durch Vereine, Einrichtungen und andere Sportorganisationen in einer engen Vernetzung mit Partnern auch außerhalb des organisierten gemeinnützigen Sports gegründeten lokalen ‚Sport: Bündnisse!‘ leisten in ihren ‚Bündnissen für Bildung‘ herausragende und wortwörtlich bewegende Arbeit. Durch diese aktiven Maßnahmen und die ideale Verbindung von integrativen, kulturellen und bewegungsorientierten Angeboten wird ein wichtiger Beitrag für ein chancengleiches Zusammenleben in unserer Gesellschaft geleistet“, resümiert Tobias Dollase, im dsj-Vorstand zuständig für das Programm Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe.
Im Programm „Sport: Bündnisse! Bewegung – Bildung – Teilhabe“ werden bis zum Ende des Jahres 2017 Ferien-und Freizeitmaßnahmen, Kurse oder regelmäßige Veranstaltungen gefördert. Die Angebote können in zwei Modulen gestaltet werden:
Sport.ART – Kinder- und Jugendsportshow
Viele Kinder und Jugendliche träumen davon, als Star auf der Bühne zu stehen, Zuschauer/-innen zu verzaubern und sich vom Applaus tragen zu lassen. Die Sportshow bietet das gewünschte Bühnenerlebnis und zeigt die Anstrengungen auf, die zum Erreichen der Gemeinschaftserfahrung notwendig sind. Sportart(en) und Bewegungsformen können für die Kinder- und Jugendsportshow frei gewählt werden. Neben der sportlichen Darstellung geht es z.B. auch um Musik, Theater/darstellendes Spiel, Bühnenbild, Vorprogramm, Licht- und Tontechnik, Betreuung und Dokumentation. Kinder und Jugendliche können neue Rollen ausprobieren und ihr Selbstbewusstsein stärken.
ErlebnisRAUMerfahrung
Bewegungsabenteuer in der Stadt, in der Natur oder in den Sportstätten können faszinieren und motivieren, aktiv zu werden und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Sie öffnen Augen für das eigene Wohnumfeld, den eigenen Stadtteil und darüber hinaus. Mit Bewegung, Spiel und Sport den Raum zu erkunden, kann heißen: Orte einzubinden, an denen ich noch nie war; an denen ich schon immer vorbeigelaufen bin; die ich selbstverständlich nutze. Gleichzeitig lernen die Jugendlichen, wie Bewegung, Spiel und Sport zum Alltag werden können.
Weitere Infos: www.dsj.de/bildungsbuendnisse
(Quelle: dsj)