Sportexperte im Päpstlichen Laienrat

Bei der dreitägigen Vollversammlung nahm der Mainzer Sportwissenschaftler zur Situation des Weltsports nach den Olympischen Sommerspielen in Peking, aber auch zum sportethischen Auftrag der katholischen Kirche Stellung, insbesondere der katholischen Schulen und Universitäten. Der Papst empfing zum Abschluss die Mitglieder des Päpstlichen Rates in einer Privataudienz und unterhielt sich mit seinem „Sportberater“ eingehend. Beispielsweise fragte der „Heilige Vater“ Müller konkret nach seinem Lehr- und Forschungsfeld und dankte ihm ausdrücklich für die Bereitschaft, in der katholischen Weltkirche Verantwortung zu übernehmen.

Norbert Müller wird für fünf Jahre unter 25 Laien aus 22 Ländern und allen Erdteilen im Wesentlichen das Feld des Sports und seine ethischen Werte vertreten. Dem Rat gehören neben den Laien zwölf Bischöfe und Kardinäle an, die den Sport als pastorale Herausforderung besonders für die Jugendarbeit erkannt haben. Eine eigene Sektion für Sport im Päpstlichen Rat für die Laien existiert seit 2004, was Papst Johannes Paul II als begeisterter Sportsmann noch kurz vor seinem Tode so bestimmt hatte.

Mit dem Mainzer Olympiaforscher ist erstmals ein Sportexperte Mitglied dieses höchsten Laiengremiums der katholischen Kirche. Müller kann auf über dreißig Jahre Erfahrung im wissenschaftlichen Beirat "Kirche und Sport" der Deutschen Bischofskonferenz zurückblicken. Als Fair-Play-Beauftragter des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, Vizepräsident des Internationalen Fair-Play-Komitees (CIFP) und Mitglied der IOC-Kommission für Olympische Erziehung und Kultur hat er schon viele Programme im sportethischen Bereich initiiert. Auch der Bereich "Olympische Erziehung" im früheren NOK geht auf ihn als Vorsitzender des Kuratoriums "Olympische Akademie" (1981-1998) zurück.