Sportabzeichen-Tour als Praxistest für angehende Lehrer
Interview mit Frank Zaucker, Akademischer Direktor am Institut für Sportwissenschaft der Universität Koblenz-Landau

14.06.2011

Am 17.Juni kommt die Sportabzeichen-Tour in die Pfalz. Fast 2.000 Kinder werden im Südpfalzstadion der Universitätsstadt Landau erwartet. Eine Zahl, an der die Studenten der Uni einen großen Anteil haben.
Herr Zaucker, es gibt eine Kooperation der Universität Koblenz-Landau mit den 19 Landauer Schulen. Wie kam es dazu?
Das war eine spontane Idee innerhalb eines Projektseminars, das sich mit der Organisation, Planung und Durchführung von Schulsport-Veranstaltungen beschäftigt. Zu Beginn des Wintersemesters haben sich unsere Studierenden noch an der Planung kleinerer Veranstaltungen an den einzelnen Schulen beteiligt. Im Januar haben wir beschlossen, uns auch bei der Sportabzeichen-Tour aktiv einzubringen.
Wie lief Ihrerseits die Vorbereitung?
Die theoretischen, strategisch planerischen Vorbereitungen wurden größtenteils bis Ende Wintersemester im Februar abgeschlossen. Ab März haben wir dann Kontakt zu den Schulen aufgenommen. Unsere Studierenden haben mit den Schülerinnen und Schülern gesprochen und sie generell über das Deutsche Sportabzeichen informiert. Also auch, welche Anforderungen und Disziplinen es gibt. Als wir die einzelnen Schulen darum baten, uns die Teilnehmerzahlen zu melden, waren wir über die große Resonanz selbst überrascht. Aus allen 19 Schulen in Landau haben sich über 1.500 Schüler für die Veranstaltung am 17. Juni angemeldet.
Die Vorbereitung der Schulen auf die Sportabzeichen-Tour durch Ihre Studenten und deren Betreuung der Klassen im Vorfeld war ja nur eine Seite. Sie werden auch aktiv im Südpfalzstadion dabei sein.
Wir werden den kompletten Sportabzeichen-Tourtag begleiten. Unsere Studierenden sehen sich dabei als Paten der Schüler. Sie haben bereits im Vorfeld mit den Kindern trainiert und werden auch beim Ablegen der Sportabzeichen-Prüfungen als Mentoren und Motivatoren zur Seite stehen. Unparteiisch natürlich. Denn 25 Studierende werden selbst die Prüfungen abnehmen. Sie haben im Vorfeld nämlich nicht nur selbst das Sportabzeichen abgelegt, sondern gleichzeitig die Prüfer-Lizenz erworben. Das bedeutet, die Universität Koblenz-Landau wird stark vertreten sein.
Welchen Effekt hat diese Zusammenarbeit mit den Schulen für Ihre Studenten in Bezug auf ihre berufliche Zukunft?
Es ist eine gute Möglichkeit für unsere Studierenden als angehende Lehrer den Umgang mit den Schülern zu lernen. Es geht aber auch darum, bei der Organisation eines solchen Großereignisses Einblicke zu bekommen. Denn so viele Schulen unter einen Hut zu bekommen, die Schüler vom Unterricht zu befreien und alles mit dem Stundenplan abzugleichen, ist schon eine Herausforderung. Zuerst war es ja nur Theorie im Rahmen unseres Projektseminars. Jetzt sind wir in der glücklichen Lage, die Sportabzeichen-Tour hier in Landau zu haben und damit die Vorhaben in die Praxis umzusetzen.
Neben der Organisation und Begleitung des Tages steht aber auch für Sie und Ihre Studierenden Spaß am Sport im Mittelpunkt. Und auch ein Wettbewerb….
Um 10 Uhr wird es einen Prominenten-Wettkampf im Kugelstossen geben. Darauf bin ich schon sehr gespannt. Unsere Studierenden und auch ich persönlich werden gegen den früheren Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann antreten. Das ist eine besondere Gelegenheit, sich auch einmal mit einem Spitzensportler zu messen. Und zu sehen, ob sich unser Training gelohnt hat.
Was wünschen Sie sich persönlich für den Tag der Sportabzeichen-Tour in Landau?
Ich freue mich darauf, rund 2.000 Kinder im Stadion zu sehen, die Spaß an der Bewegung haben und die vielen Angebote nutzen. Ich persönlich werde auch den ganzen Tag sportlich begleiten. Da die Veranstaltung meiner Meinung nach bestens organisiert ist, könnte uns eigentlich nur noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Von daher wünsche ich Landau einen sonnigen, nicht zu heißen Tag.