Sportabzeichen-Boom beim TuS Bramsche
500 Deutsche Sportabzeichen sind das Ziel für 2017

03.04.2017
Wenn es um das Deutsche Sportabzeichen geht, kennt die Statistik beim TuS Bramsche nur eine Richtung, und die zeigt steil nach oben. Seit Jahren steigt die Zahl der erfolgreich abgelegten Prüfungen kontinuierlich an.
Immer mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene lassen sich von der Sportabzeichen-Begeisterung der beiden Abteilungsleiter Oliver Brauer und Marc Remme anstecken. Allein in den vergangenen fünf Jahren kletterte die Zahl von 209 im Jahr 2013 auf 442 erfolgreich absolvierte Deutsche Sportabzeichen 2016, die im Februar feierlich überreicht wurden.
Sportlehrerinnen und Sportlehrer einbinden
Besonders deutlich fällt die Steigerung im Bereich der Jugendlichen aus: Von 93 Deutschen Sportabzeichen im Jahr 2015 sprang die Zahl auf 391 im vergangenen Jahr. Der Grund dafür: Marc Remme, der als Sportlehrer an der Realschule Bramsche arbeitet, konnte immer mehr Kolleginnen und Kollegen davon überzeugen, mit ihren Klassen im Sportunterricht für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren.
An der Realschule Bramsche mit knapp 600 Schülerinnen und Schülern hat das Deutsche Sportabzeichen mittlerweile einen festen Platz im Schulkalender. Einmal im Jahr gibt es für die Klassen 5 bis 8 einen „Tag des Deutschen Sportabzeichens". Auch mit dem Greselius-Gymnasium und der IGS, einer Gesamtschule, gibt es Kooperationen, an denen sich immer mehr Klassen beteiligen.
Mehr Inklusion, mehr Sportabzeichen
Ab diesem Jahr ist zusätzlich eine Zusammenarbeit mit der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück angelaufen. Marc Remme hat im vergangenen Jahr die Prüflizenz für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung erworben, nachdem er beim inklusiven Tourstopp in Bersenbrück bei der Sportabzeichen-Tour 2016 auf eine mögliche Kopperation angesprochen wurde.
„Dieses Jahr würden wir gerne die Marke von 500 Deutschen Sportabzeichen knacken", gibt Marc Remme das Ziel für die neue Sportabzeichen-Saison beim TuS Bramsche vor. Gemeinsam mit Oliver Brauer hat er 2013 die Abteilung Sportabzeichen des Vereins übernommen. Seitdem teilen sie ihre Begeisterung für das Deutsche Sportabzeichen und machen unermüdlich Werbung dafür, obwohl sie sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbrachten.
Mit gutem Beispiel voran
Sportlehrer Marc Remme hat zwar viele Jahre aktiv beim TuS Bramsche Handball gespielt, wo er immer noch eine Handballmannschaft trainiert, aber beim Deutschen Sportabzeichen hatte er lange pausiert. „Ich habe das Deutsche Sportabzeichen zwar während meines Sportstudiums abgelegt, weil es da verlangt wurde, aber danach hatte ich nichts mehr damit zu tun", erinnert sich der 45-Jährige. „Als ich dann zusammen mit Oliver die Abteilung übernommen habe, habe ich mir gesagt: Wenn ich das in Zukunft als Prüfer abnehme, dann will ich es auch selber regelmäßig ablegen."
Diesen Vorsatz hat er eingehalten und inzwischen vier Deutsche Sportabzeichen in Gold gemacht: „Natürlich hat man als Sportlehrer den Ehrgeiz, die Bestmarke zu schaffen. Aber wenn man nach einer längeren Pause wieder mit dem Training anfängt, dann merkt man schon, dass das gar nicht so leicht ist, weil man ein paar Jährchen älter geworden ist und vielleicht auch das eine oder andere Kilo zugelegt hat", sagt Marc Remme und lacht.
Den Vorsprung von Oliver Brauer kann er ohnehin kaum noch einholen. Der 50-jährige Controller, der Sport als sein liebstes Hobby bezeichnet, ist dem Deutschen Sportabzeichen nämlich seit der Grundschule treu geblieben. Inzwischen hat er 33 Deutsche Sportabzeichen gesammelt, seit der Reform 2013 alle in Gold. „Das liegt bei mir in der Familie", meint Oliver Brauer. „Meine Mutter war immer schon sportlich aktiv. Mit ihren 85 Jahren rudert sie immer noch und hat zehn Deutsche Sportabzeichen mehr als ich.“
Ein Event für die ganze Familie
Seit mittlerweile drei Jahren laden Oliver Brauer und Marc Remme immer am Tag vor den Sommerferien abends zum Familiensportabzeichen auf den Sportplatz ein. So haben sie es geschafft, in lockerer Runde auch immer mehr Verwandte und Freunde für das Deutsche Sportabzeichen zu begeistern. Niemand muss hier Angst haben, sich zu blamieren.
Die Ehefrauen und die Kinder der beiden Abteilungsleiter sind inzwischen treue Sportabzeichen-Fans. Marc Remme konnte sogar seinen Vater davon überzeugen, das Deutsche Sportabzeichen in Angriff zu nehmen. „Mein Vater ist 62 Jahre und hatte eigentlich nie etwas mit Leichtathletik am Hut. Aber er ist ein guter Schwimmer und so habe ich ihn schließlich über das Schwimmen dazu gebracht, auch beim Sportabzeichen mitzumachen", sagt Marc Remme. „Beim ersten Mal hat er gleich das Deutsche Sportabzeichen in Bronze geschafft, im letzten Jahr dann Silber und diesmal will er Gold versuchen."
Ein toller Test
Überhaupt finden die beiden Abteilungsleiter beim TuS Bramsche, dass die Reform des Deutschen Sportabzeichens viel gebracht hat. „Die Leistungsklassen Gold, Silber und Bronze sind schon ein prima Anreiz, um regelmäßig die eigene Fitness zu testen und das Beste aus sich herauszuholen", sagt Oliver Brauer. „Ich selbst schaue schon mal nach, ob ich mit meinen Ergebnissen bei den Leistungsanforderungen für Männer von 18 bis 20 Jahre noch mithalten kann und freue mich, wenn das klappt."
Marc Remme hat außerdem beobachtet, dass die neuen Prüfungsdisziplinen wie Seilspringen oder Schleuderball gut ankommen. „Das Deutsche Sportabzeichen bietet einfach einen großen Anreiz dafür, fit und beweglich zu bleiben und es passt gut in den allgemeinen Trend, gesund zu leben", fasst er zusammen. „Außerdem macht es Spaß, gemeinsam Sport zu treiben. Gerade im Sportunterricht in der Schule haben wir viel Zeit, um gezielt für die einzelnen Prüfungen zu trainieren. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dabei auf ein gemeinsames Ziel hin. Das hat einen positiven Effekt."
Alle ansprechen
Aber nicht nur die guten Kontakte zu den Schulen tragen dazu bei, dass die Sportabzeichen-Prüfungen beim TuS Bramsche zunehmen. Auch das Netzwerken innerhalb des eigenen Vereins ist wichtig. Bei den Handballern des TuS Bramsche hat sich das Ablegen des Deutschen Sportabzeichens im Juni/Juli fest etabliert. Auch die Abteilungen Leichtathletik und Turnen machen regelmäßig bei den Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen mit, genauso wie die Fußballer vom FCR Bramsche, bei dem die beiden Söhne von Oliver Brauer mitspielen.
Kein Wunder also, dass die beiden Abteilungsleiter stolz sind auf die positive Entwicklung des Deutschen Sportabzeichens beim TuS Bramsche. Nur in einem Bereich wünschen sie sich mehr Unterstützung: Sie suchen dringend noch Ehrenamtliche, die sich als Prüferinnen und Prüfer für das Deutsche Sportabzeichen qualifizieren lassen.
Quelle: Wirkhaus