Sport ist seine große Leidenschaft: Andreas Hajek engagiert sich für seine Stadt und den Sport

26.06.2009
Aus Halle an der Saale kommen 13 Olympiasieger. Einer von ihnen ist der frühere Weltklasseruderer Andreas Hajek. Auch nachdem er seine Karriere als Leistungssportler beendet hat, dreht sich sein Leben weiter um den Sport: Er betreibt ein Radsport-Geschäft, ist Vorsitzender im Sportausschuss der Stadt Halle und engagiert sich für den Breiten- und Behindertensport. Dieses Jahr war er bei der Sportabzeichen-Tour in Halle im Team mit dem auf einen Rollstuhl angewiesenen achtjährigen Max Dietrich am Start.
Herr Hajek - wie lange sind Sie jetzt schon beim Sportabzeichen aktiv?
„2004 bin ich zum ersten Mal wieder angetreten. Seitdem lege ich jedes Jahr meine Prüfungen ab. Am Anfang habe ich noch gedacht, die Anforderungen schaffe ich locker. Aber beim 100-Meter-Sprint habe ich dann schnell gemerkt, dass die vorgegebene Zeit für meine Altersklasse ganz schön anspruchsvoll war. Inzwischen bin ich auf die Langstrecke umgestiegen, dafür bin ich eher der Typ.“
Sie haben es gerade angesprochen, jeder hat Stärken und Schwächen und nicht alle Prüfungen liegen einem. Haben auch Sie eine Disziplin beim Sportabzeichen, die Sie nicht so gern mögen?
„Ich bin sportlich, aber nicht gerade schmal gebaut, deshalb habe ich beim Hochsprung immer Probleme gehabt. Weitsprung liegt mir mehr.“
Sie engagieren sich auch ganz besonders im Bereich Behindertensport. Wie sind Sie mit diesem Thema in Berührung gekommen?
„Mein Schlüsselerlebnis war eigentlich der Mitteldeutsche Marathon 2004. Damals haben wir im Team zu fünft einen Rollstuhlfahrer über die gesamte mehr als 42 Kilometer lange Distanz geschoben. Im Ziel waren wir dann ordentlich geschafft, aber auch glücklich. Es war doch ziemlich anstrengend nur alle fünf Kilometer zu wechseln. Seitdem habe ich ganz besonderes Interesse am Behindertensport.“
In Halle haben Sie gemeinsam mit dem achtjährigen Max Dietrich dieses Jahr ihr Sportabzeichen gemacht - also Sie Ihre Prüfungen, er seine. Er sitzt im Rollstuhl. Warum sind Sie als Team angetreten?
„Die Idee ist, Werbung für den guten Zweck zu machen: Im Oktober findet in Halle ‚Das Sportfestival für Behinderte und ihre Freunde’ statt. Darauf wollten wir mit unserer Aktion aufmerksam machen. Im Herbst gehen Max und ich dann wieder gemeinsam an den Start, aber es wird auch noch andere prominente Sportler geben, die sich dann mit einem behinderten Partner auf Punkte-Jagd machen.“
Herr Hajek - hier in Halle gibt es zusätzlich zum Sportabzeichen heute auch noch die Wettbewerbe „Family Fit“ und „Team Fit“ - treten Sie hier noch mit Ihrer Familie an?
„Nein. Das überlassen wir anderen. Ich habe zwar zwei sehr sportliche Söhne, die auch rudern. Der eine hat gerade das Sportgymnasium abgeschlossen, der andere geht noch dort zur Schule und ist heute hier als Prüfer mit dabei. Aber gemeinsam antreten werden wir bei den Sonderwettbewerben nicht.“