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Sport ist alles für mich

Der 19-jährige Profiboxer Vincent Feigenbutz wirbt in Karlsruhe für die "Europäische Woche des Sports" und das Deutsche Sportabzeichen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

26.08.2015

Vincent Feigenbutz aus Karlsruhe ist der jüngste deutsche Boxweltmeister aller Zeiten. Am 18. Juli hat er sich durch den Sieg über Mauricio Reynoso den Titel als Interimsweltmeister der WBA und den Weltmeistertitel der GBU im Supermittelgewicht geholt. Neben seiner Boxkarriere macht er bei den Karlsruher Stadtwerken eine Ausbildung zum Feinmechaniker. Privat geht er am liebsten zum Angeln.

Als Sportbotschafter wirbt der gebürtige Karlsruher für die Sportabzeichen-Challenge am 13. September in Karlsruhe. Den deutschen Beitrag zur ersten "Europäischen Woche des Sports", den der DOSB gemeinsam mit dem Badischen Sportbund Nord und der Stadt Karlsruhe ausrichtet.

Vincent, Du bist Profiboxer - kannst Du kurz erzählen wie Du zum Boxen gekommen bist und warum Dir ausgerechnet das Boxen Spaß macht?

Angefangen habe ich mit Fußball, als Stürmer. Aber da war ich immer auf die anderen Mitspieler angewiesen. Als ich 14 Jahre war hat mich ein Freund vom Fußball mitgenommen zum Boxen, zu Jürgen Lutz ins Bulldog Gym. Das ist der Club, aus dem auch Regina Halmich kommt. Da bin ich dann geblieben. Meine aktuellen sportlichen Erfolge habe ich aber besonders meinem Trainer Hansi Brenner zu verdanken, der auch von Jürgen Lutz entdeckt und ausgebildet worden ist. Beim Boxen kommt es alleine auf mich an. Das ist es, was mir gefällt.

Deine Boxstatistik kann sich sehen lassen: 21 Kämpfe, 20 Siege, davon 19 durch k.o. Zuletzt hast Du am 18. Juli gegen Mauricio Reynoso geboxt und Dir die Titel als Interims-Weltmeister der WBA und den Weltmeistertitel der GBU im Supermittelgewicht geholt. Wann ist voraussichtlich Dein nächster Kampf?

Mein nächster Kampf wird auf jeden Fall am 17. Oktober sein, ich weiß aber noch nicht wo und gegen wen. Es geht um die Verteidigung meiner beiden Weltmeister-Gürtel und eventuell sogar um den Titel als Interimsweltmeister der WBO. Mein Management hat Arthur Abraham und Robert Stieglitz schon vor ihrem Kampf um den WBO-Weltmeistertitel herausgefordert, der am selben Abend war wie mein Kampf gegen Reynoso. Bisher haben wir aber noch nichts von ihnen gehört.

Auch der Vertrag mit Fedor Chudinov aus Russland, dem amtierenden WBA-Weltmeister der Felix Sturm geschlagen hat, ist schon unterschrieben. Es gibt aber noch keinen festen Termin für den Fight.

Du machst in Deiner Heimatstadt Karlsruhe Werbung für das "Deutsche Sportabzeichen" im Rahmen der "Europäischen Woche des Sports". Warum ist Dir das wichtig?

Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Es ist wichtig, das man schon in der Jugend anfängt zu trainieren, je früher, desto besser. Beim Sport lernt man Werte wie Teamfähigkeit und Fairness. Ich möchte in dem Punkt Vorbild für die Jugendlichen aus der Region sein. Damit sie sich mehr bewegen und nicht nur am Computer spielen.

Hast Du selbst das Deutsche Sportabzeichen schon mal gemacht? Weißt Du was auf Dich zukommt?

Ja, ich habe das Deutsche Sportabzeichen schon mal gemacht. Aber ich weiß gar nicht mehr, wie lange das her ist.

Beim Deutschen Sportabzeichen werden Kraft, Schnelligkeit, Koordination, Ausdauer und die Schwimmfertigkeit geprüft. Was sind die Bereiche, die Dir besonders liegen? Bei Koordination kann man seit der Reform die Prüfung zum Beispiel auch im Seilspringen ablegen.

Ich bin ein absoluter Allrounder. Sport macht mir einfach Spaß. Egal ob Weitsprung, Sprint oder Langstrecke ich mache alles gern. Vielleicht weil meine Eltern beide vom Sport kommen. Meine Mutter wäre bei Olympia in Moskau dabei gewesen, wenn es damals den Boykott nicht gegeben hätte. Mein Vater ist Fußballer. Aber Seilspringen wie beim klassischen Boxtraining kommt bei meinem Training kaum vor. Wir trainieren in der Natur.

Du bist mit DOSB-Maskottchen Trimmy an den beiden Wochenenden vor dem Event am 13. September mit der mobilen Trainingseinheit in der Stadt unterwegs. Mit welchen Reaktionen rechnest Du?

Natürlich wünsche ich mir, dass viele Fans kommen und sich anschauen, was wir da machen. Auch mein Trainer Hansi Brenner und Jürgen Lutz vom Bulldog Gym werden mit dabei sein.

Die "Europäische Woche des Sports" feiert dieses Jahr ihre Premiere. Sie soll die Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa dazu motivieren, sich mehr zu bewegen und mehr Sport zu treiben. Warum ist für Dich persönlich der Sport so wichtig?

Sport bedeutet alles für mich. Schon als kleiner Junge habe ich Purzelbäume geschlagen, Handstand gemacht und Fußball gespielt bevor ich dann zum Boxen kam. Beim Sport kann man Freunde finden und Gemeinschaft erleben. Man kann aber auch Kämpfe entscheiden. Ich fände es zum Beispiel toll, wenn es keine Kriege geben würde, sondern man Konflikte sportlich austrägt - zum Beispiel, wenn zwei Schwimmer im Becken gegeneinander antreten.

Wie wirst Du die Karlsruherinnen und Karlsruher am 13. September animieren, sich an den Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen zu versuchen?

Ich werde den ganzen Tag beim Zirkeltraining um das Karlsruher Schloss dabei sein und natürlich auch bei den Sportabzeichen-Prüfungen mitmachen. Wir feiern an dem Tag ja auch den 300. Geburtstag meiner Heimatstadt. Außerdem begleiten mich auch hier Hansi Brenner, Jürgen Lutz und wahrscheinlich auch mein Manager Rainer Gottwald.

Vincent, herzlichen Dank!

(Quelle: wirkhaus)

Das Projekt wird vom Bundesministerium des Inneren aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert und ist "co-funded by the Erasmus+ Programme of the European Union".

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