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Special Olympics: Erfolgreiches Jahr einer neuen Ära

Die Mitgliederversammlung von Special Olympics Deutschland (SOD) zog auf ihrer Tagung eine positive Bilanz für das „Jahr Eins einer neuen Ära“.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

25.11.2019

Die Teilnehmer*innen der Mitgliederversammlung halten gelbe Stimmkarten hoch. Foto: SOD

In diesem Jahr wurde mit der Umsetzung wichtiger strategischer Entwicklungen begonnen und die Verbandsstrukturen im Hinblick auf die großen Herausforderungen der kommenden Jahre gestärkt, darauf wies SOD-Präsidentin Christiane Krajewski auf der Tagung am 23. November in Berlin hin.

Vor einem Jahr, im zeitlichen Umfeld der Mitgliederversammlung 2018, hatte SOD den Zuschlag für die Special Olympics World Games 2023 bekommen, erfolgte die Eingruppierung als Spitzenverband im DOSB und die Bewilligung mehrerer langfristiger Entwicklungsprojekte.

„Das Jahr Eins nach den wichtigen Entscheidungen von 2018 war zum einen geprägt durch den Beginn der operativen Vorbereitung der Special Olympics World Games 2023, verbunden mit den Erfolgen und dem Auftreten der Deutschen Delegation bei den Weltspielen im März in Abu Dhabi. Zum anderen durch eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen zur Regionalisierung unserer Angebote und die weitere Stärkung der Landesverbände“, so die Präsidentin. „Beispielhaft zeigt sich das in der begonnen Umsetzung von vier öffentlich geförderten Großprojekten, die perfekt zu den strategischen Zielen von SOD passen. Wir wollen Inklusion im Sport erreichen und darüber hinaus die Lebenswelten von Menschen mit geistiger Behinderung nachhaltig verbessern. So spielt das Thema Nachhaltigkeit bei der Vorbereitung unseres nächsten sportlichen Höhepunkts, der Special Olympics Berchtesgaden 2020, eine ganz wesentliche Rolle und steht wie ein Leitmotiv über der weiteren Vorbereitung der Weltspiele 2023 in Berlin.“

Gastredner Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, würdigte SOD als kompetenten, innovativen und verlässlichen Partner in der Zusammenarbeit für das gesamtgesellschaftliche Anliegen Inklusion. Er hob insbesondere die vorbildliche Einbeziehung der Athletinnen und Athleten durch die SOD Athletenvertretungen hervor. Der Staatssekretär kündigte für die kommenden Jahre ein weiteres gemeinsames Projekt zur Stärkung des Sports in Sozialräumen an.

2019 war für SOD das erste Jahr ohne Nationale Spiele, bedingt durch die 2016 beschlossene Rhythmusänderung. Die Fokussierung auf regionale und überregionale Veranstaltungen und Wettbewerbe wurde weiter intensiviert. So fanden insgesamt sechs Landes-Winterspiele und drei Sommer-Landesspiele statt, es gab eine Reihe überregionaler Unified Sportarten-Wettbewerbe und -turniere, regionale Sportfeste mit mehreren Sportarten und gemeinsame Sportveranstaltungen mit Unterstützern. Eine überaus gelungene Premiere war der KKH-Lauf mit elf regionalen Veranstaltungen. SOD war und bleibt auch 2020 Partner und Spendenempfänger der Veranstaltung. Verstärkt wurde die Kooperation mit Sportverbänden, u.a. mit neu geschlossenen Vereinbarungen und mit der intensiven Zusammenarbeit im Rahmen von langfristigen Projekten.

Bei der wichtigen Stärkung der SOD Landesverbände sei man 2019 weiter vorangekommen, so SOD-Bundesgeschäftsführer Sven Albrecht. Es sei in einigen Landesverbänden durch öffentliche Förderung gelungen, die Strukturen auszubauen und mit den Maßnahmen der vier laufenden SOD Großprojekte zu vernetzen. Über die World Games 2019 in Abu Dhabi hinaus gab es viele internationale Aktivitäten und Begegnungen für und mit Athletinnen und Athleten aus Deutschland. Die gerade laufende Europäische Basketballwoche mit dem internationalen Special Olympics Unified Turnier in München oder die Aktivitäten im Rahmen der Europäischen Fußballwoche stehen beispielhaft für die große Resonanz, die das gemeinsame Sporttreiben von Menschen mit und ohne Behinderung zunehmend erfährt.
Die sportlichen Angebote für die Athletinnen und Athleten konnten weiter entwickelt und ausgebaut werden, neue Sportarten wie Rhythmische Sportgymnastik oder Tanzen sollen in den kommenden Jahren dazu kommen.Insgesamt wurden in diesem Jahr mehr als 220 Veranstaltungen auf nationaler und regionaler Ebene durchgeführt.

Die vier Großprojekte mit Laufzeiten von drei bis fünf Jahren dienen in verschiedenen Fachbereichen und Regionen sowie mit verschiedenen Partnern dem Ziel Inklusion: Projekt „Wir gehören dazu – Menschen mit geistiger Behinderung im Sportverein“, gefördert von der Aktion Mensch Stiftung; Projekt „Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken – BeuGe!“, gefördert durch das GKV-Bündnis Gesundheit; Projekt des Deutschen Turner-Bundes „Regionalliga Inklusion“ (SOD ist Projektpartner); Plattform „Gesundheit leicht verstehen“, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit. Alle SOD Landesverbände sind in mindestens eines der Projekte involviert. Auch das in Vorbereitung der Weltspiele 2023 geplante Projekt „170 Nationen -170 inklusive Kommunen“ soll bundesweit Regionen einbeziehen und nachhaltig für Inklusion wirken.

„Wir haben uns in diesem Jahr mit sechs neu gewählten Athletenräten und insgesamt 29 neuen Athletensprecherinnen und Athletensprechern in den Ländern wesentlich verstärkt“, berichtete SOD-Athletensprecher und Vizepräsident Mark Solomeyer. Er ging auf die Weltspiele 2019 in Abu Dhabi ein, bei denen sich die deutsche  Delegation als die Gastgeber der nächsten Weltsommerspiele 2023 sehr gut präsentierte. „Erstmals wurden bei einem wissenschaftlichen Kongress – beim Blickwinkel-Kongress in Hamburg – Athletinnen und Athleten aktiv in die Gestaltung mit einbezogen. Das war auch für uns ein Höhepunkt unserer Arbeit! So stellen wir uns das auch bei der weiteren Vorbereitung der Weltspiele 2023 vor – es sollen Spiele von Athleten für Athleten werden!“

Große Fortschritte wurden mit dem Gesundheitsprogramm „Healthy Athletes®“, der Special Olympics Deutschland Akademie, in der Jugendarbeit sowie mit dem Familienprogramm erreicht. Beispielhaft für die Kernthemen Barrierefreiheit und Leichte Sprache stehen die Freischaltung der Plattform „Gesundheit leicht verstehen“ (www.gesundheit-leicht-verstehen.de) im Oktober und das im November veröffentlichte Bildungsprogramm der SOD Akademie mit 50 Angeboten für 2020.

Die SOD-Mitgliederversammlung beschäftigte sich auch mit der geplanten Einführung eines Athletinnen- und Athletenpasses. Einstimmig verabschiedet wurde das Konzept „Gesamtverbandliche Position und Strategie zur Prävention von sexualisierter Gewalt“.

Für die nächste große Veranstaltung von Special Olympics Deutschland, die Special Olympics Berchtesgaden 2020, laufen intensive Vorbereitungen. Vom 2. bis 6. März 2020 gehen im Berchtesgadener Land unter dem Motto „Gemeinsam stark“ mehr als 900 Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung sowie ihre Unified Partnerinnen und Partner – so viele wie noch nie bei Nationalen Winterspielen - in acht Sportarten an den Start. Gemeinsam mit den Aktiven, den Betreuenden, mit Familienangehörigen, den freiwilligen Helferinnen und Helfern und den Gästen werden etwa 3.000 Teilnehmende in die Nationalen Winterspiele einbezogen. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hat Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder übernommen.

(Quelle: SOD)

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