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Freund und Freitag beenden Skisprung-Karrieren

Skisprung-Olympiasieger Severin Freund (re.) und Weltmeister Richard Freitag haben fast zeitgleich das Ende ihrer Skisprung-Karrieren bekannt gegeben.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

28.03.2022

    Das Ende seiner Kariere verkündete Severin Freund, der erfolgreichste DSV-Adler der vergangenen 20 Jahre, am Sonntag (27.3.) beim Weltcup-Finale in Planica. Neben Olympia-Gold mit dem deutschen Team 2014 in Sotschi waren vier WM-Titel, der Gewinn des Gesamtweltcups und 22 Weltcupsiege die Höhepunkte in der langen Laufbahn des 33-Jährigen.

    "In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass die Zeit als aktiver Sportler zu Ende geht", sagte der Niederbayer: "Ich hatte wirklich schöne Jahre und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen. Nach meinem Comeback mit den tollen Erfolgen in den letzten beiden Jahren bin ich mit mir im Reinen und kann dieses Kapitel in meinem Leben so abschließen, wie ich es mir vorgestellt habe." Eine Woche zuvor war bereits Freunds langjähriger Weggefährte Richard Freitag (30) zurückgetreten.

    Freund hatte sich nach zwei Kreuzbandrissen im Jahr 2017 und einer weiteren Meniskus-OP Anfang 2018 mühsam zurück ins deutsche Weltcup-Team gekämpft. Zwar erreichte er danach nicht mehr die alte Stärke, feierte aber noch späte Erfolge: 2021 wurde Freund in Oberstdorf Team-Weltmeister, vor zwei Wochen noch gewann er bei der Skiflug-WM in Vikersund Silber mit dem deutschen Team. Für die Olympischen Spiele in Peking hatte er sich nicht qualifiziert.

    Seine beste Saison erlebte Freund 2014/15. Damals holte er bei der WM in Falun/Schweden Gold von der Großschanze und mit dem Mixed-Team, gewann schließlich in einem denkwürdigen Finale als bislang letzter Deutscher den Gesamtweltcup vor dem punktgleichen Slowenen Peter Prevc. Nur der Vierschanzentournee-Sieg war ihm nie vergönnt.

    Freund, der mit Frau Caren und Töchterchen Johanna in München lebt, soll möglichst dem Deutschen Skiverband (DSV) erhalten bleiben.

    Auch Richard Freitag verabschiedet sich

    Richard Freitag ging so unaufgeregt, wie es dem introvertierten Sachsen entsprach. Acht Weltcup-Siege feierte Freitag, zuerst 2011 in Harrachov, wo 28 Jahre zuvor Vater Holger gewonnen hatte. Sieben WM-Medaillen holte er, dazu Team-Olympiasilber, feierte 2015 in Innsbruck den ersten deutschen Tagessieg bei der Vierschanzentournee nach quälenden 13 Jahren. Gemeinsam mit Severin Freund hielt er das deutsche Skispringen am Leben, als die Schmitt-Hannawald-Generation nicht mehr und die Geiger-Eisenbichler-Generation noch nicht lieferte.

    Der große Einzeltitel, für den er zweifelsohne das Potenzial hatte, fehlt. Beim Olympia-Teamgold "seiner" Generation 2014 in Sotschi musste ausgerechnet er zusehen. Und als Freitag 2017/18 in der Form seines Lebens sprang, stürzte er als Favorit bei der Vierschanzentournee in Innsbruck schwer. Auch wenn er danach noch Teamweltmeister 2019 wurde - richtig erholt davon hat er sich nie.

    (Quelle: SID)

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