Roswitha Krause zum 70. Geburtstag
Roswitha Krause verfügt über eine ungewöhnliche Sportbiografie: Sie ist die erste DDR-Sportlerin, die bei Olympia Medaillen in zwei gänzlich verschiedenen Sportarten gewinnt.

07.11.2019

Am Sonntag (3. November) hat Roswitha Krause ihr 70. Lebensjahr vollendet. Die Berlinerin dürfte vermutlich sogar die einzige Sportlerin weltweit sein, die bei mehreren Sommerspielen sowohl in einer Mannschafts-Sportart als auch in einer Individualsportart mit einer Staffel eine Olmypia-Medaille gewann.
Und das ging so: 1968 in Mexiko gewann sie mit der 4 x 100-Meter-Freistilstaffel für die DDR Silber. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal und 1980 in Moskau errang sie dann mit der Handballmannschaft der DDR – vorzugsweise als Rückraumspielerin und Abwehrspezialsitin – Silber bzw. Bronze. Doch damit noch nicht genug: Im Jahre 1975 und 1978 wurde sie für den Handballverband der DDR Weltmeisterin mit Peter Kretzschmar (1932-2018), dem Vater von Stefan Kretzschmar (geb. 1973), als Nationaltrainer und dessen Ehefrau Waltraud (1948-2018) als Mitspielerin.
Zum Schwimmsport kam die in Dahme/Mark im Kreis Teltow-Fläming im Land Brandenburg geborene Roswitha Krause aus orthopädischen Gründen wegen einer Dysbalance der Schulter. Mit elf Jahren begann sie als Schülerin einer Kinder- und Jugendsportschule leistungsmäßig mit dem Schwimmen. Um mehr für die Ausdauer zu tun, entdeckte sie dann den Handballsport und schloss sich 1970 der Berzirksliga-Mannschaft der Humboldt-Universität in Berlin an, bevor sie dann vom TSC Berlin entdeckt und 1974 erstmals DDR-Meisterin wurde. Was das weit verbreitete Doping gerade im Schwimmsport anbelangt, hat Roswitha Krause in einem Interview nach der Wende einmal erklärt: „Zu meiner Zeit spielte bewusstes, systematisches Doping noch keine Rolle, das kam erst später.“
Nach Abschluss ihrer Karriere arbeitete die gelernte Stenotypistin als Diplom-Sportlehrerin bzw. Trainerin hauptamtlich beim TSC Berlin. Später wechselte sie als Dozentin an das heutige Institut für Sportwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie speziell als Fachleiterin für die Sportarten Schwimmen und Handball bis zum Erreichen der Altersgrenze tätig war.
(Quelle: DOSB)