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Olympische Spiele Peking 2008: DOSB-Scouts berichten über Stand der Vorbereitungen

Peking, Hong Kong und Qindao, die Hauptschauplätze der Olympischen Spiele, waren im September auch Reiseziele einer fünfköpfigen Vorbereitungsgruppe des Deutschen Olympischen Sportbundes.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

27.09.2006

 Zum zweiten Mal im Vorfeld des Großereignisses im Jahre 2008 suchte eine Delegation von DOSB-Verantwortlichen die olympischen Wettkampfstätten auf. Dabei hatten sie Gelegenheit, vor Ort den aktuellen Stand der Vorbereitungen zu prüfen. In intensiven Meetings mit dem Organisationskomitee der Spiele (BOCOG) wurden die für die Olympia-Vorbereitung relevanten Fragen zu den Kernbereichen Akkreditierung, Unterbringung, Transport-Logistik, Rate Card (Ausstattung), Olympisches Dorf, Protokoll und Olympiagäste erörtert. Die Erkenntnisse liefern zwei Jahre vor Beginn der Olympischen Sommerspiele 2008 wichtige Grundlagen für die organisatorische und sportfachliche Vorbereitung der deutschen Olympiamannschaft. „Allgemein kann man allen drei Städten einen sehr zufrieden stellenden Planungsstand attestieren“, erklärte Delegationsleiterin Sabine Krapf, Leiterin der Abteilung Olympischer Spitzensport des DOSB.

In Peking stand die Besichtigung von insgesamt 20 Wettkampfstätten inklusive Olympischem Dorf auf dem Programm. „Wohl kaum eine Olympiastadt hat sich in einem so frühen baulichen Zeitplan und Fertigungszustand von Wettkampfstätten befunden“, urteilt Jörg Ziegler, Geschäftsführer des Bereichs Leistungssport des DOSB. Größe, Einrichtungen und technisches Design der im Neubau befindlichen Wettkampfstätten seien uneingeschränkt beeindruckend, alle Neu- und Renovierungsbauten voll im Zeitplan oder diesem weit voraus. Bis zu den Olympischen Spielen sind insgesamt 42 Test-Events geplant. Zwei fanden bereits 2006 im Segeln und Softball statt, 26 Test-Events werden in 2007 folgen und 14 weitere in 2008.

In seinen Umrissen bereits erkennbar ist auch das Olympische Dorf von Peking. Bei Fertigstellung im Dezember 2007 wird es über insgesamt 42 Wohngebäude verfügen: 22 sechsstöckige Häuser und 20 Neunstöckige.

Die Olympischen Reitwettbewerbe werden auf dem Gelände des Hong Kong Jockey Clubs „Penfold Park“ sowie auf einem Golfplatz (Geländestrecke für Vielseitigkeit) abgehalten. Auch hier trafen die DOSB-Scouts, unter ihnen auch Achim Bueble (Abteilungsleiter Bildung und Olympische Erziehung), Thomas Sinsel (Leiter Sommersport/BL) und Sabine Zöll (Referentin Olympischer Spitzensport), auf hochmoderne Einrichtungen, wenngleich sich die eigentlichen olympischen Wettkampf- und Trainingsstätten sowie Stallanlagen dort noch im Planungsstadium befinden. Ein Olympisches Dorf wird es in Hong Kong genauso wenig geben wie in Qingdao, der Wettkampfstätte der Segelwettbewerbe. Die Anlagen in Qingdao sind bereits so gut wie fertig gestellt und genügen allerhöchsten Ansprüchen. Lediglich das Hotel (Intercontinental) für die Athleten- und Offiziellenunterkünfte befindet sich noch im Bau. Auf der Anlage fand Ende August eine Internationale Test-Regatta in mehreren olympischen Bootsklassen statt. Der Organisation, insbesondere in den Bereichen Transport und Logistik, wurden von allen Seiten höchstes Lob ausgesprochen. Leichte Kritik wurde nur am Segelrevier selbst geäußert, das für eher leichte Winde aber dafür schwierige Strömungsverhältnisse bekannt ist. Professionell sei hingegen die Olympia-Werbung, die sich vom Flughafen bis hin in die Stadt zeigte. Qingdao verfügt über eine sport- und segelbegeisterte Bevölkerung, die schon während des Test-Events für eine olympiareife Atmosphäre sorgte.

So sind es lediglich die Bereiche Transport und Klima, die der kleinen DOSB-Delegation größeres Kopfzerbrechen bereiteten. Nach derzeitiger Gesetzeslage dürfen Ausländer in China kein Fahrzeug selbst führen, bevor sie eine spezielle Prüfung für den Erhalt einer Sonder-Fahrerlaubnis ablegen. Aufgrund heftiger Interventionen diverser NOKs und vor allem seitens der Medienvertreter wird im November 2006 hierzu jedoch eine Regierungsentscheidung erwartet.

Die größte Herausforderung wird dann das im August 2008 in Peking zu erwartende Klima darstellen. Smog, hohe Luftverschmutzung und extreme Hitze werden vor allem die Ausdauersportler extremen Belastungen aussetzen. stellen und die sportfachlichen und sportmedizinischen Planungen in Trainingsvorbereitung und einer kurzen, aber ausreichenden Akklimatisierungsphase in Peking stark beeinflussen. Und auch für Reiter und Pferde in Hong Kong werden die klimatischen Verhältnisse eine besondere Rolle spielen. Im August sind dort Tagestemperaturen von über 30 Grad  und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit zu erwarten.

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