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Mobil fürs Sportabzeichen – Opelstädter holen 319 Fitnessorden

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

25.03.2009

Es könnte fast schon Routine sein, denn seit 2003 ist die Turngemeinde 1862 e.V. Rüsselsheim der erfolgreichste Verein in Hessen, wenn es um das Deutsche Sportabzeichen geht. Trotzdem ist es immer wieder etwas Besonderes für die TG, wenn der Sportkreis Groß-Gerau bekanntgibt, welcher Stützpunkt landesweit die meisten Sportabzeichen abgenommen hat. Mit 319 verliehenen Sportabzeichen darf sich der Verein aus der Opelstadt auch 2009 berechtigte Hoffnungen machen, ganz oben dabei zu sein.

Die kleine Erfolgsgeschichte beim Sportabzeichen begann 1987, als die TG Rüsselsheim ihr 125-jähriges Vereinsjubiläum feierte.  „Wir wollten im Jubiläumsjahr 125 Sportler zusammenbekommen, die das Sportabzeichen ablegen“, erinnert sich Ferdinand Burow, Abteilungsleiter der Leichtathletik und Prüfer im Club. Die Idee hatte der inzwischen verstorbene Jugendwart Klaus Gerbig. Ein ehemaliger Hürdenläufer, der 1960 an den Olympischen Spielen in Rom teilnahm und sich nun für die sogenannte „Olympiade des kleinen Mannes“ engagierte. Die angepeilte Marke wurde knapp verfehlt – rund 120 erfolgreiche Prüfungen sind es geworden – aber das Sportabzeichen sollte von nun an eine feste Größe bei den rührigen Rüsselsheimern sein.

Wenn zur Zeit in den Medien von Rüsselsheim die Rede ist, dann geht es um die Krise des Autobauers Opel. „Das ist natürlich auch ein großes Thema im Verein, zumal viele Menschen von Opel zu uns kommen, um das Sportabzeichen abzulegen. Die Angst davor, den Job zu verlieren, ist da und es gibt sogar Sportler, die aus Kostengründen aus dem Verein austreten, weil sie den Mitgliedsbeitrag sparen wollen“, berichtet Ferdinand Burow. Das kostenlose Sportabzeichentraining setzt hier die richtigen Zeichen.

Das Sportabzeichen beliebt bei jung und alt

Die TG Rüsselsheim ist eine große generationenübergreifende Gemeinschaft. Die Angebote reichen von der Sportkita für die Kleinsten bis zur Fitness für Senioren. Das Zusammengehen von jung und alt spiegelt sich auch bei den wöchentlichen Sportabzeichentreffen wieder. Im letzten Jahr betrug die Altersspanne der Sportler bei den Prüfungen 78 Jahre. Der jüngste Sportler war gerade einmal sechs, die ältesten, Margarete Rauch und Hans Kustusch, 84 und 82 Jahre alt. Ein Sportler, Gottfried Magirius, erwirbt seit 41 Jahren durchgehend das Deutsche Sportabzeichen. „Das ist fast schon ein Leben“, sagt Ferdinand Burow anerkennend.

Ferdinand Burow hat in 22 Jahren als Prüfer jedes Jahr das Deutsche Sportabzeichen abgelegt. Bei der TG kamen in dieser Zeit weit über 6000 Sportabzeichen zusammen. Doch wichtiger als Statistiken sind die schönen Erlebnisse und der Kontakt zu den Menschen. „Ein Prüfer sollte die Leute bei der Stange halten und vor allem Spaß vermitteln. Bei vielen Sportlern, die zu uns kommen, wird mit dem Alter der Ehrgeiz immer größer, die Leistungen gehen aber Jahr für Jahr ein wenig zurück. Mit den Jahren kommt schließlich das eine oder andere Zipperlein dazu. Man sollte sich also nicht an zurückliegenden Ergebnissen messen. Wenn man mal zwei Zentimeter weniger als im Vorjahr hüpft, dann ist das nicht schlimm“, sagt Ferdinand Burow.

Sportliche Resultate sind für den Prüfer nur ein Aspekt der Sportabzeichentreffs. So schwärmt er von den Bedingungen im Rüsselsheimer Stadion: „Ringsherum Bäume und eine herrliche Luft!“ Ein Grund für Ferdinand Burow weiterzumachen und vielleicht noch – ganz nebenbei – den einen oder anderen Rekord für die TG Rüsselsheim einzufahren.

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