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LSB Niedersachsen: Präsident im Amt bestätigt

Der Landessporttag 2018 hat den bisherigen Präsidenten Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach einstimmig im Amt bestätigt und vier neue Vizepräsidenten gewählt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

19.11.2018

Das neue LSB-Präsidium mit Michael S. Langer, Maria Bergmann, Hans-Heinrich Hahne, Michael Koop (vorne v.l.), Reiner Sonntag, Reinhard Rawe, Norbert Engelhardt, Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Kristian Willem Tangermann und André Kwiatkowski (hinten v.l

Die Delegierten bestätigten LSB-Präsident Prof. Dr. Umbach einstimmig in seinem Amt. „Ich danke für das überragende Vertrauen. Zentrale Anliegen in der kommenden Amtsperiode sind für mich die Erarbeitung eines Strategiepapieres 2030 für den LSB und die Stärkung des Zusammenhaltes in der Sportorganisation“, sagte Dr. Umbach.

Neue Vizepräsidenten sind Maria Bergmann, Hans-Heinrich Hahne, André Kwiatkowski und Kristian Willem Tangermann. Sie setzten sich gegen die bisherigen Amtsinhaber Dr. Hedda Sander, Gabriele Wach, Thorsten Schulte und den ehemaligen Vorsitzenden der Sportjugend Niedersachsen, Thomas Dyszack, durch. Der frühere Vizepräsident Joachim Homann hatte seine Kandidatur auf der Sitzung zurückgezogen.

Weitere Mitglieder des Präsidiums sind der Vorsitzende der Sportjugend Niedersachsen Reiner Sonntag, der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Sportbünde Michael Koop, der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Landesfachverbände Michael S. Langer, der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe und der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Norbert Engelhardt.

Dr. Umbach dankte den bisherigen Vizepräsidenten für die erfolgreiche und gute Zusammenarbeit. „Ich gratuliere den neuen Präsidiumsmitgliedern und biete eine kooperative Zusammenarbeit an.“ 

Beiträge ab 2020

Der Landessporttag hat die Mitgliedsbeiträge des LSB und die Mindestbeiträge der Sportbünde ab 2020 festgesetzt: Die Mitgliedsbeiträge der Vereine an den LSB ab dem 1. Januar 2020 betragen 1,50 Euro für Kinder, 2,90 Euro für Jugendliche und 4,30 Euro für Erwachsene.

Die Mindestbeiträge der Sportbünde ab dem 1. Januar 2020 betragen 1 Euro für Kinder, 1,50 Euro für Jugendliche und 2 Euro für Erwachsene. 

Sportfördergesetz

Sportminister Boris Pistorius zeigte sich erfreut, dass die Ergebnisse der Evaluierung Niedersächsischen Sportfördergesetzes hinsichtlich seiner Anwendung durch den LSB breite Zustimmung findet und stellte fest: „Im  Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass im Rahmen der Evaluierung auch die Aufstockung der Sportfördermittel geprüft werden soll. Ich gönne dem Sport jeden Euro und halte das auch für gut investiertes Geld. Es ist aber notwendig, die tatsächlichen Bedarfe im Rahmen der Evaluierung zu ermitteln, um konkrete Zahlen nennen zu können.“ Hierzu müssten weitere Gespräche mit dem LSB erfolgen. Für das Jahr 2018 kündigte Pistorius zudem an, dass der variable Teil der Sportförderung für den LSB (nach § 3.2 des Nds. Sportfördergesetzes) voraussichtlich 3,1 Millionen Euro – und damit höher als bislang geplant - betragen werde. 

Sportstätteninfrastruktur                                                                                                                   

Das Land will in den nächsten vier Jahren bis zu 100 Mio. Euro bereitstellen, um die Sportstätteninfrastruktur in Niedersachsen zu erhalten und nachhaltig zu verbessern. „Wir wollen mit dem Programm den bestehenden Sanierungsstau reduzieren.“ Dazu sollen 80 Millionen Euro für  die Sanierung von kommunalen Sporthallen, Hallenschwimmbädern, Sportplätzen und Laufbahnen sowie Sportleistungszentren und 20 Millionen Euro für die Sanierung von Vereinssportstätten bereitgestellt werden.

Der Niedersächsische Landtag soll auf seiner Dezember-Sitzung über den Haushaltsplanentwurf 2019 der Landesregierung beschließen. Pistorius: „Am Investitionsprogramm wird deutlich dass die Landesregierung ihren Feststellungen, den Sport und seine Sportstätten zu fördern, auch Taten folgen lässt. Das Programm ist ein wichtiger Schritt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Sportinfrastruktur in Niedersachsen. Im Ergebnis bedeutet das für den organisierten Vereinssport in den nächsten vier Jahren eine Erhöhung der bestehenden Kontingente für den Sportstättenbau um jeweils 5 Millionen Euro.“ LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe zeigte sich überzeugt, dass der LSB 2019 die dann zur Verfügung stehenden insg. rund 10,1 Millionen Euro für die Sportstättenbauförderung ausgeben könne. „Der Bedarf liegt aber dauerhaft höher. Deshalb ist unser Ziel, die höhere Förderung zu verstetigen und langfristig in die Finanzhilfe einzubeziehen.“ Der LSB werde dazu seine sportpolitischen Aktivitäten im Frühjahr 2019 fortsetzen. 

Unterstützung für die Anliegen des Sports sagten den 330 Delegierten auch die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages, Meta Janssen-Kucz, der Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück Wolfgang Griesert und der DOSB-Präsident Alfons Hörmann zu. 

Spitzensportreform

Pistorius sprach mit Blick auf eine geplante Bund-Länder-Vereinbarung zur Finanzierung der Spitzensportreform ab Januar 2019 von einem Meilenstein. „Es kommen mehr Bundesmittel nach Niedersachsen. Darüber hinaus will Land aber auch mit dem LSB den Nachwuchsleistungssport bestmöglich unterstützen“, sagte der Sportminister. LSB-Präsident Dr. Umbach wies auf die Notwendigkeit weiterer Klärungen hin: Eine Kofinanzierung von 50 Prozent an den Gehaltskosten der benötigten Bundesstützpunkt-Leiter und Trainerinnen und Trainer für den Nachwuchsleistungssport kann der LSB nur schultern, wenn mehr Geld in das System kommt.“

Das LSB-Präsidium hatte im Herbst das LSB-Leistungssportkonzept 2030 beschlossen und damit bereits die Grundlagen für die Umsetzung der Reform in Niedersachsen innerhalb der Sportorganisation geschaffen. Der Landessporttag nahm das Konzept zustimmend zur Kenntnis. 

Sportpolitik

LSB-Präsident Dr. Umbach stellte in seinem Tätigkeitsbericht aktuelle sportpolitische Aktivitäten vor: Der LSB setze sich für eine Erhöhung Übungsleiterpauschale von bisher 2400 auf 3000 Euro und der Ehrenamtspauschale von 720 auf 840 Euro ein, wie dies das Land Nordrhein-Westfalen im Bundesrat beantragt habe (Änderung  des § 26, Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes).  Der LSB setze sich gegenüber der Landesregierung zudem für eine Gesetzesinitiative der Freien und Hansestadt Hamburg für eine Ergänzung des § 67a der Abgabenordnung ein, damit auch Sportverbändenach § 67a AO als besondere Zweckbetriebe, die eine steuerliche Förderung erfahren, anerkannt werden. „Wir freuen uns über eine positive Reaktion des Finanzministers auf unser Anliegen“, sagte Dr. Umbach. Die Bemühungen des LSB, die Sportvereine aus dem Anwendungsbereich des Tariftreue- und Vergabegesetzes auszunehmen, sind über einen Formulierungsvorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung in den Gesetzesentwurf eingeflossen. „In einem Schreiben vom 24. September teilt Minister Dr. Althusmann uns mit, dass dieser Prozess mit dem Ziel, die Sportvereine von bürokratischem Aufwand zu befreien, in Kürze abgeschlossen sein wird. Soweit waren wir 2017 auch schon einmal“, bedauerte der Präsident. Jetzt müsse endlich eine Beschlussfassung erfolgen, auf die die Sportvereine, die Baumaßnahmen planen, dringend warten. 

Inklusion

Einen besonderen Erfolg konnte Dr. Umbach im Themenfeld Sport und Inklusion mitteilen: Die Aktion Mensch hat auf Antrag des LSB für das LSB-Inklusionsprojekt: „(Strukturelle) Barrieren abbauen für mehr Recht auf Teilhabe“ einen Zuschuss von 214.582,32 € bewilligt hat. Der Projektstart ist für den 1. März 2019 vorgesehen. „Wir wollen über den Vereinssport eine Brücke schlagen zu den Einrichtungen und Institutionen der Behindertenhilfe und somit Menschen mit Behinderungen noch stärker in die Sportvereine einbinden. Es ist mir persönlich ein ganz wichtiges Anliegen, dass wir das  Thema Inklusion mit großen Schritten vorantreiben und uns auch mit den hierfür notwendigen Organisationsstrukturen beschäftigen.“ 

LSB-Ehrengabe 2018

Die Preisträgerin 2018 ist  die „Gentlewoman“ des Pferdesports, Madeleine Winter-Schulze. Die Unternehmerin und Reiterin lebt in Mellendorf bei Hannover. Der Erfolg der deutschen Reiterei wäre ohne die 77-jährige Pferdebesitzerin, Mäzenin, Funktionärin, ehemalige Turnierreiterin und Freundin des Sports nicht denkbar. Laudatorin war die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, Isabell Werth. Der LSB hatte sie als Überraschungsgast für die Preisträgerin eingeladen. Werth kam eigens während des Weltcup-Turnieres in Stuttgart für die Laudatio nach Osnabrück.

Der LSB hat diese höchste Auszeichnung für Personen, die keine Funktion in der Sportorganisation ausüben, zum dritten Mal vergeben. Bisherige Preisträger waren der ehemalige Niedersächsische Innen- und Sportminister Uwe Schünemann und der ehemalige Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen Günter Distelrath.

(Quelle: LSB Niedersachsen)

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