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„Lisas Literatur-Likes“: Ein Buch, das wichtige Denkprozesse anregt

Lisa Mayer (28), Bronzegewinnerin bei Olympia in Paris mit der 4x100-Meter-Sprintstaffel, gibt in ihrer neuen Kolumne Literaturtipps und empfiehlt zum Auftakt den Thriller „Sturm“ von Uwe Laub.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

27.01.2025

Warum dieser Autor und dieses Buch? Ich hatte noch nichts von Uwe Laub gelesen und bin über eine Empfehlung meiner Mutter auf ihn gestoßen. Er war früher Börsenhändler und hat im Pharma-Außendienst gearbeitet, bis er mit Mitte Dreißig das Schreiben für sich entdeckte. Ich hatte aus dem Genre Katastrophen-Thriller schon „Blackout“ von Marc Elsberg gelesen, das mich total gepackt hat. Mich hat Uwe Laubs Herangehensweise an drängende Themen unserer Zeit wie den Klimawandel und Umweltkriminalität interessiert, die er mittlerweile in einer Art Trilogie verarbeitet hat. „Sturm“ ist der 2018 erschienene erste Teil, deshalb habe ich mich dafür entschieden.

Worum geht es? Weltweit häufen sich Wetterphänomene, die zunächst unerklärlich scheinen. Nach und nach wird jedoch deutlich, dass diese menschengemacht sind, um das Wetter aus politischen und wirtschaftlichen Erwägungen zum eigenen Vorteil zu manipulieren. Es entspannt sich ein Kampf gegen einen Feind, den wir alle kennen.

Womit punktet das Buch besonders? Mir hat sehr gut gefallen, dass der Autor die Handlung sehr konkret und verständlich ausbreitet, dabei aber viel Raum dafür lässt, sich selber in die verschiedenen Szenarien hineinzudenken und die eigene Fantasie anzuregen. An vielen Stellen habe ich innegehalten und mir ausgemalt, für wie realistisch ich die entworfenen Szenarien halte und wie es wäre, wenn es wirklich so weit käme. Ich schätze Bücher sehr, die solche Denkprozesse anregen und dafür sorgen, sich weiterführend mit den behandelten Themenfeldern zu beschäftigen. 

Wie war das Lesegefühl? Ich fand die Story nicht allzu tiefgründig, sie war deshalb leicht zu lesen. Dass der Plot recht simpel angelegt war, hat für Klarheit gesorgt und dazu beigetragen, die Komplexität des Themas gut erfassen zu können. Die Dynamik der Handlung hat mich angetrieben, unbedingt erfahren zu wollen, wie das Problem gelöst wird, ich habe deshalb schnell gelesen und mochte das Buch nicht weglegen.

War der Umfang angemessen? Meines Erachtens sind 400 Seiten für diese Story ein sehr guter Rahmen. Das Thema ist angemessen dargestellt worden, ich kann nicht sagen, dass es an irgendeiner Stelle überflüssige Längen hatte. Dem Autor ist es gelungen, ein komplexes Thema verständlich und in sich abgeschlossen darzustellen.

Welche Schwächen hat das Buch? Das Ende kam zu plötzlich. Als ich durch war, musste ich erst einmal schauen, ob ich etwas übersehen habe, weil ich nicht glauben konnte, dass es das nun gewesen sein sollte. Ich finde, da hätten ein paar Seiten mehr gut getan, um es etwas umfangreicher zu erklären.

Werde ich den Autor und/oder die Thematik weiter verfolgen? Auf jeden Fall beides! Ich möchte nun auch die beiden weiteren Bücher der Trilogie, „Leben“ und „Dürre“, lesen. Die Themen Klimawandel und Umweltschutz sind hochaktuell, ich finde es wichtig und spannend, sich damit zu befassen.

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