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Klaus Zöll vollendet 75. Lebensjahr

Klaus Zöll, langjähriger hauptamtlicher Koordinator im Bundesausschuss Leistungssport des Deutschen Sportbundes (DSB) vollendet am 1. Mai sein 75. Lebensjahr.

DOSB Redaktion
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01.05.2019

Klaus Zöll als Trainer des TV Großwallstadt. Foto: imago images

Klaus Zöll war darüber hinaus erfolgreicher Trainer des TV Großwallstadt; mit ihm wurde der Verein dreimal deutscher Meister in den Jahren 1978 und 1979, später dann noch einmal 1981. Klaus Zöll gewann mit dem TV Großwallstadt darüber hinaus 1979 den Europapokal der Landesmeister im Finale gegen SC Empor Rostock. Unter Klaus Zöll als Trainer reiften Großwallstädter Spieler wie Torhüter Manfred Hofmann, Rückraumspieler Manfred Freisler, Kreisläufer Claus Hormel und Linkshänder Kurt Klühspies zur absoluten Weltklasse und wurden 1978 in Dänemark Weltmeister im Team des Deutschen Handballbundes (DHB) mit Bundestrainer Vlado Stenzel.

Klaus Zöll wurde in Gönnern im Kreis Biedenkopf geboren. Zum Handballsport kam er mit 15 Jahren im Internat, wo er auch die Hochschulreife erwarb. Danach studierte er an der TH Darmstadt die Fächer Sport und Geografie mit dem Abschluss des Ersten Staatsexamens für das Lehramt an Gymnasium, das er im Jahre 1970 ablegte. Es zog ihn aber nicht gleich in den Schuldienst, weil ihm der DSB eine Anstellung im Bundesausschuss Leistungsssport (BA-L) als hauptamtlicher Koordinator für die Spielsportarten und den Radsport anbot. Gleichzeitig wurde Klaus Zöll damals persönlicher Referent des leitenden BA-L-Direktors Helmut Meyer (1926-2001). Mit dem Boykott der bundesdeutschen Olympia-Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wechselte Klaus Zöll für zehn Jahre zu der Firma adidas nach Herzogenaurach und wurde anschließend geschäftsführender Gesellschafter der Handball Marketing Gesellschaft in Dortmund.

Klaus Zöll war selbst ein sehr erfolgreicher Handballer und vielseitiger Sportler: Zunächst für den SV 1946 Crumstadt und dann für den TV Großwallstadt spielte „Leo“, wie er auch von Freunden gerufen wird, noch auf Großfeld in der Bundesliga als Spielgestalter und errang 1967 die Deutsche Vize-Meisterschaft. Im Jahre 1968 stieg er mit dem TV Großwallstadt in die Hallenhandball-Bundesliga auf. Mit der TH Darmstadt wurde er als Student Deutscher Hochschulmeister im Handball und stand darüber hinaus sogar noch im Tor bei den Fußballern der TH Darmstadt, mit denen er Deutscher Hochschul-Vizemeister wurde. Als Trainer hatte Kaus Zöll in den 1970er Jahren noch über eine Saison einen Abstecher beim Frauen-Bundesligisten TV Auerbach.

Von 1989 bis 1991 war Klaus Zöll ehrenamtlicher Vizepräsident im DHB und begleitete zu dieser Zeit mit seinem Zuständigkeitsbereich für den Leistungssport auch den Vereinigungsprozess mit dem Deutschen Handballverband der DDR, der am 8. Dezember 1990 aufgelöst wurde. Nach dem tragischen Unfall von Joachim Deckarm (geb. 1954), der sich vor genau 40 Jahren ereignet hatte, war Klaus Zöll Gründer und ist seitdem Mitglied des Deckarm-Ausschusses, der sich auch um die finanzielle Absicherung des früheren Nationalspielers kümmert.

Wer die aufwändig gestaltete Chronik des TV Großwallstadt 1888 e.V. aus dem Jahre 2013 zur Hand nimmt, findet viele Verweise mit Würdigungen der großen Verdienste von Klaus Zöll. An einer Stelle auf Seite 205 heißt es wörtlich über ihn als eine prägende Führungsfigur des Vereins: „In seiner Person verbindet Zöll die beiden Komponenten, den den Dorfverein an die europäische Spitze bringen – Bodenständigkeit und sportliche Fachkompetenz“. Dazu passt dann auch die Gratulation und persönliche Erinnerung von Prof. Walther Tröger, langjähriges IOC-Mitglied und NOK-Ehrenpräsident: „Klaus Zöll war zehn Jahre lag einer der wichtigsten Mitarbeiter der Leistungssportgruppe um Helmut Meyer, die auch intensiv für das NOK und seine Olympiamannschaften gewirkt hat.“ Auch mit 75 Jahren bleibt Klaus Zöll dem Sport und insbesondere „seinem“ Handballspiel als aufmerksamer Beobachter und geschätzter Berater verbunden.

(Quelle: DOSB/Prof. Detlef Kuhlmann)

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