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Judo spielend lernen

Für den Bereich der Fünf- bis Siebenjährigen hat eine Arbeitsgruppe des Deutschen Judo-Bundes (DJB) das Programm „Judo spielend lernen“ entwickelt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

02.04.2006

Das Programm soll fortan Trainingsbasis für alle sein, die in ganz jungen Jahren mit dem Judosport anfangen. Ausgangspunkt des Kinderprogramms war die im vergangenen Jahr eingeführte neue Gürtelprüfungsordnung, nach der die Prüfung zum weiß-gelben Gürtel erst mit dem vollendeten siebten Lebensjahr absolviert werden darf. Das neue Programm ist nun die Antwort auf die nach der Prüfungsreform viel gehörte Frage: „Was machen wir jetzt mit den Kindern, die mit fünf Jahren zu uns in den Verein kommen?“

 

Die beste Motivation für „Judo-Bambinis“ sieht DJB-Arbeitsgruppenleiter Ralf Pöhler (Tangstedt) „in einem altersgemäßen Bewegungsangebot, bei dem Kinder erfahren können, dass Rangeln nach Regeln Spaß macht, bei dem viel gespielt und ausprobiert werden darf und bei dem man mit einem Freund und Partnern in einer Gruppe zusammen ist“. Das von Judo-Pädagogen und Sportwissenschaftlern neu entwickelte Programm „Judo spielend lernen“ soll zuvorderst dem immer stärker zu beobachtenden Leistungsrückgang bei Kindern entgegenwirken und die kindliche Bewegungsfreude altersangemessen fördern. Ralf Pöhler: „Im Vor- und ersten Grundschulalter sollen Kinder Judo kennen lernen. Es steht nicht die Judo-Technik im Vordergrund, sondern Kinder lernen in diesem Alter ihren eigenen Körper kennen und etwas zu wagen, zum Beispiel rollen, fallen, klettern.“ Das neue Programm soll die motorische und koordinative Leistungsfähigkeit von Kindern gezielt aufbauen helfen und so auch Selbstwertgefühl und eine positive Körpereinstellung vermitteln. Weiterhin wird angestrebt, sportartspezifische soziale Kompetenzen zu entwickeln, die sich in herausgearbeiteten Judo-Werten wie „Ehrlichkeit“, „Bescheidenheit“, „Höflichkeit“ oder „Hilfsbereitschaft“ zeigen.

 

Kern des pädagogisch und sportwissenschaftlich durchdachten Programms für Fünf- bis Siebenjährige ist ein praxisnahes Übungsleiter-Handbuch mit einer umfangreichen Übungssammlung zu insgesamt drei Bewegungsfeldern („Bewegen ohne einen Partner“; „Kooperierendes Bewegen mit Partner(n)“; „Kämpfen zu zweit und in der Gruppe“). Auf zirka 100 Arbeitsblättern sind dazu nicht nur Übungen skizziert, sondern zugleich kindgerechte Ansagen für die Übungsleiter, jede Menge Tipps, Hinweise auf Sicherheit und Angaben zu den Beobachtungskriterien aufgeführt. Das Handbuch „Judo spielend lernen“ ist für 19,90 Euro (zzgl. 3,50 Euro Versandkostenpauschale) beim DJB zu beziehen (Fax: 069-6772-242, E-Mail: djb(at)judobund.de).

 

Mit „Judo spielend lernen“ hat der Judobund, nach der im vergangenen Jahr reformierten Prüfungsordnung, einmal mehr Zeugnis seiner Fortschrittlichkeit abgelegt. Die pädagogischen, ethischen und kindgerechten Ansätze des neuen Programms sind bemerkenswert. Es ist logisch, mit Liebe fürs Detail ausgearbeitet und doch so praxisnah, dass der DJB hofft, dass auch Erzieherinnen im Kindergarten oder Lehrer in der Grundschule ohne Judo-Vorbildung mit diesem Programm arbeiten können.

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