IOC-Exekutive für Olympische E-Sport-Spiele
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat Olympische E-Sport-Spiele auf den Weg gebracht.

18.06.2024

Die IOC-Exekutive schlug den IOC-Mitgliedern vor, darüber bei der nächsten IOC-Session im Vorfeld der Olympischen Spiele Paris 2024 (22. bis 24. Juli) abzustimmen.Schon jetzt ist das IOC in fortgeschrittenen Gesprächen mit einem potenziellen Gastgeber für die erste Ausgabe. Eine entsprechende Bekanntgabe ist vorgesehen, sobald die letzten Formalitäten geklärt sind.
„Mit der Gründung Olympischer E-Sport-Spiele macht das IOC einen großen Sprung nach vorn und hält so mit dem Tempo der digitalen Revolution Schritt. Wir sind sehr erfreut, wie enthusiastisch die in unserer E-Sport Kommission vertretene E-Sport-Gemeinschaft diese Initiative aufgenommen hat. Dies ist ein weiterer Beweis für die Attraktivität der olympischen Marke und die Werte, für die sie steht“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach.
Das IOC beschäftigt sich seit 2018 auf ganzheitliche Art und Weise mit E-Sport. Es hat einen Ansatz gewählt, der es der Organisation ermöglicht, im E-Sport-Bereich erfolgreich zu sein und gleichzeitig seinen Werten treu zu bleiben, von denen es seit über einem Jahrhundert geleitet wird. „In Bezug auf E-Sport sind und bleiben unsere Werte die rote Linie, die wir niemals überschreiten werden“, sagte Thomas Bach.
Das erste Engagement des IOC in der E-Sport-Gemeinschaft war die Organisation des E-Sport-Forums im Jahr 2018 in Lausanne, gefolgt von der Einrichtung einer E-Sport-Verbindungsgruppe zum Austausch mit den Stakeholdern der E-Sport-Gemeinschaft. Diese wurde später in die E-Sport-Kommission unter Vorsitz von IOC-Mitglied David Lappartient umgewandelt. Im Jahr 2021 entwickelte das IOC die Olympische Virtuelle Serie (Olympic Virtual Series), das erste Pilotprojekt des IOC im Bereich des E-Sports.
Aufbauend auf den Erkenntnissen aus dieser Olympischen Virtuellen Serie rief das IOC im Juni 2023 die Olympische E-Sport-Woche (Olympic Esports Week) in Singapur ins Leben, die die olympische und die E-Sport-Gemeinschaft zusammenbrachte. Ein Höhepunkt der Olympischen E-Sport-Woche waren die spannenden Live-Finals, die in Zusammenarbeit mit Internationalen Sportfachverbänden (IFs) und Spieleherstellern veranstaltet wurden. Über 130 Spielerinnen und Spieler aus der ganzen Welt kamen zusammen, um sich in 10 gemischt-geschlechtlichen Wettbewerben zu messen. Die Spieler wurden von einem vollen Haus in Singapur angefeuert, und das gesamte Event wurde online gestreamt. Einschließlich der Qualifikationsturniere zog die Olympische E-Sport-Serie mehr als 500.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an und generierte über alle Kanäle hinweg mehr als sechs Millionen Zuschauenden, wobei 75 Prozent zwischen 13 und 34 Jahren alt waren.
Nach diesem Erfolg bat der IOC-Präsident im Oktober vergangenen Jahres die E-Sport-Kommission, die Schaffung von Olympischen E-Sport-Spielen zu prüfen. In Rekordzeit hat die Kommission nun einen konkreten Vorschlag vorgelegt. Bei der jüngsten Sitzung der IOC-Exekutive wurde hervorgehoben, dass die Organisation Olympischer E-Sport-Spiele im Rahmen einer völlig neuen, eigenen Struktur innerhalb des IOC erfolgen muss, die klar vom Organisations- und Finanzierungsmodell der Olympischen Spiele getrennt ist.
Dennoch betonte die IOC-Exekutive, dass die Internationalen Sportfachverbände, die bereits eine E-Version ihrer Sportart haben, die für eine Aufnahme in die Olympischen E-Sport-Spiele in Frage kommt, die ersten Ansprechpartner des IOC sein werden. Dasselbe gilt für die Nationalen Olympischen Komitees (NOKs), unter deren Dach es bereits Aktivitäten im E-Sport gibt.
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(Quelle: IOC)