„Inklusion macht Sportverbände zukunftsfähig“
Beim Fachforum Inklusion 2025 tauschten sich über 60 Expert*innen aus dem organisierten Sport zu den nächsten Schritten für mehr Teilhabe aus.

26.03.2025
Über 60 Teilnehmende aus den Mitgliedsorganisationen des DOSB haben sich beim Fachforum Inklusion am 25. und 26. März 2025 in Ruit über die nächsten Schritte zur Umsetzung von Inklusion im Sport ausgetauscht. Die Veranstaltung stand im Zeichen neuer Impulse, strategischer Weichenstellungen und eines Führungswechsels: Ute Blessing, die das Ressort Inklusion seit 2013 leitete, wird im Sommer in Rente gehen und gab den Teilnehmer*innen daher
Neun Visionen für mehr Inklusion mit:
- Das Menschenrecht Inklusion wird im Sport von ganz oben vorgelebt
- Inklusion braucht Regelförderung statt nur Projektförderung
- Barrierefreiheit als Grundvoraussetzung für Inklusion
- Mehr Menschen mit Behinderungen im Haupt- und Ehrenamt
- Gemeinsam im Netzwerk mit Behindertenorganisationen (30 Organisationen)
- Förderung der Inklusion im Schulterschluss mit der Politik
- Sportverbände agieren miteinander für mehr Inklusion
- Sportvereine öffnen sich für Menschen mit Behinderungen
- Wissenschaft und Sport - gemeinsam stark für mehr Inklusion

Keynote: Inklusion messbar machen
Nora Bilz von myAbility stellte in ihrer Keynote „Inklusion messbar machen - Weil Fortschritt Fakten braucht!“ Strategien vor, um Inklusion in Sportverbänden nachhaltig zu verankern. Sie betonte, dass viele gute Ansätze bereits existieren, darunter der übergeordnete Fahrplan des DOSB und das Projekt „Event-Inklusionsmanagerin im Sport“. Eine große Herausforderung sei es jedoch, verschiedene Zielgruppen wie Sportler*innen, Trainer*innen und Funktionsträger*innen gleichermaßen zu erreichen.
„Was, wenn wir Inklusion so ernst nehmen würden wie Medaillen-Rankings?“ fragte Bilz und stellte ein „Starter-Kit“ für inklusivere Strukturen in Sportorganisationen vor. Dazu gehören gezielte Maßnahmen wie flexible Arbeitsmodelle, barrierefreie Arbeitsplätze und eine stärkere Einbindung von Menschen mit Behinderungen im Bewerbungsprozess.
Für Ute Blessing war das Fachforum zugleich der Abschied aus ihrer Position als DOSB-Leitung Inklusion. „Bleibt so engagiert, kritisch, solidarisch und empathisch, wie ihr seid!“, gab sie den Teilnehmenden mit auf den Weg. Ressortleiterin Diversity, Peggy Bellmann, sieht die Inklusionsarbeit als Teil einer umfassenden Diversity-Strategie: „Jede der sieben Diversity-Dimensionen ist wichtig. Die intersektionale Perspektive hilft uns, alle Menschen mitzudenken. Diversity im Sport meint: Teilnahme- und Teilhabechancen für alle Menschen zu schaffen - auch und insbesondere für die, die durch Mehrfachdiskriminierung einen besonders schweren Zugang zum Sport haben.“
Ausblick: Fachforum 2026 in Frankfurt
Das nächste Fachforum Inklusion wird im Rahmen des DOSB-Dialogforums am 18. und 19. März 2026 in Frankfurt am Main stattfinden.