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Idee von Hürdenläufer Harald Schmid: Höheren Bildungsabschluss nur mit Sportabzeichen

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

01.07.2007

Harald Schmid ist einer der bekanntesten deutschen Leichtathleten. Legendär sind seine Duelle über 400 m Hürden gegen den US-Amerikaner Edwin Moses Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Gold gewann er gerade wegen seines übermächtigen Konkurrenten bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften nie, aber er wurde 5 Mal Europameister und 12 Mal Deutscher Meister. Mittlerweile ist er in Deutschland zu einem Botschafter für Bewegung und Sport vor allem bei Kindern geworden. Im Interview äußert er sich zum Deutschen Sportabzeichen und dem Aktionstag am 7. Juli in Heidelberg.


   Haben Sie schon einmal selbst das Sportabzeichen abgelegt, und gab es dabei irgendwo Probleme?

Harald Schmid: Ja, ich habe das Sportabzeichen schon einmal selbst abgelegt. Es war in der Schule, ich muss damals 18 Jahre als gewesen sein. Damals ist es mir selbst sehr leicht gefallen, als Leistungssportler hat man keine großen Schwierigkeiten mit den Bedingungen. Auch das Schwimmen war kein großes Problem, denn ich konnte immer recht gut schwimmen. Ich hatte auch schon für die Schule trainiert, denn ich habe das Sport-Abitur gemacht. Einen kleinen Teil konnte ich über den Sport absolvieren."

   Worin sehen Sie die Vorteile des Sportabzeichens?

Harald Schmid: Es stellt für die meisten Menschen einen echten Anreiz da, sich sportliche und körperliche Ziele zu setzen. Ich kann es selbst bestimmen, was ich tun will. Zudem ist es dem Alter angepasst, denn im Alter gelten ja immer andere Bedingungen. Viele Menschen leiden bei uns unter Bewegungsmangel, was an vielen Stellen beklagt wird. Aber das Sportabzeichen ist ein echtes Mittel, etwas dagegen zu tun.

   Sind solche Aktionstage wie in Heidelberg ein probates Mittel, um für mehr Bewegung zu werben?

Harald Schmid: Es ist schon viel, was mit der Sportabzeichen-Kampagne "Millionen in Bewegung" durch den Deutschen Olympischen Sportbund und die ARD getan wird. Aber es ist nur ein Tag, es müsste viel mehr getan werden. Wir müssten jeden Tag irgendwo Werbung für den Sport im Allgemeinen und das Sportabzeichen im Speziellen machen. Wir müssen den Menschen klar machen, dass sie sich am besten jeden Tag bewegen. Das Sportabzeichen stellt einen echten Anreiz da, etwas aus seiner Lethargie heraus zu kommen.

   Mit welchen Ideen könnte das Sportabzeichen denn noch vorwärts gebracht werden?

Harald Schmid: Das Sportabzeichen steht ja in enger Verbindung zur Schule. Wie wäre es denn, wenn wir diese beiden Sachen stärker miteinander verknüpfen würden? Aus meiner Sicht könnten wir doch jeden höheren Bildungsabschluss nur vergeben, wenn gleichzeitig das Deutsche Sportabzeichen abgelegt würde, die mittlere Reife nur gegen das Sportabzeichen. Dann wären wir schon ein großes Stück weiter.

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