„Ich bin vom Sportabzeichen überzeugt“
Mit gutem Beispiel voran: Gütersloh Bürgermeisterin Maria Unger hat ihr 25. Sportabzeichen bestanden.

16.12.2013

Maria Unger ist seit fast zwanzig Jahren Bürgermeisterin der nordrhein-westfälischen Stadt Gütersloh und noch länger treue Sportabzeichen-Absolventin. 25 Orden des Breitensports darf sie ihr eigen nennen. Im Interview erzählt die Bürgermeisterin, wie sie zum Deutschen Sportabzeichen kam und warum sie sich dafür einsetzt, dass der Fitnessorden im Schulunterricht mehr Bedeutung bekommt.
Herzlichen Glückwunsch: Sie haben in diesem Jahr Ihr 25. Sportabzeichen bestanden. Warum sind Sie dem Deutschen Sportabzeichen seit einem Vierteljahrhundert treu?
Danke für die Glückwünsche. Mein Weg zum Sportabzeichen ist etwas kurios. Eigentlich lag die Motivation darin, an einem Sportlerball teilnehmen zu dürfen. Diesen Sportlerball gab es in Gütersloh über viele Jahre hinweg. Die Eintrittskarten dafür waren sehr begehrt, aber man bekam nur welche, wenn mindestens einer in der Familie das Sportabzeichen machte. So habe ich damit als junge Frau angefangen, und weil es Spaß gemacht hat, bin ich dabei geblieben.
Wie trainieren Sie für die Prüfungen?
Ich laufe regelmäßig und mehrmals in der Woche und in der Saison gehe ich, wenn es meine Zeit erlaubt, zum Sportabzeichen-Training. Sport – besonders das Laufen – spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle. Laufen ist für mich der Ausgleich zum Arbeitsalltag, das beste Mittel, um den Kopf frei zu bekommen.
Sehen Sie sich in Ihrer Funktion als Bürgermeisterin als ein Vorbild in Sachen Deutschen Sportabzeichen?
Die öffentliche Berichterstattung fördert sicherlich eine solche Vorbildfunktion. Außerdem ist die Ehrung der Sportabzeichen-Teilnehmer in den fast 20 Jahren, in denen ich nun Bürgermeisterin bin, ein fester Termin in meinem Kalender. Ich werbe gern, oft – und ich denke auch überzeugend - dafür, weil ich selbst vom Sportabzeichen überzeugt bin.
Am 14./15. Oktober 2013 tagte der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) in Gütersloh. Thema war unter anderem der Sport im Ganztagsunterricht. Sollte das Sportabzeichen eine Rolle im Sportunterricht spielen?
Das Sportabzeichen ist Ansporn für die einzelnen Teilnehmer, aber in Gütersloh werden beispielsweise auch die Schulen geehrt. Dadurch, dass die Übungen breit angelegt sind, kann fast jede und jeder dafür trainieren – mit einem ganz konkreten Ziel vor Augen.
Bietet der Ausbau der Ganztagsschulen Chancen, um durch das Deutsche Sportabzeichen Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung zu motivieren?
Ich denke ja. Mit dem Sportabzeichen im Ganztag werden beispielsweise auch diejenigen Kinder an das Training und die sportlichen Ziele herangeführt, die nicht unbedingt in einem Verein sein wollen oder können. Außerdem bietet das Sportabzeichen-Training im Ganztag auch einen körperlichen Ausgleich zu anderen Fächern.
Das Deutsche Sportabzeichen ist 2013 100 Jahre alt geworden und wurde reformiert. Welche Erfahrungen haben Sie mit den neu eingeführten Leistungsebene Bronze, Silber und Gold gemacht und wie beurteilen Sie dieses Bewertungssystem?
Das neue System ist für mich ein zusätzlicher Ansporn, weil man durch die Aufteilung und durch die Angebote in den verschiedenen Disziplinen noch stärker motiviert wird, sich zu verbessern. Dafür trainiert man dann gern noch ein wenig mehr, das bedeutet noch mehr Bewegung und noch mehr Gutes für den Körper.
(Quelle: wirkhaus)