Herbst-Saison der Marathonläufe hat begonnen
Mit dem Ende der Sommerferien beginnt die Herbstsaison der Volks- und Marathonläufe in Deutschland. Die wichtigsten gibt es hier im Überblick.

14.09.2018

Der 17. Volksbank Marathon in Münster und der 13. Hexad Marathon in Wolfsburg haben am vorigen Sonntag (9. September) den Anfang gemacht. Am kommenden Wochenende finden Marathonläufe in Kassel und Berlin statt, die auch beispielhaft zeigen, wie sich das Laufangebot längst in vielen Facetten ausdifferenziert, um möglichst viele Menschen anzusprechen – auch jene, die nicht gleich die volle Distanz über 42,195 Kilometer bewältigen wollen.
In Kassel, wo ein Stadtkurs mit Ziel im Aue-Stadion gelaufen wird, sind daher wie inzwischen bei vielen Marathons hierzulande, auch Staffeln vorgesehen, wo sich mehrere Läuferinnen und Läufer die volle Distanz aufteilen. Ebenso wirbt Kassel mit der Teilnahme ganz spezieller Zielgrup-pen: Integriert in den Marathon ist z.B. die Deutsche Ökumenische Kirchenmeisterschaft, der Polizei-Cup, der Raiffeisen-Azubi-Cup, der MLP-Uni-Cup und die hessische Volkshochschul-Meisterschaft.
Beim 45. BWM Berlin-Marathon, dessen Strecke mit Start und Ziel auf der Straße des 17. Juni in de Nähe des Brandenburger Tores als schnellste der Welt gilt, gehen am Sonntag genau 44.389 Läuferinnen und Läufer an den Start, darunter auch jene Spitzenathleten, die versuchen wollen, den bestehenden Weltrekord zu verbessern: Seit 2003 wurden hier alle sechs Weltrekorde der Männer erzielt, inklusive der aktuellen Bestzeit mit 2:02:57 Stunden vom Kenianer Dennis Kimetto im Jahre 2014.
Der Berlin-Marathon zählt zur Vereinigung der Abbott World Marathon Majors (AWMM), dem Zu-sammenschluss der bedeutendsten Marathons weltweit, der 2006 gegründet wurde. Zur AWMM zählen die Marathonläufe von Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago und New York. Sieger und Platzierte bei den sechs AWMM-Läufen sammeln entsprechend ihrer Platzierung Punkte, deren Addition im Jahres-Turnus je einen Sieger bei den Männern und Frauen ergibt. Die Prämie beträgt 250.000 US Dollar.
Der Berlin-Marathon gilt nicht nur als der größte Marathonlauf in Deutschland, sondern mit sei-nen rund 70.000 Aktiven als eine der größten Wochenend-Sportveranstaltungen der Welt. Die Gesamtzahl setzt sich nämlich nicht nur aus den Läuferinnen und Läufern über die Marathondistanz zusammen, dazu kommen noch 5258 Skaterinnen und Skater, die schon am Samstag-nachmittag auf die Piste gehen, ebenso wie die Schülerinnen und Schüler in Zehnergruppen beim 30. Mini-Marathon über 4,219 Kilometer, bei dem eine Rekordbeteiligung von mehr als 10.000 Kindern und Jugendlichen (nicht nur aus Berlin und dem benachbarten Bundesland Brandenburg) erwartet wird; ferner starten rund 1500 Bambinis (ab der Altersklasse „0-1 Jahre“) über kurze Distanzen am Samstag Mittag auf dem stillgelegten Flughafengelände in Tempelhof, wo auch wieder über 100.000 Gäste auf der Messe erwartet werden, zumal alle gemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier ihre Startunterlagen in Empfang nehmen müssen.
Der Berlin-Marathon verzichtet allein aus Kapazitätsgründen auf die Integration von Staffeln und kürzere Strecken wie Halbmarathon. Die gibt es in Berlin nämlich gesondert über das ganze Jahr verteilt in Extra-Angeboten von SCC Events GmbH, einer Tochtergesellschaft des Sport-Club Charlottenburg (SCC Berlin), einem der traditionsreichsten Mehrspartenvereine in Deutschland mit dem Schwerpunkt u.a. in der Leichtathletik. Integriert sind aber diesmal die Deutschen Meisterschaften im Marathon für Menschen mit Behinderungen in Zusammenarbeit mit dem Deut-schen Behindertensport-Verband. Ebenso eingerahmt in den Berlin-Marathon ist z.B. neben einem ökumenischen Nachtgebet am Vorabend des Laufes auch wieder der beliebte Frühstücks-lauf mit Start am Schloss Charlottenburg und Ziel auf der blauen Bahn im Olympiastadion mit rund 7.000 Aktiven am Samstag Morgen.
Die Berliner Marathonwoche wurde bereits am vergangenen Sonntag mit dem 30. Literatur-Marathon eröffnet – einer Lesung, bei der Läuferinnen und Läufer aus ihren eigenen Werken über das Laufen vortragen. Diesmal waren u.a. dabei: Ulrich Knoll (Erlangen) mit „Lustige Läufer leben länger oder zumindest besser“ und die sehbehinderten Daniela Preiß (Wunsiedel), die mit Harald Lange einen blinden Läufer beim „Braveheart Battle“, dem härtesten Hindernislauf Deutschlands begleitet und darüber ein Buch („Willensstark“) geschrieben hat.
Übrigens: Wer beim nächsten Berlin-Marathon 2019 starten möchte, sollte sich ab 17. Oktober 2018 online um einen Startplatz bewerben. Aber vorher noch gibt es mehrere Mitlauf-Möglichkeiten, u.a. bei Marathon-Läufen in Karlsruhe und Ulm (beide am 23. September), in Bremen und Köln (7. Oktober), Essen, Lübeck, Halle/Saale, München und im Schwarzwald (alle 14. Oktober, beim Rügenbrücken-Marathon (20. Oktober), in Dresden und Magdeburg (21. Oktober) und in Frankfurt (28. Oktober).
(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 37)