Gute Laune, bestes Sportwetter und keine Chance für den inneren Schweinehund
Bei der Sportabzeichen-Tour in Minden-Lübbecke sind heute (29. Mai) rund 2.000 Schülerinnen und Schüler zum Fitnesstest angetreten.

29.05.2013
Wie bei allen Open-Air-Veranstaltungen gehört zu einem gelungenen Sportabzeichentag auch das richtige Wetter. In Minden-Lübbecke hat es heute mitgespielt – nach heftigem Regen in der Nacht war es beim Tourstopp im Weserstadion zum 100-jährigen Geburtstag des Deutschen Sportabzeichens zwar noch feucht, aber ansonsten warm und am Mittag blinzelte dann sogar die Sonne zwischen den Wolken durch. Kurz gesagt - bestes Wettkampfwetter bei der Sportabzeichen-Tour in Nordrhein-Westfalen.
Nur das geplante Drachenbootrennen auf der Weser musste wegen Hochwasser abgesagt werden. Es wäre für die prominenten Teilnehmer einfach zu gefährlich geworden. Stattdessen traten Kanuolympiasieger Andreas Dittmer, der für die Sparkassen-Finanzgruppe nach Minden gekommen war, der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer und kinder+Sport-Botschafter Frank Busemann und Tanzweltmeister Michael Hull für die BARMER GEK im 50-Meter-Spaß-Lauf gegen DOSB-Maskottchen Trimmy und den Schweinehund an, das Maskottchen des Landessportbundes NRW, das für den Vereinssport wirbt. Als Sieger ging Frank Busemann von der Bahn, dahinter kam der Schweinhund vor Andreas Dittmer ins Ziel; den vierten Platz teilten sich Michael Hull und Trimmy.
Perfekte Organisation und viel sportlicher Ehrgeiz
Seit acht Uhr morgens hatten die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vom Sportkreis Minden-Lübbecke die Prüfstationen für das Deutsche Sportabzeichen besetzt. Der Vormittag gehörte den Grundschulen, die sich in dem vorbildlich ausgeschilderten Weserstadion schnell und gut zurechtfanden. Am Nachmittag kamen dann die weiterführenden Schulen, sowie alle Jugendlichen und Erwachsenen, die sich am Sportabzeichen versuchen wollten, unter ihnen Angehörige der Bundeswehr, von Polizei und Feuerwehr.
Von Anfang an herrschte bei allen Disziplinen hervorragende Stimmung und großes Hallo. Frank Busemann, der bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 die Silbermedaille im Zehnkampf gewonnen hatte, coachte die Kinder mit Profi-Tipps. Zuerst unterstützte er sie beim 800-Meter-Lauf, danach ging er zum Weitsprung, dann zum Ballwerfen und am Nachmittag folgten Kugelstoßen und Hochsprung.
„Die Vorbereitung des Tourstopps in Minden-Lübbecke war für drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neun Monate lang ein Vollzeitjob“, sagte Jens Große, der Vorsitzende des Sportkreises Minden-Lübbecke, bei der offiziellen Eröffnung. Bürgermeister Michael Buhre ergänzte: „Ich bin stolz auf diese phantastische Veranstaltung. Die Sportabzeichen-Tour passt zu uns hier in Minden-Lübbecke. Wir sind ein sehr sportlicher Kreis. Im vergangenen Jahr haben hier bei uns 1.400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihr Sportabzeichen abgelegt. Damit liegen wir deutlich über dem Bundesdurchschnitt.“ Großes Lob gab es auch von Ilse Ridder-Melchers, DOSB Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung. „Es ist toll zu sehen, dass das erneuerte Sportabzeichen so gut angenommen wird. Die Kategorien Gold, Silber und Bronze sollen neue Anreize setzen, um neue Zielgruppen zu erreichen.“
Mehr Frauen motivieren
Thematisch lag der Schwerpunkt der Sportabzeichen-Tour in Nordrhein-Westfalen nicht zufällig auf dem Bereich „Gender Mainstreaming“. Der Landessportbund NRW beschreibt das Schaffen von Chancengleichheit der Geschlechter in seiner Satzung als Kernaufgabe. Außerdem stellen in keinem anderen Bundesland mehr Menschen und vor allem mehr Frauen ihre Fitness auf den Prüfstand als hier – mehr als jede dritte Sportabzeichen-Absolventin in Deutschland kommt aus Nordrhein-Westfalen.
Bärbel Dittrich, Vizepräsidentin des Landessportbundes NRW, unterstrich in ihrer Rede noch einmal: „Der Mädchen- und Frauenanteil am Deutschen Sportabzeichen in NRW ist im Jugendbereich nahezu ausgeglichen, der Anteil der erwachsenen Frauen liegt im Vergleich zu den Männern allerdings nur bei rund 39 Prozent. Diesen Anteil wollen wir auf lange Sicht steigern, genau wie den Anteil der Frauen in Führungspositionen bei Sportvereinen und Sportorganisationen.“
Auch der DOSB engagiert sich in der Förderung von Frauen in Führungspositionen. „Der organisierte Sport ist mit Blick auf die aktiven Sportlerinnen und Sportler sehr viel weiblicher geworden. Mehr als 400.000 Mädchen und Frauen konnten über alle Altersklassen hinweg in den letzten zehn Jahren für den Vereinsport dazu gewonnen werden, dank immer gezielterer Angebote der Vereine und Verbände z.B. in Form unserer Frauensportwochen“, unterstrich Ilse Ridder-Melchers, die sich in Minden-Lübbecke ebenfalls für mehr Frauen an der Spitze des Sports einsetzte: „Wollen wir diesen Erfolg fortschreiben, müssen wir auch die personellen Ressourcen für eine erfolgreiche Vereinsarbeit sichern. Der aktuelle Sportentwicklungsbericht macht deutlich, dass Vereine mehr denn je vor großen Schwierigkeiten stehen, wenn sie ehrenamtliche Funktionsträger und Funktionsträgerinnen gewinnen und binden wollen. Hier sind wir gefragt, den Blick zu öffnen für Zielgruppen, die bisher in diesen Funktionen und Ämtern nicht bzw. kaum präsent sind.“
Tolles Rahmenprogramm
Die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens sorgten wie schon beim Auftakt in Hamburg auch beim Tourstopp in Minden-Lübbecke für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Die BARMER GEK war mit dem Multi-Tower, einem Fitnesstest auf dem Trimmrad und dem Reaktionstest an der T-Wall vor Ort. Das Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe lud zu großen Sprüngen ein und an der Fotostation von kinder+Sport konnten sich die Schülerinnen und Schüler Fotos von Profifotografen fürs Familiealbum mitnehmen. Alle drei Unternehmen gehören gemeinsam mit Ernsting’s family zu den Nationalen Förderern des Deutschen Sportabzeichens.
Infos zum Deutschen Sportausweis und zum Golfspielen gab es am Putting-Green, mit dem sich der Deutsche Golfverband gemeinsam mit dem Deutschen Sportausweis im Jubiläumsjahr des Sportabzeichens präsentierte. Und kostenlose Erfrischungen schenkte der Partner der Sportabzeichen-Tour BIONADE aus.
(Quelle: wirkhaus)