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„Grundnahrungsmittel Sport“: Bundespräsident a. D. Horst Köhler zum 75.

Bundespräsident außer Dienst (a. D.) Prof. Dr. Horst Köhler vollendet am Donnerstag, den 22. Februar 2018, sein 75. Lebensjahr.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

22.02.2018

2009 erhielt Bundespräsident a. D. Horst Köhler erstmals das Deutshce Sportabzeichen vom damligen DOSB-Präsidenten Thomas Bach. Foto: DOSB

Der Politiker und Ökonom war der neunte Bundespräsident unseres Landes. Das Amt mit Dienstsitz in Berlin übte er in zwei Amtszeiten vom 1. Juli 2004 bis zu seinem vorzeitigen Rücktritt am 31. Mai 2010 aus. Während seiner beiden Amtszeiten als Bundespräsident fungierte er als (erster) Schirmherr des 2006 gegründeten Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Später wurde der Altbundespräsident bei der Mitgliederversammlung des DOSB 2010 in München für eine Amtszeit von vier Jahren zum persönlichen Mitglied im DOSB als Nachfolger von Richard von Weizsäcker zusammen u.a. mit der Ski-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier-Neureuther gewählt.

Von 2000 bis 2004 war geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Sitz in Washington (USA). Weitere berufliche Stationen waren u.a. das Bundesministerium für Wirtschaft, das Bundesfinanzministerium und die Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein. Von 1993 bis 1998 war Köhler, der 1997 mit einer Arbeit zum Thema „Freisetzung von Arbeit durch technischen Fortschritt“ am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen promoviert hatte, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

Bei der DOSB-Mitgliederversammlung 2012 in Stuttgart hielt Köhler eine vielbeachtete Rede mit dem Titel: „Die schöne Gewissheit, sportlich zu sein – 100 Jahre Deutsches Sportabzeichen“. Dabei kann der Jubilar diese „schöne Gewissheit, sportlich zu sein“, auch bis heute für sich persönlich in Anspruch nehmen – beispielsweise als Träger des Deutschen Sportabzeichens in Gold zusammen seiner Ehefrau Eva Luise, mit der er weitere sportliche Aktivitäten gemeinsam ausübt, sei es im Schwimmen, beim Skifahren oder unterwegs bei Wandertouren. Daran dürfte sich im neuen Lebensjahr von Horst Köhler nichts groß ändern – wird ihm doch folgendes Zitat zugeschrieben: „Sport und Bewegung tragen elementar zu Gesundheit und Lebensfreude bei. Für mich ist Sport eine Art Grundnahrungsmittel“. 

Am 10. März 2009 wurde dem Jubilar zum ersten Mal überhaupt die Ehrenmedaille des DOSB vom damaligen DOSB-Präsident Thomas Bach übergeben. Bach würdigte ihn bei der Übergabe der Ehrenmedaille in der Bonner Villa Hammerschmidt so: „Für Bundespräsident Horst Köhler ist der Sport ein wichtiger Teil seines täglichen Lebens. Horst Köhler redet nicht nur über Sport, er hält sich durch das Sportabzeichen fit wie Millionen andere in diesem Land. Er setzt sich Woche für Woche für die Werte des Sports – Integration, Verständigung, Toleranz, Erziehung zur Demokratie – ein, und er hat eine enge Verbindung auch zu den 27,5 Millionen Mitgliedern des Deut-schen Olympischen Sportbundes. Deshalb ist es uns eine große Freude, einen außergewöhn-lichen Menschen für seinen Einsatz im Sport mit einer außergewöhnlichen Medaille zu ehren“. Die Medaille war seinerzeit von Prof. Markus Lüpertz, einem der wichtigsten Künstler unseres Landes, dem früheren Rektor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, geschaffen worden.

Bundespräsident Horst Köhler bedankte sich für die Verleihung mit einer kleinen Lobeshymne auf den Sport: „Sport ist ein Schlüsselelement für den Menschen zu seiner Zufriedenheit und seiner Erfüllung. Sport ist ein ganz wichtiger Bereich auch in meinem Leben, ich bin jemand, der den Sport braucht. Deshalb ist diese Medaille für mich auch Ausdruck dafür, dass wir gemeinsame Ziele haben: den Sport in dieser Krise, die wir momentan haben, nicht unter die Räder kommen zu lassen. Der Sport ist gerade in dieser Zeit ein wichtiges Medium, um damit fertig zu werden und auch an anderer Stelle Kraft und Zuversicht zu tanken.“

Als Bundespräsident war Horst Köhler vielfach auf ganz unterschiedlichen Spielfeldern des Sports qua Amt unterwegs, er empfing u.a. Paralympics- und Olympiasieger, Weltmeister etc. und lud das Präsidium des DOSB zu Jahresgesprächen in das Schloss Bellevue nach Berlin ein. Während seiner beiden Amtszeiten zeichnete er auch mehrfach die Sieger beim bundesweiten Vereinswettbewerb „Sterne des Sports“ in Berlin aus.

Als emotionalster Höhepunkt seiner Präsidentschaft auf der Bühne des Sports ist ihm (nach eigenen Aussagen) aber das Handball-Wintermärchen am 4. Februar 2007 in Köln einschließlich der ausgelassenen Siegesfeier in lebhafter Erinnerung geblieben, als er das Team des Deutschen Handballbundes von der Tribüne lautstark und mit einem Fan-Schal um den Hals beim 29:24-Sieg im Finale gegen Polen unterstützte – schließlich hatte er selbst einst als Schüler in der Schulmannschaft am Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg Handball gespielt.

(Quelle: DOSB/Prof. Detlef Kuhlmann)

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