Fair-Play-Trophäe für Springreiter Marcus Ehning
Höhepunkt der Hauptversammlung des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) in Wuppertal war die Verleihung der Fair-Play-Trophäe an den Springreiter Marcus Ehning.

18.04.2008

Beim Gala-Abend im Rahmen der Mitgliederversammlung der Sportjournalisten überreichte die Reitlegende Hans-Günter Winkler den Preis an Marcus Ehning, der im Juli vergangenen Jahres beim CHIO in Aachen mit einer ungewöhnlichen Geste auf den Sieg in einer mit 77.000 Euro dotierten Prüfung verzichtet hatte. Der 33 Jahre alte Reiter aus Borken hatte bei der Prüfung "Best of Champions" freiwillig vor dem letzten Hindernis gestoppt, um so ein Stechen zu ermöglichen. Der Grund dafür: Bei der Prüfung mit Pferdewechsel hatte sein Hengst For Germany zuvor bei den Ritten mit den Konkurrenten mehrfach verweigert und Ehning damit einen uneinholbaren Vorsprung beschert. Ening sagte später: "So einen Sieg wollte ich nicht. Ich wollte mir nicht nachsagen lassen, dass ich nur gewonnen habe, weil keiner mein Pferd reiten kann." Der fünfmalige Olympiasieger Winkler bezeichnete in seiner Laudatio Ehning als "echtes Vorbild". Dieser bedankte sich und versprach Fairness auch für die Zukunft: "Ich hoffe, dass sie nie bereuen müssen, dass sie mir diesen Preis gestiftet haben." Im vergangenen Jahr hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Fair-Play-Auszeichnung des VDS stellvertretend für das Publikum der Fußball-WM 2006 erhalten.
In Wuppertal wurden auch die Preisträger der VDS-Berufswettbewerbe geehrt. Den ersten Platz in dem vom Deutschen Olympischen Sportbund gestifteten Feuilletonpreis erreichte der in Barcelona lebende Autor Ronald Reng mit seinem am 3. November 2007 in der Süddeutschen Zeitung veröffentlichten Artikel "Vielfältig bekloppt". Rang zwei belegte Hermann Lamberty (Westfälische Rundschau) mit dem am 28. November 2007 erschienen Beitrag "Aufforderung zum Tanz", und Dritter wurde Christian Witt mit dem am 21. Mai 2007 im Focus veröffentlichten Artikel "Der Blade Runner".