Erste Ausgabe der Zeitschrift Leistungssport im Jahr 2021
Mit der aktuellen Ausgabe der DOSB-Zeitschrift Leistungssport wird der 51. Jahrgang dieses sportwissenschaftlichen Fachorgans eröffnet.

13.01.2021

Auch im 51. Erscheinungsjahr wird an der redaktionellen Leitlinie festgehalten und das - der Trainings- und Wettkampfpraxis verpflichtete - Profil weiter geschärft: Im Kern geht es um die Entwicklung der sportlichen Leistung auf der Grundlage des Fair Play, sprich: die weitere Qualitätssteigerung und Erhöhung der Wirksamkeit des sportlichen Trainings!
Unter Beachtung dieser Prämisse werden wir in diesem Olympiajahr über aktuelle sportwissenschaftliche Kenntnisse und „Meisterlehren“ erfahrener Praktikerinnen und Praktiker ausgewogen berichten. In der Januar-Ausgabe werden folgende Themen aufgegriffen:
Die Trainer-Athlet-Beziehung: Grundstein zum Erfolg? – Antworten auf diese für alle Sportarten relevante Fragestellung liefern Svenja Wachsmuth, Markus Weise, Sophia Jowett und Oliver Höner. Es ist essenziell wichtig, Zeit und Ressourcen in den Aufbau belastbarer Trainer-Athlet-Beziehungen zu investieren. Entsprechend widmet sich der Artikel der Bedeutung und Qualität gelingender Beziehungen sowie deren Aufnahme und Ausgestaltung. Dabei wird auf Grundlage des 3+1C Modells nach Jowett auf den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema eingegangen.
Standortbestimmung und Saisonplanung – Ein griffiges Modell für die praktische Anwendung. Achim Weiand und Ralf Ebli zeigen in diesem Beitrag auf, wie wichtig eine gute Saisonplanung und wie bedeutend die Beachtung einer Vielzahl von Planungsparametern und individuellen Faktoren für sportlichen Erfolg ist. Ausgangspunkt ist der Rückblick auf die letzte Saison. Darauf aufbauend kann die neue Saison geplant werden. Es werden acht Faktoren erläutert, die Trainer und Athlet zusammen durchsprechen sollten, um beim Saisonhöhepunkt erfolgreich zu sein.
Im letzten Jahr wurden die Besonderheiten der Kooperation zwischen Sportwissenschaft und Sportpraxis an einer sensiblen Nahtstelle – nämlich der Zusammenarbeit von Trainingswissenschaftlern und Trainern in der Hochleistungs-Leichtathletik – beispielhaft dargestellt. Im Fokus stand hierbei die Erfassung sportlicher Leistung in Training und Wettkampf – nicht als Selbstzweck, sondern als Hilfe für die Trainingssteuerung. Mit dem Beitrag von Wolfgang Killing Trainingswissenschaftliche Unterstützungsleistungen im Spitzensport – 6. und letzter Teil: Evaluation trainingswissenschaftlicher Betreuungsleistungen beschließen wir diese Beitragsserie.
Eva Zehnder u.a. berichten über die Trainer*in-Projekte des DOSB, die das Kernstück des 2019 gestarteten Projektes TrainerInSportdeutschland bilden und neue Impulse setzen. In den insgesamt 20 geförderten Projekten stehen unterschiedliche Themenschwerpunkte im Mittelpunkt, um sich der Vision Trainer*in 2026 zu nähern. In diesem Heft werden die fünf Projekte mit dem Themenschwerpunkt Personal- und Organisationsentwicklung vorgestellt.
Der Beitrag „Gigantische Stimmung. Großartige Atmosphäre“ von Ronny Fudel und Alexandra Eberhardt präsentiert Ergebnisse des Team D bei den Youth Olympic Games in Lausanne 2020. Mit einer Befragung innerhalb des deutschen Teams wurde ergründet, wie die Trainer und Sportler die Youth Olympic Games (YOG) in Lausanne erwartet und wahrgenommen haben. Mittels Prä- und Postfragebögen wurden zu den Themenblöcken Sportlicher Wert, Learn & Share, Bedeutung für die Entwicklung der Athleten und persönliche Highlights Meinungen und Einschätzungen gesammelt. Die Ergebnisse werden mit den Zielen der YOG verglichen und mit Erkenntnissen weiterer Studien diskutiert.
Drop-out im Nachwuchsleistungssport - Eine Untersuchung am Beispiel des alpinen Skirennsports ist das Thema von Lisa Moser und Dirk Heering. Wird das Fundament für sportliche Spitzenleistungen durch das Wegbrechen von talentierten Nachwuchsathleten brüchig, so leidet der Spitzensport an unzureichenden Auswahl- und Fördermöglichkeiten. Am Beispiel des alpinen Skirennlaufs wird der Ausstieg junger Athleten aus dem alpinen Skirennsport genauer betrachtet. Auswirkungen der Corona-Situation auf den Drop-out im Nachwuchsleistungssport werden thematisiert.
Eine Untersuchung biomechanischer Parameter im deutschen Nachwuchsleistungs-sport Skilanglauf präsentieren Jörn Schramek u.a. Zur Evaluierung des Technikleitbildes im Doppelstockschub und in der 1:1-Skating-Technik sowie deren Differenzierung wurden wichtige biomechanische Parameter beider Techniken untersucht. Die Messung wurde mit je sechs weiblichen und sechs männlichen Athleten in einer Skihalle durchgeführt. Die Probanden absolvierten eine Teststrecke von 48 m. Beide Techniken wurden in jeweils drei verschiedenen Geschwindigkeiten absolviert.
Scoutingdaten im Nachwuchsbasketball und ihr Zusammenhang mit dem Erfolg im Erwachsenenalter thematisieren David Rösch, Quirin Deutsch und Oliver Höner. Solche Daten, die bei jedem Punktspiel erfasst werden, sind ein Merkmal der Professionalisierung im Basketball. Im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie wurde der Zusammenhang zwischen Scoutingdaten von 155 Spielern der NBBL-Saison 2010/2011 und dem späteren Erfolg der Athleten im Erwachsenenalter untersucht. Der Erfolg orientierte sich dabei an der höchsten Spielklasse der Spieler in verschiedenen Saisons.
Leistungsdiagnostische Verfahren für Fußballtorhüter sind in der Literatur relativ selten zu finden. Speziell für das Alter der frühen Adoleszenz – als besonders relevante Entwicklungsphase der Talentsichtung – liegt keine Diagnostik für Fußballtorhüter vor. Das Ziel dieser Studie Talentdiagnostik von FußballtorhüternvonFynn Bergmann u.a. war die Entwicklung und Evaluation eines sensomotorischen Koordinationstests, bestehend aus sieben Einzeltests, zur Talentdiagnostik von Fußballtorhütern.
Außerdem berichtet Rabea Naber über die XXXVI. DOSB-Tagung Sportmedizin im Spitzensport, und in der Rubrik Trainers Digest werden sportwissenschaftliche und juristische Themen behandelt.
(Quelle: DOSB/Helmut Nickel)