Ein Sportfest für die ganze Familie
Die Sportabzeichen-Tour in Halle wirbt für generationenübergreifenden Sport

24.06.2011
Niemand hat bei der Organisation der Sportabzeichen-Tour so viel Routine wie der Stadtsportbund Halle in Kooperation mit dem Landessportbund Sachsen-Anhalt. Schon zum siebten Mal ist das Team um Günter Hebner (SSB) und Steffi Meyer (LSB) heute am 24. Juni Gastgeber für die Event-Serie des DOSB und seiner drei nationalen Förderer der Sportabzeichen-Tour, der Sparkassen-Finanzgruppe, der BARMER GEK und kinder+Sport.
Aber es gab diesmal auch eine Premiere: Um gezielt Familien anzusprechen, die bisher keinen engen Kontakt zum Sport haben, ging die Veranstaltung zum ersten Mal im Stadion der SG Buna in Halle-Neustadt über die Bühne. Zur Schwimmhalle fuhr ein Shuttle-Bus.
Die Familie spielt beim Thema Sport eine Schlüsselrolle
„Ich finde es richtig, mit der Sportabzeichen-Tour nach Halle-Neustadt zu gehen, einem Viertel in dem viele sozial benachteiligte Familien leben“, unterstützte Petra Tzschoppe vom Präsidialausschuss Breitensport/ Sportentwicklung des DOSB die Veranstalter. „Es ist wichtig, dass wir alle erreichen – auch die, die vielleicht keinen leichten Zugang zum Sport haben.“
Gerade die Familie spielt aus Sicht der Sportwissenschaftlerin von der Uni Leipzig eine Schlüsselrolle: „Kinder, die frühzeitig, also schon vor der Schule, über die Familie zum Sport kommen, bleiben nachhaltig dabei“, so Tzschoppe. „Aber es funktioniert auch umgekehrt. Eltern oder Großeltern, die die Kinder zum Kurs bringen, finden so über die Kinder wieder Kontakt zum Sportverein und zum Sport.“
Ein Verein, in dem Familiensport ganz groß geschrieben wird, ist der SV Francke 08 aus Halle, der Sportverein der Franckeschen Stiftungen. Geschäftsführer Jens Deutsch betonte, dass es schon für Babys ab einem Jahr Sportangebote gibt. Die Bandbreite reicht von Spielgruppen über Eltern-Kind-Kurse bis hin zu Parallelangeboten und sportlichen Familienfreizeiten.
Als zusätzlichen Anreiz für Jung und Alt veranstaltet der Stadtsportbund Halle schon seit Jahren am Sportabzeichentag den Wettbewerb „Family-fit“. Mitmachen können Familien mit mindestens zwei Generationen. Wer von ihnen am Ende die meisten Disziplinen beim Sportabzeichen schafft, gewinnt einen Kurzurlaub. Titelverteidiger ist die Familie Rückwaldt-Rink. Vater Thomas, Mutter Lisette und der 14-jährige Sohn Justin schätzen dabei vor allem die Selbstbestätigung, die sie als Familie durch den Sport bekommen. Natürlich lieben sie auch die sportliche Herausforderung. Insgesamt hatten sich für den Nachmittag rund 25 Familien angemeldet, die bei „Family-fit“ antreten wollten. Bis 19 Uhr blieben die Prüfstationen besetzt.
Promi-Wettkampf beim Kugelstoßen
Los ging es schon morgens um 8 Uhr. Da strömten rund 2.000 gutgelaunte Schülerinnen und Schüler auf die Anlage. Das Wetter machte jedenfalls keine Probleme. Am blauen Himmel zogen zwar immer wieder ein paar Wolken mit Schauern vorbei, dafür war es aber nicht zu heiß.
Für einen Extra-Motivationsschub sorgten die prominenten Gäste bei der Sportabzeichen-Tour: DOSB-Maskottchen Trimmy, Ruderolympiasieger Andreas Hajek und der Olympiazweite im Zehnkampf von Atlanta 1996 Frank Busemann, der als Botschafter für kinder+Sport die gesamte Tour begleitet, traten mit den Kindern beim 50-Meter-Sprint an.
Der 12-fache Weltmeister im Wettkampftanz Michael Hull, der als Testimonial für die BARMER GEK im Stadion mit dabei war, brachte Mädchen und Jungs sogar zum Tanzen. Beim Springen, Drehen und Winken blieben sie zwischen den Prüfungen für das Sportabzeichen in Bewegung.
Natürlich zeigten sich die Ehrengäste auch in Halle wieder von ihrer sportlichen Seite. Neben Frank Busemann, Michael Hull und Andreas Hajek trafen sich Klaus-Dieter Liebau, Abteilungsleiter im Innenministerium von Sachsen-Anhalt, und Stadtrat Bernhard Bönisch an der Kugelstoßanlage. Als einzige Frau war Petra Tzschoppe am Start. Bis auf Klaus-Dieter Liebau, dessen Stärken eher im Hoch- und Weitsprung liegen, schafften alle die Norm für das Sportabzeichen. Am besten schnitt Frank Busemann mit 13,35 Meter ab. Auf Platz zwei landete Lokalmatador Andreas Hajek mit 10,08 Meter. Er hatte sich vorher von Frank Busemann coachen lassen und konnte am Ende nicht sagen, ob diese Technik-Tipps für das gute Ergebnis entscheidend waren oder doch die eigene Kraft.
Attraktives Rahmenprogramm
Wie erwartet erwiesen sich die Fun-Module auch in Halle wieder als Publikumsmagneten: Wer auf dem Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe seine Salti drehen oder auf dem Multi-Tower der BARMER GEK sein Klettertalent testen wollte, musste vorher beim Warten Geduld beweisen. Außerdem lockte das Büchsenwerfen am Stand des Deutschen Sportausweises, wo sich jeder über die Vorteile dieses neuen Angebots informieren konnte. Erinnerungsfotos bekamen die Kids an der Fotostation von kinder+Sport und gegen den Durst gab es wieder kostenlose Erfrischungsgetränke vom Partner der Sportabzeichen-Tour BIONADE.