Egal ob Zehnkampf oder Sportabzeichen – Frank Busemann ist mit vollem Einsatz dabei
Frank Busemann zeigt sich von der Tour des Deutschen Sportabzeichens 2011 begeistert

05.09.2011

Frank Busemann, der Olympiazweite beim Zehnkampf in Atlanta 1996, ist großer Fan des Deutschen Sportabzeichens. Bereits zum dritten Mal in Folge ging er als Botschafter für kinder+Sport mit auf die Tour quer durch Deutschland. Im Interview erzählt er, was ihm besonders gut gefallen hat.
Herr Busemann, warum unterstützen Sie das Deutsche Sportabzeichen?
Für mich war und ist Sport ein wichtiges Element in meinem Leben. Es sehe ohne Sport anders und farbloser aus. Deshalb möchte ich andere Menschen dazu anregen, sich zu bewegen, Spaß zu haben und sich sportlich auszuprobieren. Das Deutsche Sportabzeichen bietet genau dafür ideale Voraussetzungen.
Sie sind Botschafter für kinder+Sport. Warum ist es speziell für Kinder gut, beim Deutschen Sportabzeichen mitzumachen?
Ich höre oder lese oft von Klagen, dass die Kinder in Deutschland viel zu faul seien und nur vor dem Fernseher sitzen. Während der Tour sehe ich dagegen Kinder, die große Freude an der Bewegung haben, die mit riesigem Spaß die unterschiedlichen sportlichen Disziplinen austesten. Ich glaube, dass man Kindern einfach die Möglichkeiten zum Sport geben muss, damit sie ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgeben können. Kinder rennen, springen, werfen von sich aus - wenn man sie denn lässt. Sich auszutoben, davon bietet das Deutsche Sportabzeichen eine ganze Palette an Varianten.
Gibt es ein Erlebnis, dass Sie während der Tour besonders beeindruckt hat?
Von jeder Tour bleiben mir Bilder, an die ich mich gern erinnere. Zum Beispiel die an den Jungen, der immer wieder am Weitsprung scheiterte und nicht aufgab. All seine Klassenkameraden standen am Rand der Grube und feuerten ihn an, klopften ihm auf die Schultern und trösteten ihn. Überhaupt steht bei den Kindern nach meiner Erfahrung weniger der Wettkampf im Vordergrund, sondern einfach die Teilnahme mit dem Ergebnis, ob man die Prüfungen bestanden hat oder eben nicht. Es geht den meisten eben nicht darum, Erster zu werden, sondern darum, Spaß zu haben.
Viele Tourstopps standen unter einem speziellen Thema, z.B. „Familie“ in Halle oder „Sportabzeichen für Menschen mit geistiger Behinderung“ in Schwalmstadt-Treysa. Gefällt Ihnen die Idee, unterschiedliche Schwerpunkte zu legen?
Dass die meisten Stationen der Tour unter einem Motto standen, ist eine gute Innovation. Jedes der Themen hat seine Berechtigung und konnte so besondere Aufmerksamkeit erhalten. Außerdem zeigen die vielen Schwerpunkte, wie facettenreich Sport eigentlich ist. Integration, soziales Lernen, gesellschaftliches Engagement, all das und noch viel mehr gehört zum Sport dazu. Oft wird das vergessen und durch die Tour verdientermaßen in den Fokus gerückt.
Wie hat Ihnen das große Tour-Finale am Nordseestrand von Büsum gefallen?
Das war toll! Dort herrschte ein schönes entspanntes Ambiente, echtes Urlaubsfeeling. Auf Meeresboden zu laufen, ist halt was anderes als auf einer Kunststoffbahn im Stadion. Da fiel es vielen Leuten leicht, einfach mal mitzumachen und ihre Scheu vor der eigenen Sportlichkeit abzulegen. Das zeigt, wie einfach Sport ist, man muss einfach nur damit loslegen.
Sie sind nicht das einzige prominente Gesicht, dass bei der Tour des Deutschen Sportabzeichens in diesem Jahr mit dabei war und haben sich zum Beispiel ein Wettrennen mit dem Kanuten Andreas Dittmer geliefert.
Wenn auch frühere Profi-Sportler beim Sportabzeichen dabei sind, demonstriert das, dass der Sportorden eben sehr wichtig ist. Sport funktioniert auf allen Ebenen, nicht nur in der Leistungsklasse.
Für mich war es persönlich schön, Sportler zu treffen, die ich zum Beispiel von den Olympischen Spielen kenne. Zum Glück war ich bei allen Wettrennen besser als Heike Drechsler, Claudia Nystad oder Andreas Dittmer, was ein alter Leichtathlet ja auch sein muss. Wenn ich einen Startschuss höre, kann ich halt nicht anders, dann ist der Wettkampfgeist sofort bei mir geweckt.
Konnten Sie sich auch in den Disziplinen gegen Trimmy durchsetzen?
Trimmy ist zwar das schnellste Maskottchen der Welt, aber ich ging stets vor ihm ins Ziel. Allerdings hat er mit Schuhgröße 67 und einem Zwei-Kubikmeter-Kopfvolumen ja auch ein kleines Handicap.