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DOSB-Präsidium verabschiedet Positionspapier zu Fragen der Menschenrechte in China

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat auf seiner Sitzung am 22. Mai 2007 in Frankfurt mit Blick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking ein Positionspapier zur Menschenrechtsfrage in China verabschiedet.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

23.05.2007

Peking 2008

Der Chef de Mission und sein Stellvertreter, Dr. Michael Vesper und Bernhard Schwank, haben über den Stand der Vorbereitungen der Olympischen Spiele in Peking 2008 berichtet. Die Vorbereitungen sind im Zeitplan. In enger Abstimmung mit den Spitzenverbänden werden die Athletinnen und Athleten des Top-Teams auf die Spiele vorbereitet. Zusätzliche Olympia-Sondermittel hat das Bundesministerium des Innern dafür zur Verfügung gestellt. Das DOSB-Präsidium hat die Nominierungsgrundsätze verabschiedet und wird die sportartspezifischen Nominierungsrichtlinien in seiner Sitzung im Juli beschließen. Mit der Berufung des leitenden Mannschaftsarztes, Prof. Wilfried Kindermann, und des leitenden Physiotherapeuten, Klaus Eder, sind wichtige personelle Entscheidungen getroffen.

Bereits abgeschlossen ist die Akkreditierung für die Vertreter der schreibenden Presse und der Fotografen. Die organisatorische und logistische Vorbereitung vor Ort erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem IOC und dem BOCOC. Der Standort des Deutschen Hauses ist mit dem Hotel Kempinski in guter Lage festgelegt.

Thema Menschenrechte in China

Das Präsidium hat ein <link fileadmin fm-dosb downloads dosb anlage_1.pdf download den>Startet den Datei-DownloadPositionspapier zur Menschenrechtsfrage in China beschlossen.

Jugendlager Peking 2008

Diskutiert hat das Präsidium auch die Durchführung eines Nationalen Olympischen Jugendlagers. Nach Abwägung aller Argumente ist es – letztlich aus finanziellen Gründen – zu dem Schluss gekommen, bei diesen Olympischen Spielen ausnahmsweise kein Nationales Olympisches Jugendlager durchzuführen. Die Kosten eines solchen Jugendlagers wurden auf 80.000,—bis 130.000,—EURO geschätzt, ohne dass derzeit Zusagen von Sponsoren, den Großteil dieser Mittel zu übernehmen, zu erwarten sind. Allerdings ist die Sportjugend Nordrhein-Westfalen zurzeit in Absprache mit der DSJ dabei, eine „Plattform“ für olympische Jugendlager zu organisieren, die in der Beijing Oktober First School stattfinden sollen.

Doping

Das Präsidium hat sich eingehend mit dem Kampf gegen das Doping beschäftigt – das auch vor dem Hintergrund des gestrigen Geständnisses des ehemaligen Radprofis Bert Dietz, sich öffentlich zur Anwendung von Dopingmitteln während seiner aktiven Karriere zu bekennen. Es hat dessen mutigen Schritt ausdrücklich begrüßt. Das Präsidium fordert alle Sportlerinnen und Sportler ausdrücklich dazu auf, dass nun noch mehr Radsportler, aber auch Athleten aus anderen Sportarten diesem Beispiel folgen und reinen Tisch machen. Mit Bert Dietz wird der DOSB das Gespräch suchen, um Möglichkeiten zu erörtern, wie er im Kampf gegen Doping weiter helfen und zur Aufklärung beitragen kann.
Alle im Sport tätigen Personen sind aufgefordert, zur Klarstellung beizutragen. Im speziellen Fall des ehemaligen Team Telekom sind dies insbesondere die Vertreter des Teams sowie die Uni Freiburg. Der DOSB fordert schnellstmöglich eine umfassende Aufklärung der Vorkommnisse durch die Universität Freiburg, die Teamleitung und den Sponsor Telekom.
Für Athleten aus allen Sportarten, die Hilfe und Rat in dieser schwierigen persönlichen Situation suchen, stehen die Anti-Doping-Vertrauensleute des DOSB, Meike Evers und Frank Busemann, jederzeit zur Verfügung.

Innovationsfonds

In den Wirtschaftsplan 2007 waren einmalig 100.000,—EURO für einen <link fileadmin fm-dosb downloads dosb anlage_2.pdf download den>Startet den Datei-DownloadInnovationsfonds Breitensport/Sportentwicklung eingestellt. Auf Vorschlag des Präsidialausschusses „Breitensport/Sportentwicklung“ hat das Präsidium nun die Vergabebedingungen für diesen Fonds beschlossen. Danach können 2007 Anträge in den Handlungsfeldern „Sport der Generationen“, „Familie und Sport“, „Integration durch Sport“ und „Strategie und Verbandsentwicklung“ gestellt werden. Die DOSB-Förderung umfasst höchstens die Hälfte der Gesamtkosten einer Maßnahme und darf 8.000,—EURO pro Projekt nicht überschreiten. Antragsberechtigt sind alle Mitgliedsorganisationen, Antragsschluss ist der 31. August 2007. Über die Anträge beschließt der Präsidialausschuss „Breitensport/Sportentwicklung“. Über eine eventuelle Fortführung des Innovationsfonds wird im Rahmen des Wirtschaftsplans 2008 entschieden werden.

Eliteschulen des Sports

Eingehend hat sich das Präsidium mit der aktuellen Situation der Eliteschulen des Sports befasst. Das Präsidium bekennt sich ausdrücklich zu den Eliteschulen und würdigt deren Beitrag zur Förderung des Leistungssports. Für die Anerkennung der einzelnen Standorte, die im Rhythmus von vier Jahren auf ihre Nachhaltigkeit und die Einhaltung der Qualitätskriterien überprüft werden, ist das Direktorium zuständig, das sich dabei auf die Empfehlungen des Arbeitskreises „Eliteschulen des Sports“ unter Vorsitz von Vizepräsident Eberhard Gienger stützt. Die <link fileadmin fm-dosb downloads dosb anlage_3.pdf download den>Startet den Datei-Downloadanliegende Tabelle gibt über die derzeit anerkannten Standorte Auskunft .

Integration durch Sport und Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Vizepräsident Schneeloch berichtete dem Präsidium über die geplante Zielvereinbarung zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund/Bundesministerium des Innern/Bundesministerium der Finanzen zur Weiterentwicklung und Verstetigung des Programms „Integration durch Sport“. Im Weiteren informierte er über die Vorbereitung einer Rahmenvereinbarung zwischen dem DOSB und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Sport ins Grundgesetz

Thema der Sitzung war auch unser Anliegen, den Sport als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern. Dazu fanden in den letzten Wochen erneut mehrere Gespräche mit Spitzenpolitikern statt, über die Präsident Dr. Bach und Generaldirektor Dr. Vesper im Einzelnen berichteten. Deutlich wurde, dass die Basis des DOSB, die Vereine, die Kreis- und Stadtsportbünde, die Mitglieder vor Ort ihre Abgeordneten noch intensiver ansprechen müssen, um sie von <link fileadmin fm-dosb downloads dosb anlage_4.pdf download den>Startet den Datei-Downloadunserem Anliegen zu überzeugen.

Sport im Fernsehen

Das Präsidium hat vor wenigen Wochen ein Gespräch mit der SportA über den „32er-Vertrag“ geführt. Anwesend waren neben zwei Vertretern der SportA auch Fritz Klein und Wolfgang Rittmann. Deutlich wurde, dass der Sport in seiner Gesamtheit besser im TV dargestellt werden muss und deshalb nach zusätzlichen Sendeplätzen und kreativen Ansätzen zur Darstellung gesucht werden muss. Darin einbezogen sind auch Neue Medien, z.B. Digital TV. Initialisiert wird eine Arbeitsrunde zwischen DOSB, SportA und Sportfive. Gegenstand des Gespräches waren auch Möglichkeiten, die sich durch einen speziell auf den Sport ausgerichteten TV-Sender nach dem Vorbild von Phönix ergeben könnten.

Sport ist Bewegung

An der Initiative der Bundesregierung „Fit statt Fett“ wird sich der DOSB aktiv beteiligen und in die inhaltliche Diskussion einbringen, da inhaltliche Schwerpunkte bislang noch nicht erkennbar sind. Die Sportorganisationen bieten bereits vielfältige Aktivitäten, die genutzt werden können. Leistungen im Bereich Sport und Gesundheit sind in einer Vielzahl in den Sportvereinen und Sportorganisationen vorhanden. Mehr Bewegung und bessere Ernährung, das sind die Schlüsselthemen für einen Erfolg der Initiative, und dafür hat der Sport eine Zentralfunktion. Kontakt mit den beiden zuständigen Ministern, Horst Seehofer und Ulla Schmidt, besteht. Dabei kann der DOSB auf die Erfahrungen aus der gemeinsam mit Politik, Gesundheitswesen, Lebensmittelbranche und Initiativen betriebenen „Plattform Ernährung und Bewegung“ (peb) aufbauen, an der der DOSB als Gründungsmitglied von Beginn an mitarbeitet. Hier wird ein Netzwerk entwickelt, das Angebote bereitstellt, um Kindern und Erwachsenen zu helfen.

Jahresabschluss 2006

Vizepräsident und Schatzmeister Hans-Peter Krämer erläuterte den Jahresabschluss 2006, der mit einem Defizit von 3,3 Millionen EURO abschließt. Neben der Haushaltsübernahme der Alt-Organisationen müssen dazu drei Sondereffekte erwähnt werden: – Rückgang der Zweckerträge aus der GlücksSpirale (gegenüber 2005) um 1,8 Mio. EURO – Fusionsbedingte Einmalkosten von 1,4 Mio. EURO – Schmerzensgelder für DDR-Dopingopfer in Höhe von 0,5 Mio. EURO
Bekanntlich hat der vom DOSB erst zur Jahresmitte die Verantwortung über die Finanzen übernommen. Der sofort eingeleitete Sparkurs hat bereits im Jahr 2006 eine Einsparung von über 400 TEUR bewirkt.
Das Präsidium hat den Jahresabschluss verabschiedet und legt ihn der Mitgliederversammlung zur Genehmigung vor.

Dachmarkenkonzept

Das Präsidium beschäftigte sich des weiteren mit der Verstärkung unserer DOSB-„Dachmarke“, mit der neuen Homepage und mit dem Vermarktungskonzept für den Breitensport, das der Geschäftsführer der DSM, Axel Achten auch im Namen des Geschäftsführers der neu gegründeten Burda SportsGroup, Manfred Ruf präsentierte. All dies ist ein weiterer Schritt zur Nutzung der Potentiale, die die Fusion von DSB und NOK und der damit möglichen horizontalen und vertikalen Vermarktung aus einer Hand bieten. Die beiden diese Woche bekanntgegebenen Vermarktungsverträge, einer aus dem olympischen und einer aus dem Bereich des Breitensports, sind ein deutlicher Beleg hierfür.

Wissenschaftliches Verbundsystem

Das Präsidium hat sich über den Fortgang der Arbeit des von DOSB und BMI eingesetzten Strategieaussschusses zur Stärkung des wissenschaftlichen Verbundsystems informiert. Dort sind entscheidende Weichen für die Unterstützung des Leistungssports gestellt worden. Ein strategisches Forschungsförderungsprogramm, das die Anliegen des Leistungssports stärker als bisher berücksichtigt, ist erarbeitet worden. Mit dem Beschluss zur Bildung eines Forschungs- und Servicezentrums Leistungssport durch die Bündelung der Aufgaben des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten, der Trainerakademie (TA) und die engere Einbindung der Olympiastützpunkte unter Führung des DOSB ist der Weg für eine kraftvolle Struktur angelegt.

Förderung Leistungssport

Zur Absicherung der sportlichen Ziele des deutschen Spitzensports in der Zukunft hat der DOSB auf der Grundlage einer Analyse des derzeitigen Leistungsstandes und der damit verbundenen Entwicklungsmöglichkeiten Vorstellungen zur zukünftigen Erfolg versprechenden Förderung durch die Bundesregierung entwickelt. Diese wurden durch das Präsidium dem Bundesminister des Inneren und dem Bundesminister der Verteidigung in Gesprächen ausführlich vorgestellt und mit Haushalts begründenden Unterlagen bereits für das Jahr 2008 untersetzt.

Termine

Abschließend noch einige Termine, mit denen sich das Präsidium befasst hat:
Die Mitgliederversammlung wird am 8. Dezember 2007 in Hamburg stattfinden. Eine gute Woche vorher, am 29. November 2007, wird in Berlin der Parlamentarische Abend des Sports veranstaltet – diesmal in der gemeinsamen Landesvertretung von Schleswig-Holstein und Niedersachsen auf Einladung der dortigen Landessportbünde. Thema sollen die insgesamt acht Weltmeisterschaften sein, die im Jahr 2007 in Deutschland stattfanden. Aufgrund des großen Erfolges bei den Regionalkonferenzen will das Präsidium am Rande der in diesem Jahr in Deutschland stattfindenden Weltmeisterschaften „Regionalgespräche“ für die Präsidiumsmitglieder der jeweiligen Landessportbünde und der Mitgliedsorganisationen anbieten.

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