Diskussion um ein Fußballmuseum in Köln
„Zwei getrennte Sportmuseen in Köln wären alles andere als eine optimale Lösung,“ so der Standpunkt des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Deutsches Sport- und Olympia Museum Prof. Walther Tröger.

31.10.2008

„Das Deutsche Sport- und Olympiamuseum Köln hat sich inzwischen etabliert und genießt auch in internationalen Sportkreisen hohe Wertschätzung“, sagte Tröger auf einer Pressekonferenz. Grundsätzlich steht das Deutsche Sport- und Olympiamuseum dem Plan der Stadt Köln, auch noch das Fußball-Museum des DFB in Dom-Nähe anzusiedeln, positiv gegenüber. Aber das macht nur Sinn, wenn die beiden eigenständigen Museen wenigstens unter einem Dach untergebracht würden.
Zwischen Stadt Köln und DFB wird vorrangig über eine Platzierung des Fußball-Museums direkt neben dem Kölner Hauptbahnhof verhandelt. Noch ist das entsprechende Areal durch die riesige Baustelle einer neuen U-Bahn-Haltestelle sowie durch ein Musical-Zeltprovisorium belegt. Auf die Möglichkeit angesprochen, den Standort des Deutschen Sport- und Olympiamuseums im Rheinauhafen aufzugeben, um dann mit dem DFB auf dem Breslauer Platz gemeinsame Sache zu machen, meinte Walther Tröger: „Ich habe nichts gegen den Breslauer Platz; schließlich bin ich in Breslau aufgewachsen. Aber das Fußballmuseum könnte doch auch dem DSOM aufs Dach steigen.“ Damit meinte Walther Tröger, dass für eine Aufstockung des Sportmuseums um zwei Etagen bereits die notwendigen Genehmigungen vorliegen. In diesem Falle lägen gleich drei hochattraktive Museen eng beieinander - möglicherweise gleich zwei Museen, die sich dem Sport widmen, und das außerordentlich erfolgreiche Kölner Schokoladenmuseum. Zudem wird das Umfeld in den nächsten Jahren zu einer attraktiven Flanierzone. Letztlich ist die Entscheidung abhängig vom Ausgang der Verhandlungen zwischen der Stadt Köln und dem Deutschen Fußball-Bund. Mit einer Entscheidung wird Mitte November gerechnet.
Für das Deutsche Sport- und Olympiamuseum kommt die Standortdiskussion auf jeden Fall zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn der bisherige Museumsdirektor Dr. Christian Wacker wird am 31. Oktober seinen Vertrag beenden, weil er zukünftig den Aufbau eines Sportmuseums im Golfstaat Katar betreiben wird. Zuvor hatte er aber noch Pläne für große Sonderausstellung im Jahre 2009 entwickelt. „Dann werden wir in unserem Museum die Geschichte des gesamten Behindertensports darstellen und dabei viel Erstaunliches zu Tage fördern“, sagte IOC-Mitglied Walther Tröger.