Die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin mit ersten Spuren
Die 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften im nächsten Jahr in Berlin hinterlassen schon jetzt im zeitlichen Vorfeld in der Stadt immer mehr „heiße" Spuren.

16.10.2008

Nach dem erfolgreichen Stabhochsprung-Meeting Mitte September auf der Straße des 17. Juni mit Anlauf direkt zum Brandenburger Tor, an dem die internationale Elite einschließlich fast aller deutschen Spitzenspringer „vor Ort" dabei war, hat jetzt Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit ebenfalls auf der Straße des 17. Juni in Höhe des Sowjetischen Ehrenmales im Beisein der beiden Berliner Top-Leichtathleten Robert Harting (SCC Berlin, Diskuswurf) und Andrè Niklaus (LG Nike Berlin, Zehnkampf) eine große WM-Countdown-Uhr enthüllt, auf der die Tage bis zum drittgrößten Sportereignis der Welt vom 15. bis 23. August 2009 heruntergezählt werden.
Derweil laufen die Vorbereitungen in der „BOC 2009 GmbH", dem Berliner Organisations-Komitee, auf vollen Touren: „Wir sind mit der Umsetzung aller vorbereitenden Maßnahmen voll im Plan", berichtet Heinrich Clausen, der zusammen mit Frank Hensel als hauptamtlicher Geschäftsführer das WM-Organisationsteam in Berlin leitet, das sich den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen von der Sporttechnik über das Protokoll bis zur Media-Betreuung widmet. Neben dem BOC gibt es noch ein lokales Organisations-Komitee (das „LOC") mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit an der Spitze und weiteren 18 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport, darunter neben anderen: der für den Sport zuständige Bundesminister des Innern, Dr. Wolfgang Schäuble, die Vize-Präsidentin für Bildung und Olympische Erziehung des Deutschen Olympischen Sportbundes, Prof. Dr. Dr. h. c. Gudrun Doll-Tepper, und Peter Hanisch als Präsident sowie Norbert Skowronek als Direktor des Landessportbundes Berlin. Den dreiköpfigen Aufsichtsrat führt der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Dr. Clemens Prokop, als Vorsitzender an.
Inzwischen sind auch schon 150.000 und damit fast ein Drittel aller Eintrittskarten verkauft. Wer noch eine Sitzplatz-Zugangsberechtigung für die sog. „Finish Line Area" auf der Ziegeraden der blauen Bahn im Olympiastadion erwerben möchte, muss sich beeilen. Sie gelten schließlich als die besten Plätze bei Leichtathletikveranstaltungen, wo man fast hautnah beim Fotofinish dabei sein kann. Ferner sind nach wie vor noch Dauerkarten („Season Tickets") genauso im Angebot wie VIP-Tickets und Gutscheine zum Verschenken von Tickets für alle Kategorien und an allen Veranstaltungstagen im Olympiastadion.
Erstmals in der Geschichte von Leichtathletik-Weltmeisterschaften werden im nächsten Jahr in Berlin auch einige Wettbewerbe mit Start und Ziel auf einem Rundkurs durch die City mit lokalem Schwerpunkt im Regierungsviertel ausgetragen - nämlich jene im Marathonlauf der Männer und Frauen über 42,195 km sowie alle Geherwettbewerbe über 20 und 50 km. Für den 22. August ist sogar ein „Sightseeing-Lauf auf der Original-WM-Marathon-Strecke" über 10 km ausgeschrieben, der in Zusammenarbeit mit SCC Running (im Sport-Club Charlottenburg) veranstaltet wird und für den maximal bis zu 10.000 Läuferinnen und Läufer zugelassen werden. Mehr zum Erwerb von Eintrittskarten zu den 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 und aktuelle Informationen über diese Veranstaltung, zu der rund 1.800 Athletinnen und Athleten aus den insgesamt 213 lAAF-Mitgliedsverbänden bei den 47 ausgeschriebenen Wettbewerben in Berlin erwartet werden, auch über die Hotline 01805120091 und im Internet unter www.berlin2009.org.
Marathon soll am Reichstag vorbeiführen
Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages hat mit einem einstimmigen Beschluss gefordert, dass die Marathonstrecke bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin in unmittelbarer Nähe am Reichstagsgebäude vorbeigeführt werden kann. Zuvor hatten Vertreter des Organisationskomitees berichtet, die Bundestagsverwaltung habe die geplante Strecken-führung durch das Parlamentsviertel abgelehnt. Der Marathon könnte die Arbeitsmöglichkeiten der Abgeordneten erheblich stören, sei als Begründung mitgeteilt worden. Wie der Vorsitzende des Sportausschusses, Dr. Peter Danckert, erklärte, seien die Argumente der Verwaltung nicht nachvollziehbar. „Diese sportfeindliche Haltung darf sich nicht durchsetzen“, sagte der SPD-Parlamentarier. „Der Sportausschuss wird alles unternehmen, damit die Pläne der Veranstalter umgesetzt werden können.“ Wenn es nötig sei, werde er hierüber ein Gespräch mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert führen, um das Anliegen der Leichtathletik durchzusetzen.
Für die Welttitelkämpfe vom 15. bis 23. August kommenden Jahres seien bereits 160.000 Eintrittskarten und damit etwa 25 Prozent des Kontingents verkauft worden, teilte der Geschäftsführer des Organisationskomitees, Frank Hensel, mit. Im Etat der Leichtathletik-WM sind als Einnahmen aus dem Kartenverkauf 15 Millionen Euro veranschlagt worden. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 44 Millionen Euro. Mit 20 Millionen Euro bildet der Zuschuss des Landes Berlin die größte Einnahmeposition im WM-Haushalt.