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Deutscher Schulpreis 2016 vergeben

Die Grundschule auf dem Süsteresch im niedersächsischen Schüttorf (Landkreis Grafschaft Bentheim) hat den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2016 gewonnen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

17.08.2016

Der Deutsche Schulpreis wurde im Jahre 2006 von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung ins Leben gerufen und wird seitdem von den Medienpartnern stern und ARD begleitet. Mit weiteren Preisen für hervorragende pädagogische Leistungen wurden in diesem Jahr ebenfalls beim Festakt in Berlin Schulen aus Berlin, Potsdam, Neumünster, Sylt und Johannesburg ausgezeichnet. Die Siegerschule aus Niedersachsen hatte sogar doppelten Grund zur Freude: Neben der stattlichen Preissumme erhielt sie von Handball-Nationaltorhüter Andreas Wolff, dem Paten des Deutschen Schulpreises 2016, eine Einladung zu einem Länderspiel der Auswahl-Mannschaft des Deutschen Handballbundes.

Die Schulen werden ausdrücklich nicht für besondere Leistungen in einzelnen Schulfächern ausgezeichnet. Aber es lassen sich leicht Spuren zum Sportunterricht bzw. Schulsport finden, die zu erkennen geben, dass auch hier vielfältige Aktivitäten vorhanden sind, die die Jury veranlasst haben könnten, dieses besondere bewegungsbezogene Engagement mit in ihre Bewertung einfließen zu lassen. Allein anhand der Schulporträts bzw. der Internetauftritte der Schulen sowie aus dem Wortlaut der Laudationes, die bei der Preisverleihung in Berlin gehalten wurden, ergeben sich schnell Bezüge zum sportlichen Profil der Schulen – einige Beispiele können das veranschaulichen und geben einmal mehr darüber Auskunft, dass und wie Schulen auf dem Gebiet des Sports mit außerschulischen Partnern – allen voran den Sportvereinen vor Ort – zusammenarbeiten:

"Haus der Bewegung"

Die Siegerschule aus Schüttorf hat ihr sportliches Schulleben unter der Dachmarke „Haus der Bewegung – Bewegungskultur am Süsteresch“ zusammengefasst. Dieses Haus besteht im architektonischen Bild aus insgesamt drei Stockwerken: Im „Erdgeschoss“ geht es um bewegtes und gesundes Lernen. Dazu gehören z.B. gemeinsame Morgengymnastik und bewegliches Sitzmobiliar genauso wie tägliche Sportangebote im Ganztag. Im Weiteren geht es um „Bewe-gung auf dem Außengelände“ in Pausen und Zwischenzeiten – sei es mit Radfahren, Klettern oder mit Ballspielen. Im dritten Stockwerk schließlich mit der Bezeichnung „Bewegtes Schulleben“ kommen auch Wettbewerbe wie der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens und die Organisation bzw. Teilnahme an Turnieren im Fußball, Handball oder beim Citylauf dazu – von jahreszeitlich bedingten Aktionen wie „Wasserspaß statt Hitzefrei“ ganz zu schweigen …

Das Humboldt-Gymnasium in Potsdam, das zusammen mit drei weiteren Schulen mit je 25.000 Euro ausgezeichnet wurde, gibt auf seiner Homepage ein interessantes sportliches Bekenntnis ab: „Häufig werden sportliche Qualitäten einer Schule an ihren sportlichen Erfolgen gemessen. Doch letztlich geht es um die individuellen Erfolge und positive Erlebnisse unserer Schülerinnen und Schüler, die sie alltäglich erfahren, erleben und reflektieren. Etwas zu versuchen, über eigene Grenzen hinausgehen, um etwas zu leisten und dann vielleicht auch Erfolge zu erfahren, bilden die Grundlagen für die Kompetenzentwicklungen in unserem Fach.“ In aller Bescheidenheit wird dann darüber berichtet, dass es zahlreiche Sportarbeitsgemeinschaften (z.B. im Badminton und Tennis) gibt, dass eine sog. Humboldt-Olympiade ausgetragen wird und dass die Schule auch an dem Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teilnimmt.

Zu den zahlreichen Veranstaltungen im außerunterrichtlichen Schulsport an der Freiherr-vom-Stein-Schule, einer Gemeinschaftsschule der Stadt Neumünster, gehören neben Fußballturnieren und einer Turngala auch ein Lauftag mit allen Schülerinnen und Schülern sowie eine Radtour nach Kopenhagen, eine Kanutour, ein Ausflug zum Eislaufen in Hamburg und ein Besuch in der örtlichen Sportpark-Arena etc. Zum Schulleben der Schule St. Nicolai in Westerland auf Sylt, einer Grundschule mit Förderzentrum am Standort Nordkamp, gehört auch ein „Fest der Freund-schaft“ mit lokalen Partnern wie der Feuerwehr und dem Diakonischem Werk, aber auch mit dem TSV Westerland. Weiterhin etabliert hat sich an der Schule in Lauftag, bei dem die Kinder das Laufabzeichen erwerben können und gleichzeitig zusammen mit Lehrkräften, Eltern und Gästen und deren Laufleistungen eine Spende zugunsten bedürftiger Kinder auf der Insel ermöglichen.

Anmeldungen für 2017

Noch bis zum 15. Oktober 2016 läuft die Anmeldefrist für den nächstjährigen Wettbewerb. Schulen können ihre Arbeit in der Bewerbung anhand einer zentralen Herausforderung, einer sog. „großen Frage“ der Schule beschreiben. Das kann eine gesellschaftliche Herausforderung (z.B. die Integration von Schülern mit Fluchterfahrung) oder eine lokale Herausforderung (z.B. Schule als Lern- und Lebensort im Stadtteil) oder eine pädagogische Herausforderung (z.B. die Etablierung von jahrgangsübergreifendem Unterricht) … und nicht zuletzt auch eine Herausforderung in schulsportlicher Hinsicht sein.

Opens external link in new windowWeitere Informationen zur Ausschreibung des Deutschen Schulpreises 2017

(Quelle: Robert Bosch Stiftung)

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