Deutsch-russische Fußball-Brücken zur WM
Der Landessportbund Brandenburg (LSB) und die Brandenburgische Sportjugend wollen zur Fußball-WM mit ihrer Straßenfußball-Tour Brücken zu bauen.

13.06.2018

Von Donnerstag (14. Juni) an spielen in Russland die besten Fußball-Nationalteams um die Weltmeisterschaft. Diesen Fokus wollen der Landessportbund Brandenburg (LSB) und die Brandenburgische Sportjugend nutzen, „um direkt vor Ort mit ihrer Straßenfußball-Tour Brücken zu bauen und für einen noch breiteren und konstruktiveren Dialog zwischen Russland und Deutschland – und vor allem zwischen den Jugendlichen beider Länder – zu werben“. Das geht aus einer Mitteilung des LSB hervor.
Für das Projekt „Deutsch-Russische Fußballbrücken“ seien starke Partner gefunden worden: der Deutsche Fußball-Bund, das Deutsch-Russische Forum, das Auswärtige Amt, das Land Brandenburg, die F.C. Flickstiftung sowie die Deutsche Sportjugend (dsj). Besondere Wertschätzung erfahre das Projekt durch die Teilnahme von Finanzminister Christian Görke an der Begegnungsreise der jungen Sportler nach Russland.
„Der Sport und seine Werte faszinieren alle Menschen, egal, welchem Land, welcher Kultur oder welcher Religion sie angehören. Diese einmalige Gemeinsamkeit wollen wir mit unserer besonderen WM-Reise nutzen, um ins Gespräch zu kommen, um Vorbehalte und Vorurteile abzubauen und um neue Freunde zu gewinnen“, sagte der LSB-Vorstandsvorsitzende Andreas Gerlach. „Außerdem wollen wir mit der Fußball-Tour, die wie kaum eine andere von Toleranz und Mitbestimmung lebt, für Offenheit und Meinungsfreiheit werben.“
Die Straßenfußball-Tour durch Russland wird in drei Turnieren in Novoje Dewiatkino (St. Petersburg), Rostow am Don und Sotschi ausgespielt. An der Reise vom 15. bis 26. Juni beteiligen sich mehr als 30 jugendliche Projektteilnehmer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren aus dem Land Brandenburg und weiteren Bundesländern sowie zehn russische Teilnehmer. Sie werden neben mehr als 90 einheimischen Helfern die drei Turniere organisieren, zu denen rund 400 russische Jugendliche erwartet werden.
Abseits der Courts indes gehe es weniger um das runde Leder, als vielmehr um den Austausch zwischen den deutschen und russischen Jugendlichen, erklärt der LSB. Verschiedene Treffen sowie der gemeinsame Besuch der WM-Begegnung zwischen Deutschland und Schweden sollen das Verständnis für die jeweils andere Kultur stärken. Am 22. Juni werden die deutsch-russischen Projektteilnehmer dann in Sotschi dem Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung gedenken.
Finanzminister Christian Görke unterstrich: „Sport kann Brücken bauen, selbst dann, wenn der Dialog auf anderen, auf politischen Ebenen ins Stocken gerät. Deshalb unterstützt das Land Brandenburg das Projekt mit Lottomitteln und daher setze ich mich auch persönlich dafür ein, dieses Projekt zu einem Erfolg zu machen. Die Begegnung der jungen Sportlerinnen und Sport-ler aus Deutschland und Russland ist mehr als nur ein Fußballturnier: Es ist ein Wechsel auf die Zukunft, um heutige Eskalation zwischen den Staaten nicht bis in alle Ewigkeit fortzusetzen. Es werden diese jungen Menschen sein, in deren Hand die Zukunft Europas und letztlich des Friedens in der Welt liegt. Für mich ist dieses Projekt daher eine gute Gelegenheit, erneut für den Dialog mit Russland zu werben.“
Deutschland habe eine geschichtliche Verantwortung, sagte Görke weiter. „Und Deutschland hat bei der Überwindung der militärischen Eskalationslogik des Kalten Krieges bereits einmal unter Beweis gestellt, dass es in der Lage ist, Brücken zu bauen.“
Wenn er für einen diplomatischen Annäherungskurs mit Russland werbe, dann verbinde er das gleichzeitig mit der Unterstützung für die dortige Demokratiebewegung und alle Verfolgten. „Das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich klarstellend hinzufügen.“
(Quelle: LSB Brandenburg)