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Der Deutsche Sportlehrerverband feierte 75. Geburtstag

Der Deutsche Sportlehrerverband ist seit 75 Jahren Förderer des Schulsports und die Interessenvertretung der Sportlehrkräfte.

DOSB Redaktion
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

21.01.2025

Daniel Möllenbeck (l.) nimmt Glückwünsche zum 75. Jubiläum entgegen Foto. DLSV

Der Deutsche Sportlehrerverband (DSLV) ist jetzt 75 Jahre alt geworden und reiht sich damit würdig ein in jene Sportverbände im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland wieder bzw. neu gegründet wurden, wie das z.B. beim Deutsche Handballbund und dem Deutschen Basketball Bund der Fall war. Beide Spitzenverbände sind sogar am gleichen Tag, am Samstag, dem 1. Oktober 1949, in Mülheim an der Ruhr bzw. in Düsseldorf am Rhein gegründet wurden.

Seinen 75. Geburtstag hat der DSLV auf Einladung des DSLV-Landesverbandes Bremen in der Hansestadt mit geladenen Gästen auch aus dem europäischen Ausland gefeiert. Mit dabei waren außer dem 88-jährigen Hansjörg Kofink (Rottweil) alle anderen noch lebenden früheren DSLV-Präsidenten - nämlich in zeithistorischer Reihenfolge: Prof. Dr. Herbert Haag (Kiel, von 1973-1976), Claus Umbach (Baunatal, 1999-2002), Dr. Elke Wittkowski (Berlin, 2003-2006), Prof. Dr. Udo Hanke (Heidelberg, 2006-2015) und Michael Fahlenbock (Wuppertal, 2015-2024). Schon in seiner Begrüßung stellte der amtierende DSLV-Präsident Dr. Daniel Möllenbeck einmal mehr die große Bedeutung des Sportunterrichts als das einzige Bewegungsfach im schulischen Kanon heraus und verwies gleichzeitig auf den Legitimationsdruck, unter dem das Fach fortwährend steht.

Der Präsident des DOSB, Thomas Weikert, spannte in seinem Grußwort den Bogen vom Schulsport mit den aktuellen Herausforderungen (u.a. Stichwort: Sportstättenmisere) hin zur möglichen Olympiabewerbung Deutschlands für das Jahr 2040. Der langjährige Münsteraner Sportwissenschaftler Prof. Dr. Michael Krüger blickte in seinem Festvortrag auf die lange Tradition des Faches mit seinen Epochen und Entwicklungen zurück und mahnte dabei auch an, den gegenwärtigen Tendenzen der Entprofessionalisierung des Lehrberufs allgemein und speziell der Sportlehrkräfte (u.a. Stichwort: Quereinstiege) entgegenzuwirken. In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es um das Für und Wider der Bundesjugendspiele vor dem Hintergrund der Leistungserfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler bei den unterschiedlichen Disziplinen und Aufgaben dort machen können.

Der DSLV gehört innerhalb des DOSB zu der Gruppe der Verbände mit besonderen Aufgaben wie u.a. der Allgemein Deutsche Hochschulsportverband (adh), der für den Sport der Studierenden und Bediensteten an den Hochschulen zuständig ist, oder die Deutsche Jugendkraft (DJK) als konfessionelle Sportorganisation. Der DSLV wurde am 12. November 1949 in Hamburg als Bund Deutscher Leibeserzieher (BDL) gegründet. Seinen heutigen Namen hat der DSLV am 1. Januar 1973 erhalten. Das war zu einer Zeit, als das damalige Schulfach Leibeserziehung bzw. Leibesübungen sowohl terminologisch als auch programmatisch durch den (modernen) Sportunterricht abgelöst wurde. Der BDL gilt daher heute als direkter Vorgängerverband des DSLV.

Der DSLV gliedert sich territorial in die Landesverbände von Schleswig-Holstein bis Bayern und in die ebenfalls im DSLV angeschlossenen Fachsportlehrerverbände. Das sind derzeit diese fünf: Akademie der Fechtkunst Deutschlands, Deutsche Fitnesslehrer-Vereinigung, Verband Deutscher Tauchlehrer, Verband Deutscher Wellenreitlehrer und German Golf Teachers Federation. Ebenfalls Mitglied im DSLV ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Sport und berufliche Bildung, die örtlich im Fachgebiet Sportwissenschaft der Universität Osnabrück beheimatet ist.

Der DSLV verfolgt verbandspolitisch u.a. diese Ziele: Förderung des Sportunterrichts und des Schulsports in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, Vertretung aller Sportlehrkräfte und Beratung in Fragen ihrer Aus-, Fort- und Weiterbildung und beruflichen Tätigkeit. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. die Ausrichtung von regionalen und nationalen Fachtagungen und Kongressen. Der DSLV vertritt seine Interessen auch zusammen mit bzw. gegenüber den für Sport und Sportwissenschaft verantwortlichen Institutionen und Organisationen wie dem DOSB und seiner Landessportbünde. Zu den Kooperationspartnern des DSLV gehört z.B. die Kultusministerkonferenz ebenso wie das hochschulische Pendant des DSLV, nämlich die Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler, die verbandlich in der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) zusammengeschlossen sind. Apropos dvs: Die bereitet sich jetzt so langsam auch auf einen runden Geburtstag vor. Die dvs wird im Oktober nächsten Jahres allerdings nicht 75, sondern erst 50 Jahre jung.

Der DSLV verfügt gegenwärtig (gemäß jüngster DOSB-Bestanderhebung) über 6.955 Mitglieder. Mitglied werden können alle, die eine staatliche oder staatlich anerkannte Prüfung im Fach Sport abgelegt haben oder sich in einer hochschulischen Ausbildung dafür befinden. Der DSLV verfügt mit der Fachzeitschrift „sportunterricht“ (Untertitel: „Monatsschrift zur Wissenschaft und Praxis des Sports mit Lehrhilfen“) über ein offizielles Organ mit einem zehnköpfigen Redaktionskollegium unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Wendeborn (Universität Leipzig), das alle Mitglieder erhalten.

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