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Demokratie durch Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung im Sport stärken

Ein Kommentar zur Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung und dem Antrag Demokratie

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

24.09.2024

Als Vertreterin von MAKKABI Deutschland und der Sprecher*innengruppe des DOSB war es mir ein zentrales Anliegen, den Antrag „Demokratie durch Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung im Sport stärken“ in die erste Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung des DOSB einzubringen.

Wir leben in einer Zeit, in der antidemokratische und antiemanzipatorische Bewegungen, sowie menschenfeindliche Ideologien zunehmend an Einfluss gewinnen. Es ist unsere Pflicht als organisierter Sport, Haltung zu zeigen und aktiv zu werden. Sport ist mehr als nur Wettbewerb und Bewegung - er ist eine Plattform für demokratische Werte, Integration und Gleichstellung. Wir müssen uns aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung stellen!

Der Antrag ruft dazu auf, den Sport als Plattform zur Förderung demokratischer Werte weiter zu stärken, u.a. durch die Beteiligung an bestehenden Bundesprogrammen wie „Demokratie leben!“, „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und „Integration durch Sport“, sowie durch weitere Programme gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Diskriminierung im Sport. Der Sport muss sich engagiert dafür einsetzen, dass diese Programme nicht gekürzt, sondern weiter ausgebaut werden - insbesondere mit Blick auf die Förderung von Frauen und LSBTIQ*-Personen, um Gleichstellung zu fördern und die strukturellen Diskriminierungen in unserer Gesellschaft nachhaltig zu überwinden​.

Frauenrechte sind keine Verhandlungssache. Sie sind ein zentraler Bestandteil jeder demokratischen Gesellschaft. Gleichberechtigung ist kein Ziel, das nebenbei erreicht wird. Es muss ein grundlegender Baustein demokratischer Strukturen sein. Der organisierte Sport muss Vorreiter sein, wenn es darum geht, Demokratie, Vielfalt und Gleichstellung aktiv zu leben.

Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen einen deutlichen „gender gap“ - Die Zustimmung zu Parteien am rechten Rand ist bei Männern deutlich größer als bei Frauen[1]. Rechte Ideologien erklären den Feminismus zum Feindbild. Sie wollen zurück zu einem traditionellen Familienbild, in dem Frauen keine tragenden Rollen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik spielen. Doch genau das wollen wir als Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung nicht! Wir wollen, dass Frauen noch viel stärker als bisher ihren Platz im Sport erobern und mitentscheiden können! In dem wir Frauen und Frauenrechte fördern, stärken wir auch demokratische Strukturen im Sport und in der Gesellschaft.

Die einstimmige Annahme des Antrags durch die Vertreter*innen der 101 Mitgliedsorganisationen des DOSB im Rahmen der 1. Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit ist ein starkes Zeichen für Demokratie! Nun ist es an jedem*jeder einzelnen von uns, diese Worte mit Leben zu füllen und sich aktiv für Demokratie, Frauen- und LSBTIQ*-Rechte und gegen Diskriminierung einzusetzen!

Autorin: Keren Vogler, Präsidiumsmitglied Makkabi Deutschland, Vertreterin der Sprecher*innengruppe des DOSB
 

[1]Gender Gap in der Politik: Junge Männer wählen rechts, Frauen links (faz.net), Wer wählt eigentlich die AfD? Studie gibt Einblick (fr.de), Gender-Gap: Junge Generation driftet politisch auseinander | MDR.DE

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