Bundeswehr schiebt Stellenabbau für Sportsoldaten hinaus
Der Abbau der Förderplätze für Spitzensportler bei der Bundeswehr wird nun doch nicht so schnell wie beabsichtigt erfolgen.

03.10.2008

Wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums im Sportausschuss des Deutschen Bundestages erklärte, soll die Reduzierung der Planstellen für die sogenannten Sportsoldaten erst nach den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erfolgen. Dann ist geplant, die derzeitige Soll-Stärke 824 um 80 Plätze auf die Zielgröße 744 abzuschmelzen. Bereits während der Olympischen Spiele in Peking hatte Bundesverteidigungs-minister Dr. Franz-Josef Jung (CDU) dem DOSB die Zusage gegeben, dass der Kürzungsprozess doch nicht in dem ursprünglich angedachten schnellen Tempo vollzogen werde. Eigentlich sollten unmittelbar nach den Spielen 40 Planstellen abgebaut werden. Nach einer Übersicht des Ministeriums vom 24. September 2008 betrug Ende Juli die tatsächliche Ausschöpfung der Stellen 779. Die ab 2010 angepeilte Absenkung auf 744 soll bis mindestens 2012, wenn nicht sogar darüber hinaus Bestand haben.
Anfang November 2004 hatte der damalige Verteidigungsminister Dr. Peter Struck (SPD) einen mittelfristigen Abbau von 774 auf 664 Stellen und ab 2010 eine weitere Reduzierung auf 624 Bundeswehr-Planstellen für Spitzensportler angekündigt. Der damalige DSB hatte eine noch stärkere Stellenkürzung verhindern können. In dieser Legislaturperiode war es gelungen, die Verringerung abzubremsen und die Anzahl um 120 Förderplätze aufzustocken. Bei den Olympischen Spielen in Peking waren 127 Bundeswehrangehörige an 15 von insgesamt 41 deutschen Medaillengewinnen beteiligt.